Berlins Strandbäder sind Institutionen – und das nicht erst, seit Conny Froboess mit Badehose und Schwesterlein „nischt wie raus nach Wannsee“ wollte. Doch auch das traditionelle Berliner Strandbad ist nicht unsterblich. Um Badeanstalten zukunftsfähig zu machen, braucht es neue Konzepte für Berlins Strandbäder. Durch Neuverpachtung soll frischer Wind in die altehrwürdigen Orte gebracht werden. Strandbäder als Solidaritätsprojekt, Hippie-Dorf oder Trainingsstätte: Unser Redakteur Lennart Koch war mit unserer Fotografin Lena Ganssmann planschen: an vier geschichtsträchtigen Orten, die mit neuen Konzepten längst mehr sind als Badeanstalten.
Neue Konzepte für Berlins Strandbäder: Auch Institutionen sind nicht unsterblich
Nirgendwo schmecken Pommes rot-weiß besser als im Strandbad – verliebten Teenagern wie auch sonnengegerbten Schnauzbartträgern. Zwischen Umkleidekabine, Imbiss und Wasserrutsche fließen Lebensrealitäten zusammen. Das Strandbad ist Sportanlage, Kindheitstraum, Rentnerparadies, Selbstdarstellungsbühne, Faszinationsort.
Doch bei aller Nostalgie ist das traditionelle Berliner Strandbad nicht unsterblich, denn Pommes rot-weiß und Sandstrand reichen heute eben doch vielen anspruchsvollen Gästen nicht mehr. Sinkende Besucherzahlen, enorme laufende Kosten und strenge Auflagen der Behörden haben viele Berliner Badeanstalten in einen Dornröschenschlaf fallen lassen.
Die Bäderbetriebe reagieren mit befristeten Pachtverträgen auf die Krise der Badestätten. Neue Betreiber sollen festgefahrene Strukturen aufbrechen. Neue Konzepte für Berlins Strandbäder müssen her. Kein leichtes Unterfangen: Schließlich sind viele Bäder lange vernachlässigt worden. Wer sich davon überzeugen will, dass es trotzdem klappen kann, sollte einen Rundgang durch Berlins schöne neue – und immer noch ein bisschen alte – Strandbadwelt unternehmen.
Station 1 – Tegelsee: Das Solidaritätsprojekt
Zwischen Wald und Wasser liegt das Strandbad Tegelsee in einer grün-blauen Idylle. Gelegentlich windet sich ein Segelboot durch die anliegende Scharfenberger Enge, am Holzsteg schunkeln historische Ruderboote über die sanften Wellen. Wie viele Leute haben hier wohl schon die Aussicht genossen, wie viele Großeltern junger Berliner an genau diesem Strandbad schon vor Jahrzehnten im Wasser geplanscht?
Am Ufer steht Udo Bockemühl vom gemeinnützigen Verein Neue Nachbarschaft/Moabit e.V. Bei einer Ausschreibung der Berliner Bäderbetriebe konnte sich der Verein 2020 einen Pachtvertrag über 40 Jahre sichern. Durch die „Neue Nachbarschaft“, die zu den größten ehrenamtlichen Nachbarschaftsinitiativen der Stadt gehört, ist die Badeanstalt zu einem sozialen Projekt geworden – oder vielmehr: zu einem Modellversuch, um das gute, alte Berlin mit den Herausforderungen der modernen Stadtgesellschaft zu versöhnen. Denn die Neue Nachbarschaft ist auch ein Treffpunkt für Geflüchtete.
„Wir haben das Schwimmbad gepachtet, um möglichst viele Posten mit Menschen zu besetzen, die sonst nicht so leicht in den Arbeitsmarkt reinkommen würden“, sagt Bockemühl. Es sei wichtig, den Leuten die Möglichkeit zu geben, selbst aktiv zu werden. So wird das Strandbad heute zu einem großen Teil von Menschen mit Fluchthintergrund betrieben. Aktuell sind es 20 Arbeitskräfte in verschiedenen Tätigkeiten wie Bootsverleih, Rettungsschwimmen und Gastronomie. Wenn das Restaurant eröffnet ist, werden nochmal 20 weitere Stellen dazukommen.
