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Ruhige Orte in Berlin: Hier könnt ihr fast allein sein

Berlin ist vieles, von divers bis aufregend, aber ruhig nun wirklich nicht – das haben Metropolen ja so an sich. Aber es gibt sie, die Orte, an denen man sich nicht in einem Wimmelbild aus Menschen befindet, an denen man seinen Weg nicht zwischen Autos, Fahrrädern und Fußgänger:innen finden muss. Diese Liste führt an Orte in Berlin, an denen man (fast) allein sein kann – mal mitten in der Stadt, mal in der Natur.


Ein bisschen Geschichte im Historischen Hafen

Mitten in Berlin und doch oft menschenleer: das Märkische Ufer. Foto: Imago/Blickwinkel/S. Ziese

Auch mitten in Berlins Mitte gibt es ruhige Orte – zum Beispiel das Märkische Ufer mit dem größten Museumshafen Deutschlands. Dort liegen zum Teil 100 Jahre alte Boote, die heute zum Beispiel als Restaurant oder Museum genutzt werden. In den Booten selbst läuft man allerdings Gefahr, doch einer größeren Anzahl an Menschen zu begegnen. Wer darauf keine Lust hat, spaziert einfach am Ufer entlang, mit dem Fernsehturm im Rücken. Wir zeigen euch noch mehr Häfen und Anlegestellen in Berlin.

  • Historischer Hafen Berlin entlang der Friedrichsgracht bis hin zum Märkischen Ufer an der Mühlendammschleuse, Mitte

Das Sowjetische Ehrenmal im Volkspark Schönholzer Heide

Die Schönholzer Heide ist nicht nur wegen des Sowjetischen Ehrenmals eine Reise wert. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Auf knapp 30.000 Quadratmetern erstreckt sich das Sowjetische Ehrenmal in der Schönholzer Heide. Hier ist alles groß: der zentrale Obelisk, die Statue der russischen „Mutter Heimat“, sogar die Treppenstufen – das Ehrenmal in der Schönholzer Heide steht dem im Treptower Park in seiner pompösen Erscheinung kaum nach –, doch weniger Menschen scheinen es zu kennen, genau so wie den Volkspark Schönholzer Heide. Und so wandelt man hier meistens alleine zwischen Reliefs und perfekt getrimmten Grünflächen. Der Park dagegen ist übrigens ziemlich naturbelassen und wild – und angenehm leer. Wer mehr über die Geschichte des Areals erfahren will, folgt uns auf unserem historischen Spaziergang zum Ehrenmal Schönholz.

  • Sowjetisches Ehrenmal Schönholzer Heide Germanenstr., Pankow, geöffnet April-September 7-19 Uhr, Oktober-März 8-16 Uhr

Im Landschaftspark Wuhletal den Vögeln lauschen

Zurück zur Natur im Landschaftspark Wuhletal. Foto: Wikimedia Commons/Necrophorus, CC BY-SA 4.0

Noch vor einigen Jahren war das Gebiet des heutigen Landschaftsparks Wuhletal lange nicht so idyllisch, wie es heute daherkommt: Bis 2003 stand hier das Klärwerk Falkenberg und schwängerte die Luft mit dem Geruch nach Kloake. Heute allerdings befindet sich rund um die Wuhle ein Naturparadies. Auf den Wiesen neben dem Flüsschen, das in einer während der Eiszeit entstandenen Rinne fließt, lässt es sich sehr gut dem Plätschern des Wassers und dem Vogelgezwitscher lauschen, während man in den Himmel blickt. Diese Wandertour führt entlang der Wuhle.

