Der wegweisende Fish Klub hat im St. Oberholz eine neue Heimat gefunden. Die Seafood-Kantine am Rosenthaler Platz bietet handwerklich gefangenen Fisch in bester Qualität. Die französische Gastro-Pionierin Margaux Friocourt verfügt über das das lässige Talent, die Côte d‘Azur auch an die unwirtlichsten Berliner Orte zu transferieren. Wir sind begeistert.
Fish Klub: Auferstanden im St. Oberholz
Mindestens von der Nordsee wissen wir: Das Meer kennt die Ebbe und die Flut. Womit wir bei Margeaux Fricourt abgekommen sind, die handwerklich gefangenen Fisch in bester Qualität in die Berliner Spitzengastronomie – und das eigene Marktstandrestaurant Fish Klub in den Wilmersdorfer Arkaden – gebracht hat. Das Projekt scheiterte – vor allem an den gestiegenen Kosten. Und so ist es durchaus bemerkenswert, dass sich die Auferstehung des Fish Klubs in gewisser Weise auch auf die gegenwärtige Krise des Ökonomischen bezieht. Der neue Fish Klub – im Sommer 2022 gab es bereits eine Summer Residency des Fish Klubs – ist nämlich eine Seafood-Kantine im St. Oberholz am Rosenthaler Platz, dem, wir erinnern uns, Berliner Wohnzimmer der Digitalen Boheme. Dort gibt es tagsüber weiterhin guten Kaffee und schnelles WLAN.
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Ab 18 Uhr aber gibt es jetzt zudem Muscheln mit Fritten (18 Euro) und ein mit handgesammelten Nordseekrabben gefülltes und mit selbstgemachten Kartoffelchips serviertes Briochebrötchen, gemeinhin Shrimproll genannt (12 Euro). Des Weiteren jene legendär guten bretonischen Austern, mit denen der Fish Klub ja Mitte des vergangenen Jahrzehnts als Oyster Club in Berlin aufgeschlagen war. Aber auch eine trés bien Fischplatte (49 Euro), die die beiden Kernkompetenzen von Margeaux Fricourt pointiert: unbedingte Produktqualität und das lässige Talent, die Côte d‘Azur auch an die unwirtlichsten Berliner Orte zu transferieren. Wobei der Rosenthaler Platz, spätestens wenn die Abendsonne die Torstraße flutet, sein Übriges zum Gesamtpaket beiträgt.
Der Fish Klub im St. Oberholz bricht mit modernen Klischees
Kurzum: Man kann es durchaus einen Scoop nennen, dass Ansgar Oberholz und Koulla Louca das vom Klischee des mobilen Arbeitens stigmatisierte St. Oberholz nun gemeinsam mit dem Fish Klub neu erfunden haben. Und dabei zudem auf jene Frage reagieren, die gerade die gehobene Gastronomie dieser Tage umtreibt: Was lässt sich die Stadtgesellschaft gutes Essen künftig kosten? Die Antwort vom Fish Klub x St. Oberholz: In vielleicht ein wenig rustikaler Atmosphäre werden hervorragende Produkte als intuitive Lieblingsgerichte serviert. Und für 40, allenfalls 50 Euro hat man einen ganzen Abend wirklich Spaß.
Wie vom Fish Klub gewohnt begeistern auch die Weine, wie vom St. Oberholz gewohnt das Helle von BRLO vom Fass. Erwähnt sei noch das vegetarische Angebot (frittiertes Gemüse geht immer) und die Tatsache, dass der Fish Klub inzwischen auch in das kulinarische Programm des charmanten St. Oberholz Retreat in Mecklenburg involviert ist – falls ihr mal eine kleine Auszeit plant.
- Fish Klub x ST. Oberholz (The Canteen) Rosenthaler Str. 72a, Mitte, Di-Sa ab 18 Uhr, bei Instagram
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