Das Café im Haus am Waldsee zeigt, wie einfach gute Museumsgastronomie gehen kann. Die Küche hier ist radikal lokal, politisch, zeitgenössisch und vor allem exponentiell sympathisch.
Das neue Café im Haus am Waldsee: Dreimal so groß – dreimal so gut?
Viel braucht es nicht zum großen kleinen Glück. Ein ehrliches Stück Kuchen, guten Kaffee. Vielleicht ein Glas Wein, moussierend, entdeckungsdurstig, bio-dynamisch an- und ausgebaut. Einen zugewandten Service, Sonnenplätze im Garten oder in der lichten Remise, die jetzt zum Café im Haus am Waldsee gehört. Gut dreimal so groß ist das Café jetzt. Und, mindestens, dreimal so gut, seit Jasmin Hein und Markus Mahla es während der Pandemie übernommen haben.
Von Hein und Mahla könntet ihr bereits gehört haben. Beide führen auch das Café Benjamine im Georg Kolbe Museum in der Sensburger Allee, ein ganz ähnliches Café an einem ähnlichen Ort mit ähnlicher Geschichte: eine historisch zentrale (West-)Berliner Kulturinstitution, die sich gerade grundsätzlich neu aufstellt. In diesen Tagen übernimmt Anna Gritz, sie kommt aus den Kunst-Werken, die Leitung im Haus am Waldsee. Politischer, zeitgenössischer, konzeptioneller soll das Programm werden. So soll etwa der Garten, bisher einzig Bühne für Skulpturen, auch als Experimentierfeld begriffen werden.
Die Krise der Natur und unsere neuerliche Sehnsucht nach ihr – das sind Themen, die auch Hein und Mahla umtreiben, nicht nur auf dem nahen Wochenmarkt Onkel Toms Hütte, wo sie das Gemüse fürs Café radikal lokal einkaufen. Beide freuen sich darauf, auch die Küche und ihr Café diskursiv und künstlerisch zu denken. Bis dahin ist ihr Café ein exponentiell sympathischer Ort.
- Café im Haus am Waldsee Argentinische Allee 30, Zehlendorf, Di–Sa 11–18 Uhr, www.hausamwaldsee.de/cafe
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