  • Landschaftspark Wuhlethal Alt-Biesdorf 46, Marzahn, durchgehend geöffnet

Mit dem Boot auf die Baumgarteninsel

Hier hat man Ruhe: Baumgarteninsel in Köpenick. Foto: Orderinchaos/Wikimedia Commons/CC BY-SA 3.0

Wie gut, dass Kleingartenkolonien für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Denn eine der schönsten liegt zwischen Köpenicker Altstadt und den Kiezer Wiesen auf einer kleinen Insel. Früher trockneten und blichen Wäscherinnen hier Stoffe. Die Insel ist nur mit dem Boot erreichbar. Und das, obwohl ein Pfeiler des Katzengrabenstegs auf der Insel steht. Doch es führt keine Treppe vom Steg hinunter auf die Insel. Zuerst war der Bau zu teuer, dann protestierten Anwohner:innen dagegen. Kein Wunder, denn mit Treppe wäre die Insel wohl kaum so ruhig, wie sie jetzt ist. Berlin hat noch mehr schöne Inseln, die einen Besuch wert sind.

  • Baumgarteninsel nördlich der Köpenicker Altstadt in Höhe des Platzes des 23. April, Köpenick

Die kaum besuchte Luiseninsel im Tiergarten

Der Große Tiergarten kann erstaunlich ruhig sein. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Im Großen Tiergarten kann man auch auf den Hauptwegen fast allein sein, wenn man dort an einem wolkigen Vormittag spazieren geht, wenn viele andere gerade arbeiten. Doch die künstlich angelegte Luiseninsel im südöstlichen Teil des Tiergartens ist auch an einem Tag mit schönem Wetter ziemlich ruhig. Vor etwa 200 Jahren spazierte Königin Luise gerne durch diesen Teil des Parks – ihr verdankt die Insel ihren Namen. An anderen Ecken des Großen Tiergartens geht es deutlich geschäftiger zu.

  • Luiseninsel im Großen Tiergarten, Tiergarten

Mit dem Rad zur Badestelle Kuhhorn 

Baden mit Vogelgezwitscher statt menschlichem Stimmengewirr im Ohr? Das geht an der Badestelle Kuhhorn im Grunewald. Einer der großen Vorteile dieser Badestelle ist, dass sie etwas abseits einer größeren Badestelle an der Spitze der Landzunge Schildhorn liegt. Schon der Weg hin zu diesem Ort, an dem man hervorragend Schiffe beobachten kann, ist es wert, Balkonien zu verlassen. Man erreicht die Badestelle am besten mit dem Rad und fährt dabei durch den Grunewald.

  • Badestelle Kuhorn Havelchaussee 61, Grunewald

Dem Rundweg im Landschaftspark Johannisthal/Adlershof folgen

Allein auf freiem Feld: Ein ruhiger Ort in Berlin ist auf jeden Fall der Landschaftspark Adlershof. Foto: Dinamik/Wikimedia Commons/Gemeinfrei

Früher landeten und starteten auf dem Gelände des Landschaftsparks Johannisthal/Adlershof Motorflugzeuge und knatterten über die Bäume hinweg. Heute ist in diesem Park, der zum naturwissenschaftlichen Campus der Humboldt-Universität gehört, angenehm ruhig – und vor allem ziemlich menschenleer. Durch das Gebiet führt ein drei Kilometer langer Rundweg, der ein geschütztes Biotop einkreist – perfekt für Jogging und Skateboarding. Der Luftfahrtgeschichte in Berlin gehen wir hier auf den Grund.

  • Landschaftspark Johannisthal/Adlershof zwischen dem Groß-Berliner-Damm, der Hermann-Dorner-Allee und der Wrightallee, Adlershof, durchgehend geöffnet

Erpetal: Schönheit kurz hinter der Stadtgrenze

Graugänse leisten euch im Erpetal vielleicht Gesellschaft. Ansonsten ist man hier meist allein. Foto: Imago/Hohlfeld

Die Erpe fließt schnell und hat im Mittelalter angeblich fünf Mühlenräder in Bewegung gehalten – vielleicht trägt das Gebiet deswegen auch den Namen Neuenhagener Mühlenfließ. Es ist eines der wenigen Fließtäler, die es in und um Berlin noch gibt. Heute dient das Erpetal als Rückstaugebiet für Hochwasser, seit 1949 steht es unter Naturschutz. Kurz hinter der Berliner Stadtgrenze entfaltet das Fließ seine volle Schönheit. Die lässt sehr gut auf einem der vielen Wanderwege bewundern, die der Erpe folgen.

