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Filmtipps

Fünf spannende Berlin-Filme auf YouTube: Hausbesetzer, Stasi und illegale Raves

Gelangweilt von Netflix und Amazon und auch auf Disney+ nichts gefunden, warum nich mal auf Youtube schauen, was es da gibt? Tatsächlich ist die Plattform ein Sammelsurium aus Kuriositäten, die auf Entdecker warten. Wir sind in die Untiefen der Datenbank hinabgetaucht und haben fünf Berlin-Filme hervorgeholt, die man nicht unbedingt gesehen haben muss – die aber eben doch immer wieder lehrreich, schräg und amüsant sind. Fünf Dokus und ein für eine aufschlussreiche Reise ins Herz der Stadt.

Hausbesetzungen sind in Berlin bis heute Thema. Wer mehr über die Geschichte erfahren will, findet unter anderem auf YouTube interessante Einblicke – genau wie in andere Bereiche des Berliner Lebens, teils auch recht kurios. Foto: Imago/Florian Schuh

Hausbesetzer in Kreuzberg

Die Kreuzberger Hausbesetzer waren die besten Stadtplaner, die sich Berlin wünschen konnte. Nur wusste es der Senat damals nicht. Ohne die Besetzer wäre Kreuzberg eine Betonwüste mit Autobahnzubringer geworden und nicht der weltweit bekannte, internationale und kreative Bezirk. Diese Doku erzählt aus dem Inneren der Hausbesetzerszene und zeigt die Lebenswirklichkeiten, der Spontis, Freaks und Aktivisten, die in den maroden Mietskasernen von Kreuzberg für eine andere Welt eingetreten sind. Besetzte Häuser in Berlin: Diese Fotos erzählen linke Stadtgeschichte.


MfS Schulungsfilm: Kamerafahrt mit einem PKW durch West-Berlin 1976

Ein deutsch-deutsches Roadmovie der besonderen Art. Aus dem Wagen gefilmt sehen wir West-Berlin aus den Perspektive eines Stasi-Agenten. Dieser Film entstand 1976 und war ein Lehrfilm für angehende Stasi-Mitarbeiter. Schön der Kommentar aus dem Off: „Maulbeerallee“, halbe Minute Pause, „Magistratsweg, Ecke Maulbeerallee“. Richtig toll ist aber die Stadt, die man so zu sehen bekommt. Vergessene und verschlafene Ecken der Mauerstadt, langsam und sachlich gefilmt. Wäre da nicht der politische Hintergrund, weshalb der Film in Auftrag gegeben wurde, könnte man die Bilder als meditative Schleife vor dem Einschlafen auf sich rieseln lassen.


Berlin unter den Alliierten (1945 – 1949)

Leicht dramatisch aufgestellte und mit viel Pathos versehene, dennoch sehenswerte Doku über die ersten Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Aufnahmen sind erschütternd und die DDR-Hymne „Auferstanden aus Ruinen“ bekommt so tatsächlich Sinn. Vielleicht gerade in diesen Tagen ist es nicht unwichtig, sich mal vor Augen zu führen, wie eine Katastrophe wirklich aussehen kann und was es heißt, in einer Stadt zu leben, die nicht funktioniert. Berlin 1945 und heute: Diese Fotos zeigen das Kriegsende – und wie es jetzt aussieht.


Illegale Raves im Untergrund

In Berlins Feierszene brodelt es. Viele dürstet es nach Exzess, Bass und Begegnungen, aber in Clubs darf man wegen der Corona-Maßnahmen nicht tanzen. Kein Wunder, dass immer mehr Berliner*innen illegale Open-Air-Partys in den Parks von Berlin, in Brandenburger Wäldern und in verlassenen Bunkern und Gebäuden feiern. Das erinnert in mancherlei Hinsicht an die frühen Jahre des Techno und bringt frische Energie – die Entwicklung hat aber auch Nachteile. Die rbb-Doku gibt einen Einblick in die Szene, zeigt, wie sie sich in den Untergrund verlagert und sich organisiert.


Ost-Berlin 1978

Ost-Berlin war ein Paradies. Das sprechen die Bilder, die damals in der Hauptstadt aufgenommen wurden. Ganz klar Propaganda, aber auch eine Zustandsbeschreibung der Ideologie jener Zeit und ein Einblick in das Denken der Ost-Berliner. Eine junge Mutter rühmt die Familienpolitik der SED. Ein Hausbesuch bei dem Schriftsteller Klaus Schlesinger und der Liedermacherin Bettina Wegener. Nachdenken über die Rolle der Alliierten und des Militärs. Das Dokument zeigt noch einmal die Auswirkungen des Kalten Krieges auf diese Stadt. 12 Dinge, die jeder kennt, der in Ost-Berlin der 1980er gelebt hat.


Für die rechtliche Situation haften wir nicht, die Verantwortung für die Uploads liegt bei den jeweiligen Betreibern des Youtube-Channels.


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