Essen & Trinken

Französisches Essen in Berlin: Gute Brasserien, Bistros und Restaurants

Die französische Küche hat ihren festen Platz in Berlin, zahlreiche Brasserien, Bistros und Restaurants halten die deutsch-französische Freundschaft hoch. Von Baguette und Croissants bis Champagner mit Austern, von der Bretagne bis zur Provence. Wir haben die besten Adressen in Berlin, die allerlei Köstlichkeiten aus Frankreich auftischen.


Chez Emil: Französisches Essen der neuen Generation

Das Essen im Chez Emil spricht für sich, auch optisch. Foto: Jane Silver

Für Emil Senkel, den 19-jährigen Chefkoch und Inhaber des Chez Emil reicht die Bezeichnung „Wunderkind“ nicht ganz aus. Hinter dem Rücken seiner Eltern kaufte er Tesla-Aktien im Wert von 8.000 Euro, um sie dann zu verlieren, als die Pandemie ausbrach. Nachdem er das Unternehmen auf wundersame Weise dazu gebracht hatte, ihm das Geld in voller Höhe zurückzugeben (schließlich war er damals noch minderjährig), entschied er sich in Sekundenbruchteilen, das Geld in eine winzige ehemalige Bäckerei in einer Moabiter Seitenstraße zu investieren, die er im Alleingang renovierte. Das ist eine tolle Geschichte und Senkel weiß das. Er hat sie auf die Speisekarte gedruckt.

Und das Essen spricht für sich. Im Chez Emil setzen Senkel und sein Sous-Chef Antoine Dechenaud (mit 23 Jahren der älteste Mitarbeiter des Restaurants) eigene Akzente in der Bistrotradition, wie z. B. eine gemütliche Tarte mit Rahmspinat und Ziegenkäse oder eine vertikal gestapelte, knusprig belegte Kartoffel-Dauphinoise. Zu den größeren Gerichten gehören Boeuf Bourguignon oder „Butterhuhn“, eine mit Zimt und Kardamom gewürzte Erfindung. Das alles gibt es à la carte oder in Form von Drei-Gänge-Menüs, die höchstens 30 Euro kosten. Am Nachmittag kommt man am besten auf eine Tasse Kaffee und eine leckere Zitrus-Tartelette vorbei.

  • Chez Emil Bochumer Str. 17, Moabit, Di-Fr 11-21, Sa-So 11-17, Tel.030/25 77 68 51, chez-emil.com

Bandol Sur Mer: Fine Dining auf Französisch

Französische Küche in Berlin: Kleine Teller mit großem Geschmack im Bandol sur Mer. Foto: F. Anthea Schaap
Französische Küche in Berlin: Kleine Teller mit großem Geschmack im Bandol sur Mer. Foto: F. Anthea Schaap

Der angesagte Sterne-Franzose residiert in einem früheren Döner-Grill. Sternekoch Andreas Saul verwöhnt die höchstens 18 Gäste kulinarisch. Beim angebotenen, französisch orientierten 7-Gänge-Menü kommt es etwa zu Begegnungen von Waldpilzen, Eigelb, Roggenshoyu und Kürbis oder Havelzander, Aal, Bärlauch und Schmorgurke. Untermalt wird das entspannte Fine-Dining mit einem tadellosen Service und ausgesuchten Weinen vorwiegend aus Europa, vor allem aus Deutschland und Frankreich.

  • Bandol sur Mer Torstraße 167, Mitte, Do-Mo 18.30-23 Uhr, Tel. 030/67 30 20 51, www.bandolsurmer.de

Restaurant Pastis: Klassiker und Pâtisserie

Neben herzhafter französischer Küche serviert das Restaurant Pastis auch süße Köstlichkeiten aus der eigenen Pâtisserie. Foto: Pastis

Am Rüdesheimer Platz hält der aus Aix-en-Provence stammende Vincent Garcia die französische Küchenfahne hoch. Fischsuppe, Tatar, Flammkuchen, Entrecôte, Schnecken und Crème brûlée sind Klassiker auf der authentischen Bistrokarte des heimeligen, mit Spiegeln, