Unendlich lange Strände an der Algarve, kleine Städtchen mit engen Gassen, leckere süße Cremetörtchen und Fliesenfassaden, so weit das Auge reicht. Das Land verzaubert mit seinem iberischem Flair. Doch auch in Berlin gibt es Orte, an denen man sich fühlen kann wie in Portugal. Wir haben sie gefunden – vom Café mit perfekten Pastéis de Nata bis zur Tram, die uns an Lissabon erinnert.
Pastéis de Nata bis zum Umfallen
Die leckeren Pastéis de Nata sind aus den Auslagen portugiesischer Pastelarias nicht mehr wegzudenken. Wie gut, dass sie ihren Weg auch nach Berlin geschafft haben, denn diese Kombination aus knusprigem Blätterteig außen mit der cremig-süßen Füllung sollte echt niemandem vorenthalten werden. In Kombination mit einem Galão, dem portugiesischen Milchkaffee, ist das Kaffeekränzchen gerettet, um danach weiter durch die Straßen von Lissabon… ähh Berlin zu schlendern.
- Unser Café Dänenstr. 14, Prenzlauer Berg, Mo-Fr 7-18 Uhr, Sa-So 9-18 Uhr,
Weisestr. 15, Neukölln, Mo-Fr 8-15 Uhr, Sa 9-16 Uhr, Website - Marafado Wühlischstraße 27, Friedrichshain, Fr-Sa ab 19 Uhr, So 14-19 Uhr
Portugal in Berlin: Portugiesisch lernen in der VHS
„Bom dia!“ und „tudo bem?“, so weit sind schon einige gekommen, wenn es darum geht, Portugiesisch zu lernen. Was aber, wenn die Konversation danach ins Stocken gerät? Ein Sprachkurs muss her. Die Volkshochschule bietet verschiedene Kurse an, vom A1- bis B2/C1-Niveau. Wer spontanes Sprechen lernen will, meldet sich im Kurs „Conversacão“ an und diejenigen, die es eilig haben, nehmen am Intensiv-Kurs teil. Also, um die Portugal-Experience auf ein neues Level zu heben, lohnt es sich, die Sprache zu lernen, egal ob im nächsten Urlaub oder aber hier in der Hauptstadt, um sich mit den portugiesischen Nachbar:innen anzufreunden. Mehr über Berlins Volkshochschulen erfahrt ihr übrigens hier bei uns.
- Volkshochschule Berlin verschiedene Orte, Website
Portugal in Berlin: A livraria & MondoLibro
Wo manche Menschen bei Filmen und Serien bemängeln, dass Witze, Gefühle und Emotionen gar nicht so rüberkommen wie in der Originalfassung, kann gleiches auch bei Literatur passieren. Wer das vermeiden will, liest Bücher, sofern möglich, lieber in der Originalsprache. In der Buchhandlung „a livraria & MondoLibro“ werden Leseratten zwischen italienischer, spanischer und auch portugiesischer Literatur sicherlich fündig, wenn sie nach alten Klassikern oder neueren Büchern suchen. Nach oder während des Sprachkurses hilft es auch dabei, die Sprache noch zu verbessern oder zu festigen. Und wenn Portugiesisch doch nicht die bevorzugte Lesesprache ist, probiert es doch mal mit einem Buch in einer anderen Sprache aus einem der vielen internationalen Buchläden in Berlin.
- A livraria & MondoLibro Torstraße 159, Mitte, Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa 11-17.30 Uhr, Website
Portugal in Berlin: Kulturaustausch
Von Ausstellungen von Joana Vasconcelos bis zu Lesungen aus Werken von José Saramago finden im Camões – Centro Cultural Portugués Veranstaltungen statt, die die portugiesische Kultur in Deutschland und insbesondere im europäischen Kontext sichtbar machen sollen. Immer wieder bietet das Zentrum einen Raum für Kunst und Kultur aus dem Heimatland und wird dabei von der portugiesischen Botschaft unterstützt. Auch arbeitet das Zentrum mit dem MAAT – Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia aus Lissabon zusammen, um die Arbeit junger portugiesischer Künstler:innen in Berlin vorzustellen.
