Essen & Trinken

Brunnenstraße kulinarisch: Die besten Bars, Cafés, Restaurants

Kommt der Wedding oder kommt er nicht? Die Brunnenstraße zumindest, auf der man von Mitte aus in den Wedding kommt, hat sich ausgerechnet in Zeiten der Pandemie zu einer kulinarischen Flaniermeile entwickelt. Wir sind die Brunnenstraße entdeckungshungrig entlangflaniert und haben für euch die leckersten Adressen zusammengetragen – Streetfood, sozusagen.


Böhmische Baumstrietzel bei Chimneys

So leer ist es hier selten: die vegane Strietzelbäckerei Chimneys auf der Brunnenstraße. Foto: Bettina Grabl

Vor dem Chimneys war noch Wochen nach der Eröffnung im ersten Sommer der Pandemie eine Menschenschlange zu sehen. Die veganen und knallig bunten Baumstriezel dominierten auf Instagram lange alle auch nur randläufig kulinarisch interessierten Feeds und das lukrative Geschäft mit dem sündig süßen Gebäck lief so gut, dass dieses mittlerweile in drei Filialen (Mitte, Friedrichshain und im KaDeWe) angeboten wird.

Inhaber Konstantin Lobbes lebt selbst vegan. In Prag, wo auch sonst, hat er sich in die warm dampfenden Baumkuchen verliebt und das Konzept in gepimpter Version nach Berlin importiert. Vor Ort wird der weiche Hefeteig bei jeder Bestellung frisch auf Walzen gerollt, bezuckert, goldbraun knusprig gebacken und dann üppig befüllt. Mit veganem Softeis beispielsweise, so auch beim knallroten „Strawberry Love“, ummantelt von einer Schicht aus gefriergetrocknetem Erdbeerpulver sowie einem hausgemachten französischen Macaron (Geschmack natürlich: Erdbeere). Da ist die Erdbeer-Explosion auch im Januar garantiert.

  • Chimneys Brunnenstr. 173, Mitte, Mo–Do 15-21, Fr 15–22, Sa+So 13–22 Uhr, Tel. 030/47 37 46 22, www.chimneys-cafe.com

Waffel? Croissant? Puffle Bees auf der Brunnenstraße!

Gute Vorsätze? Mehr Spaß beim Essen! Süßes bei Puffle Bees. Foto: Bettina Grabl

Ein paar Türen weiter ist My Nguyen immer noch auf der Suche nach dem nächsten heißen Foodtrend. Begonnen hat im pastelgetönten Puffle Bees alles mit einer Mischung aus Croissant und Waffel. Die sogenannten Puffles, die man hier mit Unterschiedlichstem belegen kann, gibt es beispielsweise als custard cream Version mit vanillig-sahnigen Cremeblüten oder auch überbacken mit herb schmelzendem Käse (sehr zu empfehlen!).

Einmalig in Berlin sind die aktuell angebotenen Produkte aus der lavendelfarbenen Yamswurzel Ube. In Kombination mit einer Waffel aus herrlich klebrigem Mochiteig, der auch für japanische Reiskuchen verwendet wird, entsteht ein verboten violetter Waffelturm mit luftiger Sahnehaube und zarten Noten von Vanille und weißer Schokolade. Vor der Zeit der violetten Wurzeln von den Philippinen, gab es bei den Puffle Bees eine von der populären koreanischen Serie „Squid Game“ inspirierte Dalgona Cookie Challenge. Neue Foodtrends lauern, laut My Nguyen, schon an der nächsten Ecke.


Mediterraner Minimalismus auf der Brunnenstraße: im Fresko

Fresko Feinkost Berlin Mitte
Museale Präsentation: ausgewählt Italienisches im Fresko. Foto: Oliver Helbig

Kein Restaurant, aber ein perfekter Ausstatter für die eigene Küche und ein weiteres Must für Fans der Feinkost ist der italienische Spezialitätenladen Fresko, der etwas weiter in Richtung Rosenthaler Platz zu finden ist. Nachbarschaftlich mit der Bar Milano verbunden, wirkt der gläserne Raum mit separat zu betretenem Kühlraum, der mittig im Laden integriert ist, wie eine Mischung aus Kunstinstallation und dem Prototypen eins Supermarktes aus dem nächsten Jahrtausend. Die Produkte bei Fresko sind handverlesen, immer bio und werden direkt aus Italien importiert. So erreicht das Feinkostgeschäft beispielsweise wöchentlich eine Lieferung von Burrata und Fior di Latte.

