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Schifffahrt in Berlin: Die wichtigsten Infos für eure Bootstour

Bei einer Bootstour lernt ihr Berlin von ganz neuen Seiten kennen – weitab vom Großstadttreiben, aber doch mittendrin. Wir geben euch hier einen Überblick zur Schifffahrt in Berlin: Nachts könnt ihr von der Spree Berliner Partytrupps beobachten, wie sie Richtung Clubs marschieren, tagsüber etwas über die Stadtgeschichte lernen. Längere Schifffahrten, etwa von Spandau bis Brandenburg, sind ebenfalls möglich. Und wer wie Captain Ahab auf Moby Dick reiten möchte (freie Interpretation des Romans), bekommt ebenfalls eine Chance. Wir stellen euch die wichtigsten Anbieter von Bootstouren, die spannendsten Routen und ganz besondere Schiffe vor.


Schifffahrt in Berlin: Die einstündige Spreetour ist der Klassiker der Bootstouren

Schifffahrt in Berlin: Spreerundfahrten lohnen sich, in Mitte gibt es zahlreiche Anlegestellen für die Bootstour. Foto: Imago/Olaf Schuelke

Im Prinzip ist es egal, ob ihr an der Weidendammer Brücke an der Friedrichstraße, am Haus der Kulturen der Welt oder im Nikolaiviertel auf eins der Ausflugsboote steigt: Die Stadt lernt ihr auf diese Weise gut kennen. Der Klassiker ist die einstündige Rundfahrt auf der Spree zwischen Mühlendammschleuse und Siegessäule. Dabei geht es unter anderem vorbei an vielen der wichtigen Sehenswürdigkeiten Berlins: Reichstag, Regierungsviertel, Haus der Kulturen der Welt, Schloss Bellevue, der Museumsinsel und dem Nikolaiviertel.

Zu den bekanntesten Anbietern dieser Bootstour zählen die Reedereien Stern und Kreis, Riedel und das Berliner Wassertaxi. Letzteres setzt auch gerne „Cabrio“-Schiffe ein: mit gutem Weitblick, aber wenig Sonnen- oder Regenschutz. Reservierungen sind bei diesen Touren nicht unbedingt nötig. Da die Boote in engem Takt ablegen, muss man einfach nur dem Klang der wild geschüttelten Schiffsglocke folgen, um den nächsten Dampfer zu finden, der dabei ist, abzulegen.

  • Spreerundfahrt verschiedene Anbieter und Anlegestellen, Tickets kosten rund 20 Euro, erhältlich unter anderem hier

Abenteuerlich: Abendliche Bootstour durch Berlin

Schifffahrt zu später Stunde? In Berlin könnt ihr auch abends an Bootstouren teilnehmen. Foto: Imago/fStop Images/Flyhighstock6k

Berlin ist nachtaktiv. Wer jedoch nichts mit der Berliner Clubkultur und Spätis anfangen kann, wird schnell auf Abstand gehen, früh ins Bett steigen und warten, bis die ersten Sonnenstrahlen die Nacht verdrängen. Dabei bietet die Stadt so viel Schönes, sobald sich die Dunkelheit sanft über sie legt. Um das zu erleben, müsst ihr aber nicht eintauchen, das geht auch auf Distanz, etwa von einem Boot. Vom Reichstagufer könnt ihr eine abendliche Schifffahrt starten und das nachtaktive Treiben beobachten. Ihr passiert auf dieser Bootstour den Berliner Dom, den Hamburger Bahnhof und auch den Spreebogen. Und keine Sorge: Gibt es viel zu sehen, werdet ihr nicht so schnell müde.

  • Abendliche Citytour Friedrichstraße (Reichstagufer), Mitte, Erwachsene zahlen 26,90 €, 50 Prozent Ermäßigung für Kinder, kostenlose Karten für Kinder unter sechs Jahren, Tickets

Oberhavelseen-Rundfahrt mit der MS Havel Queen

Die MS Havel Queen ist einem Mississippi-Dampfer nachempfunden. Foto: Imago/Jürgen Ritter

An der Greenwichpromenade, die zu einem der schönsten Orte am Wasser in Berlin zählt, sind allerlei Schiffe festgemacht, unter anderem die MS Moby Dick, ein Schiff in Form eines Wals, das nach einer Auszeit am Treptower Park nun wieder am Tegeler Heimathafen vor Anker liegt. Beeindruckend ist auch die MS Havel Queen, ein besonderes Boot, das an einen Seiten-Raddampfer erinnert.

