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Köpenick entdecken: Tipps, um den Stadtteil zu erleben

Im Südosten Berlins liegt Köpenick. Spree und Dahme fließen hier zusammen, die Gegend ist von Wald und Wasser geprägt. Wer will, kann in Köpenick so einiges entdecken. Von mittelalterlichem Altstadt-Charme über Konzerthighlights in der Wuhlheide bis Müggelsee und Fischerkietz: Wir haben Tipps, um den Stadtteil zu entdecken.


Das barocke Schloss Köpenick und den Schlosspark bewundern

Ein wirklicher Hingucker: Das barocke Schloss Köpenick ist von drei Seiten von der Dahme umgeben. Foto: Imago/Imagebroker

Der dreigeschossige Barockbau entstand zwischen 1677 und 1682, liegt auf der Schlossinsel und hatte so einige Vorgänger. Aufwendige Stuck-und Deckenarbeiten wurden nach und nach vorgenommen – ein wirklich imposanter Anblick. Das Schloss wurde über die Jahrhunderte in vielerlei Hinsicht genutzt: als Trainingsort für die preußische Armee, als Staatsgefängnis und für Lehrerseminare. Seit 1963 befindet sich hier das Kunstgewerbemuseum. Das besondere am Schloss ist der Schlosspark, der von drei Seiten von der Dahme umgeben ist. Von hier aus kann man den Blick auf den alten Kietz, die Köllnische Vorstadt und auf Spindlersfeld werfen und sich in barocke Zeiten zurückversetzen lassen. Mehr zu Schlössern in Berlin lest ihr hier.

  • Schloss Köpenick Schlossinsel 1, Köpenick, weitere Infos hier

Den ganzen Tag in der Wuhlheide verbringen

Weiter Blick auf die große Wuhlheide: in Köpenick gibt es viel in der Natur zu entdecken. Foto: Imago/Mathias Koch

Ein grünes Fleckchen Erde am Rande von Berlin: In der Wuhlheide gibt es allerhand zu entdecken. Neben der Parkbühne, auf der die größten Konzerte von berühmten Künstler:innen gespielt werden, befindet sich hier auch einer von Berlins besten Kletterwäldern. Daneben die heute noch zusammenhängend unbebaute Waldfläche beträgt 370 Hektar. Seit 1920 gehört das Waldgebiet zu Berlin. Durch spätere kommunale Grenzkorrekturen gehört der östlich der Rudolf-Rühl-Allee gelegene Teil der Wuhlheide mit dem Stadion An der Alten Försterei heute zum Ortsteil Köpenick. Ob nun zum Fußball, zum Konzert oder zum Waldspaziergang mit Badespaß: In der Wuhlheide kann man wirklich viel unternehmen. Alle Infos zur Wuhlheide findet ihr hier.


In der Fisch-Borke Köpenicker Kulinarik genießen

Lecker und frisch aus dem Wasser: In der Fisch-Borke gibt´s Deftiges. Foto: Clemens Niedenthal

Fisch-Borke ist ein Ausflugslokal, wie es im Buche steht. Es liegt am nordöstlichen Ufer des Müggelsees. Herzstück der Fisch-Borke aber ist das Restaurant mit den Fenstertischen zum See. Gewiss keine Sterneküche, doch das Bretterbuden-Lokal kann die Sehnsüchte nach deftigem Essen nach einem ausgiebigen Spaziergang oder Tag am See stillen. Im Winter mit Glühweingarten – der Sommer mit leckerem Bier in der Abendsonne – die Fisch-Borke hat immer was zu bieten, und das mit tollem Ausblick. Wir kennen noch mehr Fischläden in Berlin.

  • Fisch-Borke Fürstenwalder Damm 848, Köpenick, Mo–Fr 12–21 Uhr, Sa+So 11–21 Uhr, erweiterte Öffnungszeiten in der Sommersaison, weitere Infos hier

Entlang der Dahme noch mehr Natur genießen

Endlich einmal tief Luft holen und die Natur am Rande Berlins genießen. Der Weg entlang der Dahme bedeutet pure Entspannung. Foto: Imago/Zoonar

Südlich vom märkischen Städtchen Dahme entspringt der gleichnamige Fluss. Auf ganzen 21 Kilometern erschließt der Dahmeweg das Ufer der Dahme bis zur Mündung in die Spree in Köpenick. Neben schönen Waldgebieten und Strandbädern, wie dem Strandbad Grünau, kann man auf dem Weg auch Villenviertel, Yachten und alte historische Ortskerne entdecken. Der Startpunkt befindet sich in Köpenick am Köllnischen Platz, dem westlichen Brückenkopf der Langen Brücke, die über die Dahme führt. Der Zugang zum Dahmeweg von den S-Bahnhöfen Spindlersfeld und Grünau aus und die begleitende Straßenbahnlinie.


