Berlin bietet einige sehr schöne Inseln. Manche von ihnen sind winzige Eilande, nach zwei Schritten plumpst ihr ins Wasser. Andere hingegen groß genug, um die berühmtesten Museen der Stadt zu beherbergen. Wir stellen euch 12 der schönsten Berliner Inseln vor. Viel Spaß beim Entdecken von historischen Hintergründen und hübschen Schlössern.
Insel der Jugend: Auf der Wiese dösen und die Zeit vergessen

Bekannt ist auf der Berliner Insel der Jugend das Kulturhaus, in dem Veranstaltungen wie Konzerte, Partys, aber auch Theateraufführungen oder Kinoabende stattfinden. Ebenso schön ist es draußen auf der Liegewiese und an der Uferböschung. Damit ist die Insel mitten in der Spree einer der idyllischsten Plätze an Berlins Gewässern. Auf dem Gelände könnt ihr außerdem Tretbootklassiker aus den 50er- bis 70er-Jahren und Kanus ausleihen. Nebenan hat der Treptower Park von der Spreepromenade bis zum Sowjetischen Ehrenmal einiges zu bieten.
- Insel der Jugend am Treptower Park, Treptow, Haltestelle Bulgarische Straße (Bus 165, 166, 265), dann fünf Minuten Fußweg, weitere Informationen findet ihr hier
Berliner Inseln: Museums- oder Fischerinsel? Spreeinsel!

Manch einem dürfte es trotz des Namens nicht bewusst sein, dass man sich tatsächlich auf einer Insel befindet. Bewusst muss man eine Insel sagen, denn auch wenn von Museums- und Fischerinsel die Rede ist, handelt es sich um ein und dasselbe: die Spreeinsel. An deren nördlichem Ende liegt von weithin sichtbar das Bodemuseum mit seiner markanten braunen Kuppel. Am anderen Ende ragen die Plattenbauten der Fischerinsel aus DDR-Zeiten in den Himmel, mehr DDR-Architektur hier. Eine Umrundung ergibt Sinn und macht Spaß, auch weil man immer wieder einen schönen Blick auf die Insel hat – sei es von Mittes Historischem Hafen oder von der Weidendammer Brücke in der Nähe des Bahnhofs Friedrichstraße. Mehr über die Spree-, also Museumsinsel, erfahrt ihr hier.
- Spreeinsel Mitte, S-Bahn-Station Hackescher Markt (S3, S5, S7, S9), dann rund fünf Minuten zu Fuß, oder direkt mit der U5 zur Station Museumsinsel
Rocken im “JWD” auf Eiswerder

Im 19. Jahrhundert noch ein Standort für Rüstungsfabriken, ist die Insel Eiswerder heute am ehesten für seine Rock-Disco “JWD” (janz weit draußen) bekannt. Damals führte noch eine Eisenbahntrasse zu dem Eiland in der Havel, heute sind es zwei Straßenbrücken, was den Zugang deutlich erleichtern dürfte. Außerdem ist die damalige Oase für die Waffenindustrie mittlerweile ein schönes Ausflugsziel. Früher war eben doch nicht alles besser. Mehr sehenswerte Orte in Spandau hier.
- Eiswerder Havel, Spandau, Haltestelle Kleine Eiswerder Straße (Bus 222)
Eine Insel für eine Schule: Scharfenberg beherbergt ein Gymnasium mit Internat

In Tegel gibt es viele spannende Orte, darunter auch mehrere Inseln. Die größte beherbergt eine Schule. Glücklich schätzen darf sich, wer die Schulfarm Insel Scharfenberg besuchen darf. Klar, die Überfahrt im Winter kann schon mal nerven. Dafür wird man im Sommer mit umso mehr prachtvoller Natur belohnt – inklusive hauseigenem Badestrand. Von dem haben freilich nur Insulaner:innen etwas, Schulfremde dürfen nur am Tag der offenen Tür zu Besuch kommen. Zum Gymnasium gehört auch ein Internat mit 90 Plätzen. Wer dort lebt, muss allerdings auf so manche Annehmlichkeiten verzichten. Der Handyempfang ist ziemlich schlecht.
- Schulfarm Insel Scharfenberg Schwarzer Weg 103, Tegel, Haltestelle Jörsstraße (Bus 222), dann bis Schwarzer Weg 99 (rund 20 Minuten Fußweg), Informationen zum nächsten Tag der offenen Tür findet ihr hier
Auf der Pfaueninsel lustwandeln und picknicken