Am Imbissstand arbeitet eine Ukrainerin, die vor wenigen Wochen mit ihrem Sohn nach Berlin gekommen ist. „Da war gerade ein Redakteur von der Reinickendorfer Zeitung hier und der hatte zufällig noch ein Zimmer frei“, sagt Bockemühl. „Ein toller Zufall.“
Geflüchtete im Strandbad Tegelsee: Vom Nichtschwimmer zum Bademeister
Viele Kinder mit Fluchthintergrund können nicht schwimmen, und auch in Berlin haben viele Kinder während der Corona-Pandemie keinen Schwimmunterricht bekommen. Daher bieten die Betreiber des Strandbads am Wochenende unentgeltliche Schwimmkurse an. Auch für Erwachsene. „Wir hatten zwei Ferienjobber aus Nigeria und Syrien, die unbedingt hier arbeiten wollten, aber nicht schwimmen konnten“, erzählt Bockemühl. „Dann haben wir einen Deal gemacht: Sie lernen schwimmen, und dann dürfen sie hier arbeiten. Danach waren die beiden jeden Tag hier, bis sie schwimmen konnten.“ Anfeindungen gäbe es überhaupt nicht, ganz im Gegenteil habe man im Strandbad Tegelsee ein „fantastisches Publikum, das wunderbar mit den neuen Angestellten interagiert“.
Seit Sommer 2021 ist das Strandbad Tegel wieder geöffnet. Um das Gelände für alle Menschen zu öffnen, liegen die Eintrittspreise deutlich unter dem Berliner Durchschnitt. So bezahlen Erwachsene nur drei Euro, für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre ist der Eintritt frei. Finanziert wird das soziale Schwimmbad durch einen Mäzen aus dem Verein und Einnahmen durch private Veranstaltungen am Südende des Strandes.
Neue Konzepte für Berlins Strandbäder: „Wir wollen zeigen, dass es auch anders geht“
Durch großzügige Spenden und den Einsatz von Bockemühl und seinem Team konnte das Strandbad in vielen kleinen Schritten wieder in Form gebracht werden. Besonders hart war der Anfang im Dezember 2020. Damals rottete das Bad, nach vier Jahren ohne Betreiber, schlichtweg vor sich hin. Der Strand war völlig zugewachsen, die Gebäude waren heruntergekommen, und bis zur geplanten Eröffnung im Frühjahr blieb kaum Zeit. „Das war eine Mordsarbeit. Wir haben bei Minusgraden mit unzähligen Freiwilligen geschuftet, abends hat dann nur noch die heiße Badewanne geholfen“, sagt Bockemühl.
Nach und nach nimmt das Strandbad tatsächlich wieder die Gestalt an, die Generationen von Berlinern noch vor Augen steht. Die Wasserrutsche, der Sprungturm und das ikonische Bademeisterhaus auf dem Holzsteg: Alle Attraktionen des Strandbads Tegelsee wurden unter Bockemühls Leitung originalgetreu restauriert, der Charakter des historischen Ortes konnte trotz Modernisierung erhalten bleiben.
Eine reine Reinkarnation der Berliner Badetradition ist der Ort trotzdem nicht, denn der Pachtvertrag legt ein völlig neues Betriebskonzept fest. Eine besondere Attraktion ist etwa die Solarfähre, die gemeinsam mit den Ingenieuren ohne Grenzen gebaut wurde. Auf dem Expeditionsschiff lernen Kids nachhaltige Stromgewinnung und den Lebensraum See kennen.
Auch das Kulturprogramm kann sich sehen lassen. Die Verbindung zu den Kunsthochschulen und freien Kunstschaffenden geht auf die belarussische Künstlerin und Aktivistin Marina Naprushkina zurück, die ebenfalls zu den Betreiber:innen gehört. Der alte Bühnenboden, der in der Bootshalle verlegt wurde, war übrigens ein Geschenk der befreundeten Choreografin und Tänzerin Sasha Waltz.
Neue Wege wollen die Betreiber auch in kulinarischer Hinsicht einschlagen: Das Speiseangebot ist komplett fleischlos. „Viele Strandbäder befinden sich im Kopf noch in den Nullerjahren. Wir wollen zeigen, dass es auch anders geht“, sagt Bockemühl. Mit dem Gedanken der internationalen Solidarität im Kopf, vielleicht etwas Sonnenbrand und Sand zwischen den Zehen geht es also nach einer Pommes ab ins klare Wasser. Fast wie früher ist es hier. Nur schöner.
Station 2 – Wendenschloss: Der stolze Underdog
„Jedes Mal, wenn ich hier rausfahre, ist das wie Urlaub“, sagt Florian Kawka, gebürtiger Köpenicker und Geschäftsführer des Strandbads Wendenschloss. Und tatsächlich: Wenn die Fähre über den Nebenfluss der Spree tuckert, Graureiher am Ufer rasten und Rentnerpärchen den Bootspassagieren zuwinken, ist das wirklich ein bisschen heile Ferienwelt. Oder Alltag am Süd-Ost-Ende von Berlin.
Entschleunigt und gemütlich geht es auch in Kawkas Strandbad zu. Neo-Soul tönt durch die Lautsprecher, im Biergarten trinkt man Bier mit Blick aufs Wasser. Einiges hat sich hier verändert, seit der gelernte Veranstaltungskaufmann 2019 die Leitung übernommen hatte. „Das war einfach ein ganz klassisches Strandbad mit Kiosk und Umkleiden“, sagt Kawka.
Neue Konzepte für Berlins Strandbäder: „Wir wollen mehr als Pommes rot-weiß“
In den vergangenen Jahren entstanden in viel Fleißarbeit ein Biergarten, ein neues Café und ein Bootsverleih. Außerdem wurde die Küche komplett aus-, und das Angebot umgebaut. „Wir wollen mehr als Pommes rot-weiß“, sagt Kawka. Neben Biergartenklassikern werden daher verschiedene Flammkuchen und wechselnde frische Speisen angeboten, von veganem Currys bis Pulled Pork.
Auf faire und lokale Produkte legen die Betreiber besonderen Wert. Ausgezeichnet schmeckt auch das frische, unpasteurisierte Pilsner Urquell aus dem Tank. „Es gibt auch Leute, die nur fürs Bier kommen“, sagt Kawka. Eine Oase in einer Gegend, die als Ausflugsziel populär ist, aber nicht gerade bekannt als gastronomischer Hotspot – oder als kultureller.
Das ändert sich gerade ein bisschen, auch dank der kleinen Festwiese zwischen den Veranstaltungshallen. Hier steht sogar eine Kapelle für Trauungen zwischen Wald und Strand. Mit Theater, Konzerten, Kneipenquiz und Open-Air-Kino finden im Strandbad Wendenschloss schon jetzt reichlich Kulturveranstaltungen statt, vom Osterfeuer über die Fête de la Musique bis zum Weihnachtsmarkt: Dieses Jahr soll es insgesamt 20 öffentliche Veranstaltungen geben. Junges Kulturleben ist eingezogen in die beschauliche, aber auch etwas betuliche Stadtrand-Idylle. „Wir wollen das langsam hochfahren, nicht riesig und auf Masse, sondern intim und entspannt“, sagt Kawka. Mit Besuchern überschwemmt zu werden, ist hier draußen, in der heilen Ferienwelt, aber auch kein erklärtes Ziel: „Wir sind gerne der Underdog oder die kleine Oase.“
Station 3 – Plötzensee: Das Hippiedorf
Strandbäder in Berlin gibt es überall – auch einen Steinwurf von der Autobahn entfernt. Zwischen Wiesen und Wäldchen, vor Verkehrslärm und innerstädtischer Hektik versteckt, liegt der Plötzensee, die Badewanne des Wedding. Hier stolziert Michel Verhoeven am historischen 50-Meter-Becken entlang, das er mit Hilfe von Freiwilligen nach 40 Jahren Stilllegung und Verunreinigung in Schwerstarbeit reaktiviert hat.
In seiner Aufmachung – Bauchtasche, Vollbart, Gummistiefel – wäre der Betreiber neben der Seepflege auch für ein Musikfestival gewappnet. Das passt, denn am liebsten hätte der Niederländer beides gleichzeitig. „Am perfekten Strandtag machst du Sport, dann gehst du dich abkühlen und abends sitzt du in der Bar, trinkst ein Bierchen, hörst Musik und kannst ein bisschen tanzen“, sagt er mit markantem Akzent, „ein Strandbad nur mit Schwimmen wie in den 80ern reicht heutzutage einfach nicht mehr.“
Sein Tonfall springt im Sekundentakt zwischen kumpelhaft und gestresst hin und her. Dass seine Vision für die Zukunft des Strandbades nicht immer mit Nachbarschaftsbefinden und deutscher Bürokratie zusammenpasst, bekam der ehemalige Betreiber des Beachclubs Woodstock 69 im niederländischen Bloemendaal in den vergangenen Jahren zu spüren.
Mit seinem Antritt als Betreiber des Strandbad Plötzensee im Jahr 2019 verfolgte der Mittfünfziger einen ähnlichen Ansatz. „Die ganze Welt kennt Strandbars mit Musik, aber in Berlin heißt ein Strandbad wirklich meist nur Strandbad“, sagt Verhoeven. Er wollte das ändern – und scheiterte. Im vergangenen Jahr hatte das Bezirksamt Mitte viele geplante Veranstaltungen, etwa die Konzertreihe „Rap an der Plötze“ mit Szenegrößen wie Haiyti und Events wie eine Open-Air-Ausgabe der Fetischparty Pornceptual untersagt. Das Verbot hatte dereinst eine große Diskussion über die Notwendigkeit von Open-Air-Locations – vor allem während der Corona-Pandemie – ausgelöst.
Neue Konzepte für Berlins Strandbäder: Community-Vibe im Traditionsschwimmbad
Unterstützung kam von unerwarteter Seite: Sven Rissmann, Vorsitzender der CDU Mitte, hatte die Einschränkungen durch das Bezirksamt als „Schlag ins Gesicht für die Kulturszene“ bezeichnet. Der grüne Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel hingegen rechtfertigte die Entscheidung, indem er sich auf Lärmbelästigung und Störung der Erholung im anliegenden Landschaftsschutzgebiet Volkspark Rehberge berief. „Wir haben nichts gegen kleinere Konzerte und Theater, aber wenn Techno-Bässe über den See wummern, ist eine Grenze überschritten“, sagte von Dassel dem „Tagesspiegel“.
Seitdem muss Verhoeven auf Großveranstaltungen verzichten. Bühne und Schallschutzwand wurden abgebaut, Raves finden nicht mehr statt. Aber auch ohne wummernde Bässe verströmt das Areal echten Festivalgeist. An der Strandbar wird elektronische Musik gespielt, an der Feuerstelle klingen die Abende aus. Rettungsschwimmer, Barleute und Pizzabäcker – ja, es gibt schmackhafte Pizza aus dem Holzofen – albern miteinander herum. Der Masseur mit langem Schnauzbart und knochenbrechendem Händedruck winkt aus seinem „Luftschloss“, einem der vielen Backsteingebäude auf dem Gelände.
„Massage, Sauna, Fahrradstation, wir haben viele Bereiche, wo sich Leute einmieten. Daher auch dieser Community-Vibe“, sagt Florian Heep, der seit diesem Jahr Michel Verhoeven assistiert. Wie auch andere Mitarbeiter wohnt er in einem Trailer auf dem Hügel hinter dem Strandbad. „Wenn wir hier nicht wohnen würden, wäre die Arbeit gar nicht zu schaffen”, sagt Heep, „kein Mensch weiß, wie Michel das alles alleine geschafft hat in den letzten drei Jahren.“
Wie ein Moor sei das Gelände vor Verhoevens Einsatz gewesen, der See völlig zugemüllt, die Gebäude kurz vorm Einstürzen. Mit der Hilfe von rund 700 Freiwilligen – dem Wedding liegt seine Badewanne wirklich am Herzen – hat Verhoeven ein Hippie-Dorf mit Musik, Theater, Fahrradewerkstatt und Sportstätten aus dem Boden gestampft. Neben der Festung des Luftschlossmasseurs befindet sich eine Saunalandschaft, für die man ein Zusatzticket benötigt. Im Waldbereich gibt es Survivaltraining mit Bogenschießen und Feuersteinen, auf der Erhöhung hinter dem Strandbad ein entspanntes Café.
Betreiber Verhoeven: „Wir brauchen letzte kreative Spielplätze auch im Zentrum“
Im Wald neben dem FKK-Bereich schafft ein Team um den Biologen Ulf Soltau ein perfektes Biotop mit Feucht- und Trockenwiese, Stein- und Sandbereich, Teich, Glashaus und Hang. Dem Vorwurf, Strandbäder würden der Umwelt schaden, stellen sich die Betreiber mit solchen nachhaltigen Projekten entgegen. Statt Pflanzen an Ufer, Strand und Becken zu bekämpfen, aktivieren und fördern Heep und Verhoeven die Renaturierung. Die ist nämlich notwendig, um besonders intensiv genutzte Seen – wie „die Plötze“ – vor dem Umkippen zu schützen.