Die Ausstellungen wechseln regelmäßig und nehmen auch mal Bezug auf das, was in der Stadt so los ist: Zur Berlinale 2024 hat Rita de Matos ihr Werk „Change of Scene(ry)“ gezeigt: In einer Multimedia-Installation aus Filmbildern und Originalfotografien aus dem persönlichen Archiv von Jean Loup Passek setzt sie sich mit der Beziehung des Menschen zur portugiesischen Kinolandschaft des späteren 20. Jahrhunderts im Gegensatz zur politischen Haltung des autokratischen Estado Novo auseinander.
- Camões Berlim Zimmerstraße 55, Mitte, Website
Mit der U2 nach Portugal? Fast!
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Wo sich in Städten wie Porto und Lissabon die Häuser mit gefliesten Fassaden aneinanderreihen, schlummern die bunten Azulejos-Kacheln in Berlin unterirdisch. Als Geschenk Portugals an die deutsche Hauptstadt schmücken die vom portugiesischen Künstler José de Guimarães verzierten Kacheln seit 2001 die Wände des U-Bahnhofs Deutsche Oper. Nicht ganz vergleichbar mit den südeuropäischen Fliesenwänden, dennoch vielleicht ein Anlass, um an der Deutschen Oper einmal aus der Bahn zu hüpfen und das Fliesenspektakel zu bewundern. Und auch andere Stationen bieten Anlass, sich mal genauer umzusehen: Wir zeigen euch die schönsten U-Bahnhöfe Berlins.
- U-Bahnhof Deutsche Oper Charlottenburg
Portugiesische Keramik in Kreuzberg
Viele Portugal-Urlauber:innen lassen extra noch Platz im Koffer, um die traditionelle Keramik Portugals zwischen Badetuch und Leinenhose sicher nach Hause zu transportieren. Geht das schöne Tassen-Set dann doch zu Bruch, ist die Trauer groß, denn der nächste Portugal-Urlaub lässt meist noch länger sich warten. Im Studio Oliveira in Kreuzberg können Keramik-Liebhaber:innen original handgemachte und -bemalte Keramik aus Portugal kaufen. Designt von portugiesischen Künstler:innen und produziert in Portugal, bringen diese handgemachten Stücke einen Hauch Portugal in die eigenen vier Wände. Zwischen minimalistischen Schalen und bunten Tellern findet sich für jeden (Keramik-)Topf der richtige Deckel. Auch im Onlineshop gibt es ein großes Sortiment. Die kleinen Kunstwerke könnt ihr nach Hause bestellen oder aber im Kreuzberger Laden abholen. Dann nur noch sicher verstauen, und die Keramik kann beim nächsten Abendessen im iberischen Glanz erstrahlen.
- Studio Oliveira Katzbachstraße 25, Kreuzberg, Di bis Fr 10-18 Uhr, Sa 10-17 Uhr, Onlineshop und Website
Portugal in Berlin: Feine Tropfen probieren
Mit einem guten Glas Vinho Verde den Abend nach einem schönen Strandtag an der Algarve einläuten, oder aber gute Tropfen in den Weinbars Portos testen. Denkt man an Portugal, ist der Gedanke an Wein nicht weit entfernt: egal ob Portwein, Rot-, Weiß- oder Schaumwein, die portugiesischen Winzer:innen haben ein gutes Händchen für feine Tropfen. Wem genau das hier in Berlin fehlt, sollte bei Amélia in Charlottenburg vorbeischauen. Portugiesischen Wein gibt es dort in allen Facetten. Und um auf dem Tisch nicht nur Weinflaschen stehen zu haben, die sich auch gut als Deko machen, gibt es bei Amélia auch Blumen zu kaufen. Hier zeigen wir euch noch weitere Weinläden in Berlin zum Durchprobieren.