Ginge es danach, die Berliner Inseln nach Schönheit zu ranken, die Pfaueninsel wäre sicher ganz vorn. Nicht nur wegen der idyllischen Lage – die Wege laden zum Flanieren ein, die Wiesen zum Picknicken –, sondern auch wegen des malerischen Schlösschens, der gepflegten Gartenanlagen und natürlich wegen der namensgebenden Pfauen, die auch mal auf Bäumen sitzen oder ihr eindrucksvolles Rad schlagen. Im Sommer trifft man außerdem noch Büffel an, die als natürliche Landschaftsgärtner einsetzt werden. Ebenfalls lohnenswert: Die Meierei und der historische Bootsschuppen. Mehr zur Pfaueninsel erfahrt ihr hier.
- Pfaueninsel Nikolskoer Weg, Wannsee, Haltestelle Pfaueninsel (Bus 218), dann mit der Fähre (verkehrt täglich, Tickets: 4, erm. 3 Euro), weitere Informationen findet ihr hier
Laubenpiepertum auf der Baumgarteninsel

Laubenpieper:innen bleiben gerne unter sich, erst recht, wenn sie auf einer Insel leben. Das gilt insbesondere für die Parzelleninhaber:innen auf der Baumgarteninsel in Köpenick. Als 2001 der knapp 110 Meter lange Katzengrabensteg gebaut wurde, hat man auch einen Pfeiler auf dem Eiland installiert. Ein Zugang wäre kein Problem gewesen, doch die Insulaner:innen wehrten sich. So bleibt Baumgarten exklusiv über das Wasser zugänglich (wie elitär). Immerhin: Von der Brücke aus hat man einen schönen Blick auf die Insel.
- Baumgarteninsel Köpenick, mehr Infos hier
Berliner Insel Valentinswerder avancierte zum Künstler-Treff

Nach Scharfenberg ist Valentinswerder die zweitgrößte der Berliner Inseln im Tegeler See. Statt einer Schule finden sich hier vor allem Wochenendhäuschen, bevölkert vor allem von jungen Kreativen aus der Innenstadt, die am Wochenende Ruhe und Abgeschiedenheit suchen. Erstaunlich: Auch Dauerbewohner:innen residieren in den teils denkmalgeschützten Häuschen. Wer hierher will, braucht ein Boot. Es verkehrt zwar eine Art Ruf-Fähre, doch die ist nur für (temporäre) Bewohner.
- Valentinswerder In der Havel, Tegel, Haltestelle Jörsstraße (Bus 222), dann mit der Fähre (Fahrplan), weitere Informationen findet ihr hier
Auf Entdeckungstour im Tiergarten die Luiseninsel finden

Im 19. Jahrhundert baute Peter Joseph Lenné den Tiergarten nach englischem Vorbild um. Hier lest ihr, welche Stadtplaner:innen Berlin noch prägten. Feuchte Waldgebiete wurden trockengelegt und Wege fürs Spazierengehen und Reiten geschaffen. Zudem entstanden kleine Seen und Brücken. In dieser Zeit kamen der Rosengarten und die Luiseninsel hinzu. Die Berliner Insel gehört zu den reizvollsten im Tiergarten, auf ihr steht auch eine Kopie des Denkmals der Königin Luise. Von dort aus lohnt es sich, den Großen Tiergarten zu entdecken, der weit mehr zu bieten hat, als manch ein Berliner glaubt.
- Luiseninsel Tiergarten, Charlottenburg, Haltestelle Tiergartenstraße (Bus 200)
Auf Kaffee und Kuchen auf Lindwerder vorbeischauen