Bei langsamen, staunenden Tigerrunden um den Kühlblock entdeckt man außerdem Lieblinge wie sündige Nusscreme von D. Barbero mit Haselnüssen aus dem Piemont oder Limonaden von Cortese mit ligurischem Chinotto und Zitronen aus Sizilien. Herausragend köstlich sind auch die Trüffelprodukte aus Pergola im italienischen Cesanotal wie die Trüffelbutter und das Olivenöl mit Trüffel. Der feine Twist hinter dem Konzept von Fresko: Von jedem Lebensmittel gibt es nur eine Variante, eben das jeweils liebste Produkt der Betreiber:innen.


Das Speisekammerglück von Purgal Delicatessen

Schöner können Mittagspausen kaum werden: Purgal Celicatessen auf der Brunnenstraße. Foto: Bettina Grabl

Wer auf der Suche nach Herzhaftem ist, wird bei Purgal Delicatessen glücklich werden. Das türkisblau geflieste Deli mit wechselnden Mittagsgerichten bietet sowohl haltbare Produkte wie Eingelegtes, Nüsse, Wein, Sirup und Saucen als auch grandios gute Sandwiches und, nach der Pandemie, auch einen tollen Ort für feierabendlichen Apéro. Die dick belegte Eiersalat-Stulle mit knusprigem Brot wird in der offen einsehbaren Küche frisch zubereitet und mit hausgemachtem eingelegtem Sauren wie Pickles aus Blumenkohl und Sellerie serviert.

Der frisch getoastete Grilled Cheese auf wolkig weichem Briochebrot mit fein süßem Tomatenchutney zieht meterlange Käsefäden und kann es mit Berlins Besten aufnehmen. Den Namen nimmt das erfrischend entspannte Deli von der Gründerin: Cze Purgal hat zusammen mit ihrem Partner Karsten Ehlers das Konzept entwickelt. Ohne sich zu sehr auf eine Richtung der angebotenen Küche festzulegen, ist das Purgals ein angenehmer Ort für Mittagspausen, Kaffee und für Feierabenddrinks.


Champagner verkosten in der mondänen Bar Bean

Weinbars in Berlin Die Naturweinbar Bean verfügt auch über eine vorzügliche Champagnerauswahl und zu den feinen Tropfen werden besondere Kleinigkeiten serviert.
Die Naturweinbar Bean verfügt auch über eine vorzügliche Champagnerauswahl und zu den feinen Tropfen werden besondere Kleinigkeiten serviert. Foto: Bean Berlin

Elegant, entdeckungsdurstig, zugewandt: In der Brunnenstraße genügen dem Bean keine 40 Quadratmeter, um eine der spannendsten Weinbars dieser Stadt zu sein. Das Bean ist der zweite Laden des gebürtigen Portugiesen Gonçalo de Sousa Monteiro, der direkt daneben auch das „Buck&Breck“ betreibt. Eine der schönsten Lokalitäten Berlins ist diese kleine Bar unbestritten: ein fast brutalistischer Rauputz, dem ein zartes Rosé alle Härte nimmt, dazu Marmor, Eiche. Ist das Bean nun eine Naturweinbar?

Unbedingt. Was derart verkürzt dargestellt aber nicht nur das feine Chamapagnersortiment unterschlagen würde, sondern auch die Qualität der bis zu 35 offenen Weine. Dazu werden Kleinigkeiten serviert, die vor Ort frisch gemacht werden.