Den Wochenmarkt am Schlosspark besuchen

In der schönen Köpenicker Altstadt kann man sich wohl fühlen. Den Wochenmarkt findet man hier zwei Mal in der Woche. Foto: Imago/Pop-Eye

Frische Lebensmittel, von Obst und Gemüse bis Brot und Käse, gibt es hier allemal. Fisch und Fleisch natürlich auch. Regionale Bioprodukte reihen sich hier an exotische Früchte. Alles was das Herz begehrt: Auf dem Wochenmarkt auf dem Schlossplatz in Köpenick findet ihr es. Hier wird gefeilscht und gerufen. Zwei Mal in der Woche könnt ihr hier eure liebsten Produkte einkaufen. Noch mehr Wochenmärkte in Berlin findet ihr hier.

  • Wochenmarkt auf dem Schlossplatz Köpenick Grünstraße, Köpenick, Di und Do, 9–16 Uhr

Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche

Foto: Imago/Uwe Steinert

Ein Höhepunkt des damaligen SA-Terrors: Die Köpenicker Blutwoche ereignete sich vom 21. und 26. Juni 1933 in Berlin-Köpenick und war eine Verhaftungs-, Folter-und Mordaktion der SA gegen Zivilpersonen. 500 Gegner:innen des Nationalsozialismus wurden gefangengenommen und gefoltert. Ein Teil der Verfolgten wurde ermordet oder erlag den Folgen der Folterungen, etliche trugen dauerhafte körperliche und psychische Schäden davon – die Täter wurden nach Ende des Krieges gerichtlich zur Verantwortung gezogen und die politische Aufarbeitung begann. Immer wieder wurden Ausstellungen gezeigt – seit 2013, anlässlich des 80. Jahrestages der Blutwoche, erhielt die ständige Ausstellung Einzug in der Gedenkstätte im ehemaligen Amtsgerichtsgefängnis Köpenick.

  • Gedenkstätte „Köpenicker Blutwoche“ Puchanstraße 12, Köpenick, Do 10–18 Uhr, So 14–18 Uhr, Eintritt frei, weitere Infos hier

Alte Fischerhäuser im Kietz sehen

Richtiger Altstadt-Charme: Im Kietz in Köpenick ist es ruhig und erinnert an vergangene Zeiten. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Der ehemalige slawische Kietz war eine zur Burg (die anstelle des heutigen Schlosses stand) gehörende Dienstsiedlung und wurde erstmals 1375 urkundlich erwähnt. Heute stehen hier noch immer alte Fischerhütten, die dem Kietz seinen ganz eigenen Charme verleihen. Seine Bezeichnung geht auf das slawische Wort „chyca“ (Fischerhütte) zurück, die kleine Siedlung wurde erst 1898 nach Köpenick eingemeindet. In dem ehemaligen Fischerdorf stehen noch zahlreiche restaurierte Fischerhütten des 18. und 19. Jahrhunderts zwischen Gründerzeithäusern.

Der Kietz liegt gegenüber der Schlossinsel und der Köpenicker Altstadt. Er umfasst lediglich die gleichnamige Straße, die von der Müggelheimer Straße nach Süden in Richtung Wendenschloss führt, der parallel verlaufenden Gartenstraße und einigen kurzen Verbindungsstraßen und Wegen.


Köpenicker Bier in der Schlossplatz-Brauerei genießen

Die kleinste Brauerei Deutschlands befindet sich in Berlin-Köpenick. Foto: Imago/Sabine Gudath

Mitten auf dem Schlossplatz in Köpenick befindet sich die kleinste Brauerei Deutschlands. Wirklich winzig und voll verglast: Hier kann man täglich bis zu sechs selbstgebraute Biere probieren und mit etwas Glück sogar den Braumeister kennenlernen. Hier wird nicht auf Masse sondern auf das Besondere gesetzt – und das schon seit fast 20 Jahren. Der Klassiker sind hier das helle und dunkle naturtrübe Bier, eine Spezialität das Babylonische Bier: es hält sich noch an das alte Reinheitsgebot von 1516 und ist damit in der Qualität nicht zu übertreffen. Ein weiteres Highlight ist das Kirsch-Chili-Bier, das mit seiner Farbe an eine Berliner Weisse erinnert aber im Geschmack wesentlich mehr hergibt. Wir kennen noch mehr Brauereigebäude in Berlin, die zum Teil längst anders genutzt werden.

  • Schlossplatz-Brauerei Grünstraße 24, Köpenick, Mo,Mi,Fr 12–2 Uhr, Di,Do,Sa,So 15–2 Uhr; weitere Infos hier

Hauptmann von Köpenick

Noch heute hat der Hauptmann von Köpenick seinen Platz vor dem Rathaus. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Friedrich Wilhelm Voigt war ein aus Ostpreußen stammender Schuhmacher. Mit seiner spektakulären Besetzung des Rathauses der damaligen Stadt Cöpenick bei Berlin wurde er als Hauptmann von Köpenick bekannt. Am 16. Oktober 1906 drang er, als Hauptmann verkleidet, mit einem gutgläubigen Trupp von Soldaten – die er vorher selbst in Berlin rekrutierte und nach Köpenick führte – in das Rathaus ein, verhaftete den Bürgermeister und klaute die Stadtkasse. Immerhin 3.557 Mark und 45 Pfennige! Erst als Voigt sich schon Richtung Berlin abgesetzt hat fliegt der Schwindel auf und zehn Tage vergehen, bis man ihn fasst und für vier Jahre ins Gefängnis schickt. Doch schon nach 20 Monaten wird er vom Kaiser begnadigt – Wilhelm Voigt hat die Sympathien der kleinen Leute auf seiner Seite. Bis heute: Literatur, Theater, Lieder und mehrere Verfilmungen machten ihn populär und gewissermaßen unsterblich. Übrigens: Hier schreiben wir über legendäre Verbrechen in Berlin.

  • Hauptmann von Köpenick Alt-Köpenick 21, Köpenick

Müggelturm, Müggelberge, Müggelsee

Was ein Blick ins Grün: das geht alles von den Müggelbergen. Foto: Imago/Matthias Koch

Die Müggelberge sind ein bewaldeter Hügelzug mit Höhen bis zu 114,7 m ü. NHN. Sie werden von dem Kleinen und dem Großen Müggelberg dominiert und umfassen eine Fläche von rund sieben Quadratkilometern. Entstanden ist der Höhenzug in Eiszeitalter. Der Große Müggelberg ist auch die höchste natürliche Erhebung Berlins. Auf dem Kleinen Müggelberg befindet sich der Müggelturm, von dessen 88 Meter hohen Aussichtsplattform man einen tollen Ausblick auf Berlin hat. Tipps für eine Radtour rund um die Müggelberge findet ihr hier. Die grüne Landschaft in Köpenick eignet sich perfekt für einen Tag im freien. Auch der Müggelsee bietet genug Platz für Erholung und Badespaß.

  • Müggelturm Straße zum Müggelturm 1; Köpenick, täglich 10–16 Uhr, Imbis Sa–So geöffnet, weitere Infos hier
  • Müggelsee (Strandbad) Fürstenwalder Damm 838, Köpenick, Saison beginnt im Mai

Weg vom Festland und ab aufs Boot in Köpenick

Was gibt es Schöneres als einen Sommertag auf dem eigenen (gemieteten) Hausboot zu verbringen und Berlins grüne Seite zu erkunden? Foto: Imago/Funke Foto Services

Wer jetzt genug das Wasser vom Land beobachtet hat, sich aber nicht selbst in die Fluten schmeißen will sondern lieber auf dem Wasser fahren will, der ist auf den Ausflugsdampfern und kleinen Booten zum Ausleihen in Köpenick genau richtig aufgehoben. Neben der Anlegestelle Rübezahl am großen Müggelsee gibt es noch viele weitere Angebote für Bootstouren. Einmal rund um die Müggelberge oder in die Köpenicker Altstadt. Ihr könnt euch auch ein Floß mieten oder mit Tretboot über den See trampeln. Wer noch sportlicher unterwegs sein will: Stand-Up-Paddel, Kayak und Co. gibt es natürlich auch in Köpenick.


Im Schmetterlingshorst bunte Insekten erforschen

Ihr interessiert euch für Schmetterlinge? In Köpenick gibt es da genau den richtigen Ort für euch. Foto: Imago/imagebroker

Die Sammlung des restaurierten Schmetterlingshorstes am Ufer der Dahme ist ein Paradies für Insektenforscher:innen. Auch nach einem Ausflug ist der Ort sehr beliebt. Eingebettet in die Natur des Köpenicker Forstes liegt der traditionsreiche Schmetterlingshorst: Hier präsentiert die Schmetterlingssammlung Falter aus aller Welt. Weit weg von der Hektik der Innenstadt und definitiv einen Ausflug wert. 1898 eröffnete der Schmetterlingshorst – heute bildet den Grundstock der dauerhaften Ausstellung die Sammlung von Herbert Jacobs aus dem Jahr 1952. Die Kästen sind übersichtlich in Reihen angeordnet, die Exponate lassen sich so ganz aus der Nähe betrachten. Dazu wartet ein leckerer Imbiss zur Stärkung an einem langen Ausflugstag auf euch.

  • Schmetterlingshorst Zum Schmetterlingshorst 2, Köpenick, weitere Infos hier

Berlin noch mehr erleben: Tipps für andere Stadtteile


Noch mehr Berlin erleben

Alles über den Stadtteil findet ihr auf unserer Übersichtsseite zu Köpenick. In Berlin ist wirklich immer etwas los: Hier findet ihr alles rund ums Berliner Stadtleben. Ihr wollt zu den neusten Ausstellungen der Stadt? Hier findet ihr alles Aktuelle rund um Ausstellungen und Empfehlungen. Noch nichts vor am Wochenende in Berlin? Unsere Tipps für Veranstaltungen und Events. Was läuft wann wo? Heute im Kino: Hier ist das aktuelle Kinoprogramm für Berlin. Doch lieber Lust auf Ruhe und Entspannung? Unsere Ausflugstipps für Brandenburg. Noch hungrig? Hier kommt ihr zu unserer Food-Seite. Um immer auf dem Laufenden zu bleiben, könnt ihr hier unseren Newsletter abonnieren.

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