Die Insel Lindwerder steht in Verbindung mit einem tragischen Ereignis: 1912 verunglückte der Lyriker Georg Heym beim Schlittschuhlaufen, er ertrank in der Havel. Das allerdings wissen nur wenige, die sich heute auf Lindwerder vom Alltag erholen. Die Ausflügler:innen kommen wegen der Abgeschiedenheit und der Natur, um Feste zu feiern oder einfach nur bei der inseleigenen Gastronomie auf Kaffee und Kuchen vorbeizuschauen. Bitte vorher informieren, ob die privat organisierte Fähre wirklich fährt. Andernfalls bleibt einem nichts anderes übrig, als Lindwerder aus der Ferne zu bewundern.
- Lindwerder Grunewald, Mi-S0 12-22 Uhr, Haltestelle Lindwerder (Bus 218), dann weiter mit der Fähre, weitere Informationen findet ihr hier
Berliner Inseln im Tegeler Hafen bei einem Ausflug entdecken

Die meisten Inseln im Tegeler See sind ohne Boot nicht zu erreichen, anders die Tegelerinsel und die Humboldtinsel. Diese liegen so nahe am Festland, dass sie von kleinen Brücken überspannt werden. An sich sind die Eilande nicht so spannend, da sie mit luxuriösen, aber langweiligen Bauten überzogen sind. Dafür gibt es im Umfeld einige interessante Orte zu entdecken, etwa die knallrote Sechserbrücke, an der früher ein cleverer Fährmann abkassierte, oder die architektonisch beeindruckende Humboldt-Bibliothek.
- Inseln im Tegeler Hafen im Tegeler See, Tegel, U-Bahn-Station Alt-Tegel (U6)
Berlins Insel für die High Society: Schwanenwerder

In der ersten deutschsprachigen Version von Monopoly hieß die Schlossallee noch Inselstraße, das allein zeigt schon, wie exklusiv das Leben auf Schwanenwerder war – und ist. Auf die enteigneten jüdischen Immobilienbesitzer folgten NS-Größen wie Speer und Goebbels, aber auch Axel Springer hatte eine Villa auf dem Eiland nahe des Wannseebades. Auch heute noch ist Schwanenwerder eine exklusive Adresse. Für wahre Entrüstungsstürme sorgte 2019 der Bau einer futuristisch anmutenden Villa (bei der man lange Zeit dachte, sie würde das neue Zuhause von Angelina Jolie werden, daraus wurde aber nix). Wer sich auch mal im Glamour von Berlins High Society sonnen möchte, kann eine Nacht im Schwanenwerder Gästehaus verbringen.
- Schwanenwerder Wannsee, Haltestelle Strandbad Wannsee (Bus 312), dann rund 20 Minuten zu Fuß
Im Gras liegen und Kunst entdecken auf der Schlossinsel Köpenick

Bei einem Ausflug nach Köpenick sollte unbedingt auch die Schlossinsel mit dem barocken Kleinod bewundert werden, das exponiert auf einer Dahme-Insel mit einer pittoresken Schlosskirche und einem schönen Garten aufwartet. Im Schloss selbst, das Teil des Kunstgewerbemuseums ist, gehören die aufwendig sanierten und reich stuckierten Decken mit Motiven aus dem Diana-Mythos zu den Höhepunkten, ebenso wie der beeindruckende Wappensaal von Giovanni Carove.
In 21 Sälen wird dauerhaft „Raumkunst aus Renaissance, Barock und Rokoko“ gezeigt, darunter vier vollständig getäfelte Zimmer von Schlössern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Zudem können aufwendig gearbeitete Möbel entdecket werden, genauso wie filigran gearbeitetes Porzellan oder auch das berühmte große Silberbuffet aus dem Berliner Stadtschloss. Anschließend bietet sich ein Spaziergang durch den schönen Schlossgarten an. Übrigens: Weitere Schlösser in Berlin zeigen wir euch hier.
- Schlossinsel Köpenick Schloßinsel 1, Köpenick, Haltestelle Rathaus Köpenick (Bus 162, 164, Tram, 27, 37, 60, 61, 62, 63, 67, 68), Weitere Informationen findet ihr hier
Mehr Berlin entdecken
Berlin bietet viele Möglichkeiten, einen ausgiebigen Waldspaziergang zu unternehmen. Wir kennen die schönsten Routen. Auch schön: durch Berlins spannende Kieze flanieren. Hier sind Tipps für unterschiedliche Spaziergänge durch die Stadt. Noch viel mehr Tipps zu Ausflügen in und um Berlin haben wir hier für euch.