Die besten Croissants der Stadt backt das Du Bonheur

Cafés Mitte Croissants, Macarons, Tartelettes: Bei Du Bonheur gibt es köstliches, französisches Backhandwerk zum Kaffee.
Croissants, Macarons, Tartelettes: Bei Du Bonheur in Mitte gibt es köstliches, französisches Backhandwerk zum Kaffee. Foto: Jörg Lehmann/Du Bonheur

Das Du Bonheur ist bekannt für die besten Croissants der Stadt und für die vielen kleinen gebackenen Tartelettes und Törtchen und die großartigen, endlich mal nicht überzuckerten Macarons. Großartiges, geschmackssicheres Handwerk. Sehr schöner, sehr französischer Laden am Rand von Mitte.

  • Du Bonheur Brunnenstraße 39, Mitte, Mi-Fr 9-19 Uhr, Sa+So 9-18 Uhr, Tel. 030/565 91 955, www.dubonheur.de

Das Volk ist ein Muss für Fans von Köstlichkeiten aus dem Meer

Das Volk an der Brunnenstraße in Mitte ist klein, aber fein. Foto: Susan Schiedlofsky

Die Meeresfrüchteplatte ist so pur und simpel gemacht, dass man gar nicht umhinkommt, durchweg hervorragende Produkte zu schmecken. Überhaupt ist das handtuchkleine Meeresfrüchtelokal von Gastgeberin Margeaux Arabian – ihre Mutter Ghislaine Arabian führt in Paris ein Zwei-Sterne-Lokal – ein Muss für die Fans von Köstlichkeiten aus dem Meer. Neben dem Volk Mitte betreiben Margeaux Arabian und ihr Lebensgefährte Oliver Chesler auch noch eine Austernbar auf dem Gelände des Urban Spree an der Warschauer Straße.

  • Volk Fisch- und Seafoodrestaurant: Brunnenstr. 182, Mitte, Mi-Fr 17-23.30, Sa+So 17-23 Uhr, Tel. 0173/686 38 83, www.volkmitte.com

Weiter Lieblingsadressen entlang der Brunnenstraße

  • Buck & Breck: Versteckte Klingel, entspannte Atmosphäre, zeitgenössische Drinks
    Brunnenstr. 177, Mitte, So-Fr 19-2 Uhr, www.buckandbreck.com
  • The Tree: Der beste Lunch-Chinese jenseits der Kantstraße, Sichuan-Küche
    Brunnenstr. 167, Mitte, Mo-Fr 12-15, 17.30-22, Sa+So 13-22 Uhr, Tel. 030/67 96 18 48, www.thetreeberlin.eatbu.com
  • Black Apron Bakery & Coffeehouse: Tortenglück im Eckhaus zur Invalidenstraße
    Invalidenstr. 1, Mitte, Mo-Fr 8-18, Sa+So 9-18 Uhr, Tel. 030/91 46 94 49, www.black-apron.de
  • L’Épicerie: Feinkost und Alltagsköstlichkeiten nicht nur für Exil-Französ:innen
    Brunnenstr. 49, Mitte, Mo-Fr 11-20, Sa 10-20 Uhr, Tel. 0176/34 25 81 86, www.lepicerie.de
  • Bar Milano: Das Mutterhaus des Fresko. Für den Espresso Martini und die Tramezzini als Sättigungsbeilage
    Brunnenstr. 11, Mitte, Mo+So 18-0, Di-Do 18-1, Fr+Sa 18-2 Uhr, Tel. 030/47 37 70 11, www.barmilanoberlin.com

Mehr Berliner Genusskultur

Hungig in Mitte? Hier sind unsere Lieblingsadressen in Berlin-Mitte: von Pizza bis feierlich. Ihr wollt kulinarische Köstlichkeiten für den heimischen Küchentisch? Hier sind die besten Geschäfte für Feinkost und Delikatessen in Berlin. Zu gutem Essen passt ein ausgewählter Wein. Hier sind 12 Weinhandlungen in Berlin für Kenner und Genießer.

Noch mehr News und Empfehlungen aus der Berliner Gastro-Welt gibt es in der Rubrik Essen & Trinken. Wer sich bei der großen Auswahl einfach nicht entscheiden kann, findet mit der Berlin Food App von tipBerlin immer das passende Restaurant.

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