- Amélia Knobelsdorffstraße 41, Charlottenburg, Do 16-20 Uhr, Fr + Sa 10-20 Uhr, Instagram
Tram fahren in Woltersdorf
Die Linie 28 ist Lissabons berühmteste Tram-Bahn, die sich tagtäglich durch die Gassen der Stadt schlängelt. Die schönen gelben Waggons machen sich gut als Fortbewegungsmittel, noch besser aber als Fotomotiv für die Postkarte an die Liebsten. Am Bahnhof Berlin-Rahnsdorf wird aus der portugiesischen Linie 28 die Berliner Linie 87. Und statt durch die engen Gassen Lissabons zu fahren, fährt die Tram durch den Wald bis zur Schleuse nach Woltersdorf. Die Strecke ist zwar ziemlich anders, trotzdem ähneln sich die Bahnen doch sehr, und auch in puncto Charme nehmen sich die Trams nicht viel. Die 1913 erbaute Strecke soll bald eventuell durch eine moderne Straßenbahn ersetzt werden, also nochmal schnell ausnutzen, dass die sogenannten Gothawagen aus DDR-Produktion noch rollen – und dann könnt ihr euch für 17 Minuten von Berlin nach Portugal träumen.
- Bahnhof Berlin-Rahnsdorf Fährt täglich im 10- und 20-Minuten-Takt
Portugal in Berlin: Bacalhau am Boxi
Versteckt am Boxhagener Platz bietet die Lisboa Bar den perfekten Ort, um sich kulinarisch an die portugiesische Atlantikküste zu träumen. In gemütlichem Ambiente bietet das Lokal kleine Petiscos, das portugiesische Pendant zu den spanischen Tapas, und eine regelmäßig wechselnden Wochenkarte. Zu Pastéis de Bacalhau und Paté de Sardinha wird natürlich Vinho Verde gereicht, oder auch Super Bock und Sagres für Biertrinker:innen.
- Lisboa Bar am Boxi Krossener Straße 20, Friedrichshain, Di-So ab 17 Uhr, Website
Hang Loose in Lichtenberg
Für viele Wassersportler:innen ist die portugiesische Atlantikküste das Paradies. Im Frühsommer können Surf-Neulinge bei sanften Wellen ihre erste Versuche auf dem Brett wagen und in den Herbst- und Wintermonaten von Oktober bis April freuen sich Surfcracks über raue Wellen. Nicht umsonst strömen an manchen Tagen Tausende Schaulustige in den Küstenort Nazaré, um Big Wave Surfer dabei zu bestaunen, wie sie Riesenwellen mit bis zu 30 Meter Höhe surfen.
Scheint die portugiesische Küste zu weit entfernt, können sich Wassersportler:innen ihre Surfbretter einpacken und ins Wellenwerk nach Lichtenberg fahren. Auf der stehenden Indoor-Welle können sich von Anfänger:in bis Vollprofi austoben, denn die Welle kann in der Höhe an das eigene Können angepasst werden. Nach der Surf-Session gibt es Kaffee und Speisen in der Deus Bar und Café mit Blick auf die Welle, um sich bei den Profis noch was abzuschauen, oder sich über die ersten gestandenen Wellen der jungen Surfer:innen zu freuen. Noch mehr Surf-Spots in Berlin und Brandenburg zeigen wir euch hier.
Einige Gemeinsamkeiten haben die Städte schon, wie unsere Autorin nach dem Umzug von Lissabon nach Berlin festgestellt hat. Dolce Vita! Wo sich Berlin wie Italien anfühlt, findet ihr hier! Einmal in die Nachbarschaft: Polen in Berlin. Die südlich angrenzende Nachbarschaft ist in der Hauptstadt auch vertreten: Von Kaffeehaus bis Wiener Walzer – Österreich in Berlin. Und von Schweizer Käse, Schokolade und Alphörnern in Berlin in lest ihr hier. Wer lieber auf Souvlaki und griechische Mythologie steht – Griechenland in Berlin oder doch eher Tapas wie in Madrid? Spanien in Berlin.