Die Route dieser Bootstour führt über die Oberhavel und dauert rund zwei Stunden: Vorbei an der prunkvollen Villa Borsig geht es über den Nieder Neuendorfer See Richtung Insel Scharfenberg. Viel Natur, viel Idyll. Sollte euch das alles nichts sagen, könnt ihr euer Wissen bei einer Rundreise auffrischen.

  • Oberhavelseen-Tour Greenwichpromenade, Tegel, Erwachsene zahlen 17,40 €, Kinder unter 14 Jahren die Hälfte, Kinder unter sechs Jahren nichts, Tickets hier

Bootstour mit Geschichtsstunde

Schifffahrt in Berlin ist lehrreich. Auf dieser Bootstour entdeckt ihr die Geschichte der Stadt. Foto: Imago/McPHOTO

Man merkt es an jeder Ecke: Berlin steckt voller Geschichte. Die Stadt spricht unentwegt davon, nur manchmal verstehen wir die Sprache nicht. Hintergrundinformationen gibt es natürlich in Büchern – oder auf einer historischen Bootstour. Mögliche Startpunkte: die Anlegestelle am Nikolaiviertel oder die Anlegestelle Friedrichstraße/Weidendamm. Von dort aus geht es unter anderem durchs Regierungsviertel, vorbei am Schloss Bellevue, dem Berliner Dom und der Museumsinsel. Ihr erfahrt unterwegs die wichtigsten Infos über die Geschichte dieser Orte und der Stadt – ein spannender Bildungstrip auf dem Wasser.

  • Historische Citytour Friedrichstraße am Weidendamm, Mitte, Tickets, Erwachsene zahlen 19,90 €, Kinder unter 14 Jahren die Hälfte, Kinder unter sechs Jahren nichts

Lange Schifffahrt von Spandau in die Ferne

Das alte und das neue Schiffshebewerk in Niederfinow. Bei einer Bootstour könnt ihr euch entscheiden, welches hübscher ist, Metallgerippe oder Stahlbetonklotz. Foto: Imago/Pemax

Platzhirsch in Spandau ist die die Familien-Reederei Lüdicke, die mit drei Schiffen über die Flüsse der Hauptstadt fährt. Zu den Touren gehört eine Hafenrundfahrt, aber auch Ausflüge in die Innenstadt oder bis nach Magdeburg sind im Angebot, darunter eine zum Schiffshebewerk Niederfinow. Highlights sind die Havel-Oder-Seestraße, die große Schleuse Lehnitz und selbstverständlich das Ziel, von dem es mehr als 30 Meter in die Tiefe geht. Wer mit will, sollte viel Zeit einplanen. Mit rund neun Stunden ist das eine lange Reise.

  • Reise zum Schiffshebewerk Niederfinow Breite Straße 9, Spandau, 119 € pro Person (nur im Vorverkauf), inklusive An- oder Abreise mit Bus, mehr Infos hier

Die wichtigsten Häfen im Überblick – von Tegel über Spandau bis zum Müggelsee

Schifffahrt in Berlin: Heimathafen der großen Berliner Reederei Stern und Kreis ist im Treptower Park. Foto: Imago/Pop-Eye
Im Treptower Park liegt der Heimathafen der großen Reederei Stern und Kreis. Foto: Imago/Pop-Eye

Zur Schifffahrt in Berlin gehören natürlich die Anlegestellen. Nicht jeder der vielen Berliner Häfen ist Ausgangspunkt für eine Bootstour, aber immer einen Besuch wert. Wenn ihr für eine Stadtrundfahrt ablegen wollt, sind das die wichtigsten Anleger:

  • Greenwichpromenade, Tegel
  • Treptower Hafen
  • Friedrichstraße/Hauptbahnhof/Haus der Kulturen der Welt/Nikolaiviertel
  • Anlegestelle Lindenufer, Spandau
  • Anlegestelle Friedrichshagen, Müggelsee

Schifffahrt in Berlin: Das sind die größten Reedereien in der Hauptstadt


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