  • Erpetal Zwischen Friedrichshagen in Köpenick und Hoppegarten im Brandenburger Landkreis Märkisch-Oderland

Auf dem Müggelberg den Müggelturm besteigen

Wirklich hoch gelangt man auf den Müggelbergen nicht – aber man gewinnt etwas Abstand von den Trubel in Berlin. Foto: Imago/Matthias Koch

Ja, der Name „Müggelberge“ mag in den Ohren aller, die südlich von Bad Harzburg aufgewachsen sind, befremdlich klingen. Doch die Müggelberge erheben sich hier immerhin bis zu 115,4 Meter über den Meeresspiegel. Wem das nicht reicht, der steigt noch auf den Müggelturm und blickt über das größte zusammenhängende Waldgebiet Berlins. Doch auch am Fuße der Berge kann man sich eine ordentliche Portion Natur abholen. Hier liegt das Teufelsmoor, ein mehr als sechs Hektar großes Naturschutzgebiet, in dem in den warmen Monaten Bienen summen und Frösche laut quaken. Berlins Berge, Hügel und Erhebungen stellen wir euch hier vor.

  • Müggelturm Straße zum Müggelturm 1, Köpenick, tägl. 10–16 Uhr

Park am Schleusenkanal: Ruhe trotz nahegelegener Autobahn

Blick von der Rudolf-Wissell-Brücke auf den Nonnendamm. Foto: Imago/Gora
Blick von der Rudolf-Wissell-Brücke auf den Nonnendamm. Foto: Imago/Gora

Direkt neben dem Park am Schleusenkanal rauschen die Autos und LKW über den Tegeler Weg und über die A100 – doch im Park am Schleusenkanal ist es erstaunlich ruhig. Vielleicht liegt es an den hohen Bäumen, die die Autobahn säumen oder an der leeren Liegewiese in dem kleinen Park. Dort begegnet man meist keiner Menschenseele. Wer Lust auf etwas Bewegung hat, spaziert über den Nonnendamm auf die kleine Insel zwischen Schleusenkanal und Spree.

  • Park am Schleusenkanal Charlottenburg

Allein im Natur-Park Südgelände die Ruhe genießen

Im Naturpark Südgelände ist immer was los, aber es finden sich sehr ruhige Ecken – und Gottesanbeterinnen. Foto: Imago/Schöning

Einst haben Menschen das Gelände des Rangierbahnhofs Tempelhof der Natur entrissen und Schienen verlegt, Türme in den Himmel wachsen lassen und Gebäude errichtet. Etwa 130 Jahre später hat sich die Natur das Areal zurückerobert, das Gebiet heißt heute Natur-Park Südgelände und hat diesen Namen auch verdient. Hier gibt es Eulen und Insekten: Im Sommer schwirren 95 Wildbienenarten durch die Lüfte, und Gottesanbeterinnen nisten, jagen und entspannen neben alten Dampflokomotiven und zwischen Schienen, über die schon lange keine Züge mehr fahren.

  • Naturpark Südgelände Hauptzugang direkt am S-Bhf. Priesterweg (südlicher Ausgang), Fußgängerbrücke über die S-Bahngleise vom Hans-Baluschek-Park aus, Prellerweg (zwischen den Bahnbrücken), tgl. ab 9 Uhr bis zum Einbruch der Nacht

Mehr schöne Orte zum Ausspannen in Berlin

Mehr Tipps für Ausflüge in und außerhalb Berlins findet ihr hier. Auch einige der Badeseen in Berlin haben durchaus ruhige Ecken – man muss sie nur kennen. Und bei den vielen Parks in Berlin stehen die Chancen gut, in irgendeinem doch noch ein ruhiges Plätzchen in der Sonne (oder im Schatten) zu finden. Ruhige Orte in Berlin werden übrigens bei Sonnenuntergang meistens nochmal doppelt so schön – hier gibt es die besten.

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