Kunst

Gallery Weekend Berlin 2024: Unsere Highlights

Das Gallery Weekend bezaubert Berlin auch 2024 mit hochkarätigen Ausstellungen junger sowie etablierter Künstler:innen. Das Weekend ist definitiv ein Höhepunkt des Berliner Kunstjahres und findet nun zum 20. Mal statt. An diesem Jubiläum wird es erstmalig von der Kunsthistorikerin Antonia Ruders geleitet. In sechs verschiedenen Bezirken werden vom 26. bis 28. April 55 teilnehmende Galerien und 80 nationale und internationale Künstler:innen präsentiert. Wir stellen die Highlights vor.

Sofern nicht anders angegeben, gelten für das Gallery Weekend 2024 folgende Öffnungszeiten: Freitag von 18 bis 21 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 19 Uhr.


Territory

„Territory“, Ausstellungsansicht, Mire Lee, Sprüth Magers, Berlin, 27. April bis 29. Juni, 2024, Foto: Timo Ohler

Mire Lee, Liu Yijia, Galla Porras-Kim, Tan Jing, Zhang Ruyi: Fünf hierzulande noch wenig bekannte asiatische Künstlerinnen machen die Galerie Sprüth Magers zu ihrem Spielfeld mit ganz unterschiedlichen Werken. An die Grenzen von Körper, Ekel und Moral soll es gehen, aber auch in die Zwänge von Sprache und Geschichte. Wer ihre Arbeiten kennt, traut es ihnen zu. Große Vorfreude auf dieses Highlight des Gallery Weekends 2024.

  • Sprüth Magers Oranienburger Str. 18, Mitte, ab 30.4.: Di-Sa 11-18 Uhr, bis 29.6.

Gallery Weekend Berlin 2024: Black Box. 50 Years of Photography!

Philippe Halsman (1906-1979), „Dali with Rhinozeros”, 1952, © The Philippe Halsman Estate / Courtesy Kicken Berlin

Ein Jubiläum feiert diese Galerie: Seit 50 Jahren zeigt Kicken Fotografie, als eine der ersten darauf spezialisierten Galerien in Europa. Die Ausstellung wird ein Querschnitt durch die letzten Jahrzehnte der Galeriegeschichte mit Werken von etwa Helga Paris, Lee Friedlander und André Kertész.

  • Kicken Berlin Kaiserdamm 118, Charlottenburg, nach dem Gallery Weekend nach Vereinbarung, bis 20.12.

Nevin Aladağ

Nevin Aladag, “Vibrating Images”, Exhibition view, Wentrup, Berlin, 2024. Courtesy of the artist and Wentrup, Berlin, Foto: Matthias Kolb

Soeben hat Nevin Aladağ in der Schwartz’schen Villa Steglitz mit einer neuen Hommage an ihren Lebensmittelpunkt begeistert: einer Videoinstallation mit Klängen aus Berlin. Da schwang eine Ziehharmonika im Baum, da rollte eine Handtrommel über eine Betonrampe im Park am Gleisdreieck. Bei Wentrup zeigte die Künstlerin, die 2021 die Münchner Villa Stuck mit Klangmöbeln füllte, jetzt neue Arbeiten.

  • Galerie Wentrup Knesebeckstr. 9, Charlottenburg, ab 30.4.: Di-Sa 11-18 Uhr

Cornelia Schleime

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Cornelia Schleime, „Einen Sinn entdecken – alles lässt sich ketten“, 2022 – 2023, acrylic, asphalt varnish and shellac on canvas, CSC/P 031, Courtesy Galerie Judin, Berlin, © Cornelia Schleime, Foto: Bernd Borchardt, Berlin

Nein, wir wollen sie nicht Grande Dame der Malerei nennen. Cornelia Schleime ist Punkt Poetin, auch mit 70 Jahren. Die vor Mauerfall aus Ost-Berlin in den Westen übersiedelte Künstlerin ist für große Leinwände, Charakterköpfe und Tier-Mensch-Mischwesen bekannt. Sie wird Portraits zeigen, die in den letzten zehn Jahren entstanden sind.

  • Galerie Judin Potsdamer Str. 83, Tiergarten, ab 30.04.: Di-Sa 11-18 Uhr, bis 1.6.

Enzo Camacho & Ami Lien Offerings for Escalante

Enzo Camacho & Ami Lien, „Flame Garden“ (bruised), 2024. Photo: DianaPfammatter/CCA Berlin

Die erste große Einzelausstellung des philippinischen und taiwanesisch-amerikanischen Künstlerduos Enzo Camacho und Ami Lien in Berlin zeigt vielseitige Auftragsarbeiten, die einen Dokumentarfilm, eine ortsspezifische Installation und einen Stop-Motion-Animationsfilm umfassen. Für die Kunstwerke recherchierte das Duo zum Escalante-Massaker im Jahr 1985. Das Massaker steht stellvertretend für die Ungerechtigkeiten die marginalisierte Gruppen, wie Arbeiter:innen der Zuckerplantagen, seit der Kolonialzeit auf den Philippinen wieder fährt. In Bezug auf die aktuelle Lage thematisieren Enzo Camacho und Ami Lien, dass viele der lokalen philippinischen Minderheiten, aufgrund der anhaltenden Auswirkungen politischer Unterdrückung aus ihrer Heimat ausgewandert sind.

  • Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Breitscheidplatz, Mitte, 16-21 Uhr, bis 29.6.

Maarten van Heems-Kerck

Hieronymus Cock nach Maarten van Heemskerck, „Der hl. Hieronymus in einer Ruinenlandschaft“, 1552, Radierung, © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Dietmar Katz 

Fünf Jahre hielt sich der niederländische Maler, Zeichner und Grafiker Marten van Heemskerck in Rom auf. Dort zeichnete er Skulpturen, Ruinen, anatomisch korrekte Tiere und was einen Künstler der Spätrenaissance aus dem regnerischen Norden an Italien sonst noch zu interessieren mochte. Zu seinem 450. Todestag zeigt das Kupferstichkabinett in der Halle des Kulturforums eine Ausstellung, die van Heemskercks Italienerkundungen und seiner Rückkehr nach Haarlem folgt sowie Zeitgenossen berücksichtigt, auch mit Gemälden, Druckgrafiken und Gipsabgüssen Liebhaber:innen Alter Kunst könnten sich besonders für aktualisierte Urheberschaften interessieren.

  • Kulturforum Matthäikirchplatz, Tiergarten, ab 26.4.: Di-So 10-18 Uhr, bis 4.8.

Charlottenburg

  • Galerie Buchholz: Wolfgang Tillmans Fasanenstr. 30, bis 15.6.
  • CRONE: Hanne Darboven/ Rosemarie Trockel Fasanenstr. 29, bis 15.6.
  • Galerie Michael Werner: Francis Picabia Hardenbergstr. 9a

Kreuzberg

  • carlier I gebauer: Iman Issa Markgrafenstr. 67, bis 22.6.
  • Ebensperger: Heiner Franzen; Harry Hachmeister; Gundula Schulze Elbowy; Franz West Fichtenstr. 6
  • KOW: Clemens von Wedemeyer Lindenstr. 35
  • Galerie Barbara Thumm: Maria Magdalena Campos-Pons Markgrafenstr. 68
  • Galerie Barbara Weiss: Sung Tieu Kohlfurter Str. 41/43

Mitte

  • Klemm’s: Jonas Roßmeiß und Gruppenschau Leipziger Str. 56-58, bis 8.6.
  • Galeria Plan B: Micea Kantor Strausberger Platz 1
  • Galerie Thomas Schulte: Matt Mullican Charlottenstr. 24, bis 15.6.

Schöneberg/Tiergarten

  • ChertLüdde: Gabriel Chaile, Sofia Salazar Rosales Hauptstr. 18
  • Heidi: Akeem Smith Kurfürstenstr. 145
  • Galerie Tanja Wagner: Pınar Öğrenci Pohlstr. 64, bis 8.6.
  • Barbara Wien: Dan Lie Schöneberger Ufer 65, bis 9.8.

Special: Sellerie Weekend

HOLZINGERurbat „Sellerie“, 2024, mit freundlicher Unterstützung von Chris Kipp

Der heimliche Star des Gallery Weekend 2023 war das parallel stattfindende Sellerie Weekend. Auch dieses Jahr findet es wieder statt. Das Festival mit eigenem Programm wurde ins Leben gerufen, um die Aufmerksamkeit an diesem Wochenende auch auf die vielen großartigen Berliner Off-Spaces zu lenken. Etwas, das an im Überangebot nicht verpassen sollte.

  • Verschiedene Orte ab 26.4. bis 28.4. , teilnehmende Projekträume und Veranstaltungen hier

Special: Paper Positions

Janosch Dannemann, „Das Fest“, 2023, 43x61cm, Farbstift auf Papier Courtesy of Galerie Leuenroth

Fundgrube und Augenfreude ist die Messe Paper Positions, Tochter der Herbstmesse Positions Berlin, bisher immer gewesen. Sie ist spezialisiert auf Arbeit mit, auf und aus Papier. Neben Galerien aus Deutschland und Europa zeigen 2024 Galerist:innen aus Iran, dem Baltikum, Georgien und Südafrika Beispiele ihres Programms. Die Kunstprofessorin Katharina Hinsberg, die den Preis der Paper Positions 2023 gewann, stellt aus.

  • Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz Französische Str. 33 a-c, Mitte, ab 26.4. bis 28.4., Fr 13-18, Sa 11-20, So 11-18 Uhr, Eröffnung 25.4., 18-21 Uhr

Mehr Kunst und Ausstellungen in Berlin

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