Der diesjährige Teddy-Gewinner schildert, wie Gewalt in die Idylle Einzug hält
Stefan (Lukas Turtur) und Andreas (Philipp Hochmair) sind Mitglieder in demselben Orchester, sie lieben sich und leben fast spießig glückselig zusammen in einem Häuschen zwischen den Weinbergen vor Wien. Moses, der titelgebende Kater, ist weder Deko-Objekt noch Statussymbol, sondern fast wie ein Kind für die beiden.
Foto: MissingFilms
Ein Zeuge ihres Zusammenseins. Wir beobachten, wie sie mit ihren Freunden aus dem Orchester feiern. Wie sie Liebe machen, zu sehen in expliziten und dabei wunderbar authentischen Alltagsbildern. Doch nach einem plötzlichen Gewaltausbruch bleibt nichts mehr beim Alten zwischen Stefan und Andreas. Die Bilder nach dem Wendepunkt zeigen die Protagonisten nunmehr – selbst wenn sie versuchen, miteinander ins Gespräch zu gelangen – fast nur noch einzeln. Wenn das, was wir das Böse nennen, nicht von außen eindringt, sondern im Innersten unseres Lebensglücks keimt – was bleibt dann noch?
Lukas Turtur aus dem Ensemble der Berliner Schaubühne spielt unaufgeregt intensiv einen, der Angst vor sich selbst bekommt. Das auf der Berlinale gefeierte Psychodrama erzählt nur nebenbei von schwuler Liebe, eigentlich vom Nicht-mehr-trauen-können – mit unheimlichen Bildern.
Kater: A 2016, 114 Min., R: Händl Klaus, D: Philipp Hochmair, Lukas Turtur