Obwohl der rastlose Niederländer vom Plötzensee dort einen einzigartigen Ort geschaffen hat, hat er sich von den Rückschlägen noch nicht erholt. „Ich habe hier alle Liebe reingesteckt, die ich habe, jetzt wünsche ich mir auch etwas Liebe zurück“, sagt er beim Kaffee auf der Sonnenterrasse mit Blick auf seine Beinahe-Utopie. „Wir brauchen letzte kreative Spielplätze auch im Zentrum.“ Nach und nach möchte Verhoeven die Verantwortung an Heep abgeben. Auch eine gebührende Verabschiedung sei schon geplant: „An meinem letzten Tag mache ich die alte Sirene an“, sagt er, „und dann hört man meine Stimme über die Sprechanlage bis zum Alexanderplatz.“
Station 4 – Halensee: Das Luxus-Ressort für alle
Auf einer Terrasse über dem Halensee, zwischen Grunewaldvillen und schattenspendenden Bäumen, verausgaben sich zwei junge Männer beim Boxtraining. Links, rechts, bam, bam. Hinter ihnen ein komplexes Sportgerüst mit Reifen, Reckstangen und Sandsäcken. Marco Schürmann, seit 2021 Betreiber des Strandbads Q Beach, hat sich in den vergangenen Monaten nicht nur für die Optimierung von Körpern eingesetzt – sondern auch für die Instandsetzung eines Strandbades, dessen Schäden „nur mit erheblichem Aufwand, Zeit und Kosten“ zu beheben waren, wie er sagt.
Schon bevor er über eine Ausschreibung der Berliner Bäderbetriebe zum Pächter wurde, war Schürmann jahrelang mit seinem Outdoor-Fitnessangebot auf dem Gelände ansässig. „Ich habe hier hautnah erlebt, was mal gut lief, dann aber schlecht wurde“, sagt Schürmann beim Cappucchino am Ufer des Halensees. „Es tat mir weh, wie dieser tolle Ort vernachlässigt wurde.“
Insgesamt 45 Container Müll mussten vom Gelände geschafft werden, bevor es kernsaniert wurde. Biergarten und Beachbar blieben an ihren Ursprungsstandorten in modernisierter Form erhalten. „Ich interessiere mich für jede Ecke hier“, sagt Schürmann. Schmuckstück des Q Beachs aber ist das schicke, üppig begrünte Restaurant Nice mit Halenseepanorama, das von Susanne DeOcampo-Hermann geführt wird, der ehemaligen Küchendirektorin im Hotel Crowne Plaza City Centre.
Neue Konzepte für Berlins Strandbäder: Bloß kein Nikki-Beach
„Du kannst in dieser Gegend kein Strandbad Wannsee draus machen mit Pommes für 1,50“, sagt Schürmann. „Die Grunewalder erwarten schon etwas mehr.“ Trotzdem möchte er das Strandbad für alle öffnen, besonders für Familien. Die Eintrittspreise senkte er daher auf 6,50 Euro, beim Vorgänger waren es noch 12 gewesen.
Außerdem gibt es ein Familienticket für 15 Euro und günstigere Snacks an der Beachbar. Hier sollen demnächst auch Barbecues stattfinden. „Ich will eine Beachclub-Atmosphäre schaffen, aber ohne diesen Nikki-Beach-Style, auch vom Publikum her nicht“, sagt Schürmann, „ich will weg von dem ganzen Weiß.“ Ein Strandbad zwischen Sportanlage und Ressort für den gehobenem Genuss – und eben: zwischen Kindertraum und Rentnerparadies.
- Strandbad Tegelsee Schwarzer Weg 95, Tegel, tgl. 9–20 Uhr, online
- Strandbad Wendenschloss Möllhausenufer 30, Köpenick, tgl. 10–22 Uhr, online
- Strandbad Plötzensee Nordufer 26, Wedding, tgl. 9–22 Uhr, Schwimmbetrieb bis 19 Uhr, online
- Strandbad Q Beach Koenigsallee 5b, Halensee, Mo–Fr 12–20 Uhr, Sa+So 10–20 Uhr, online
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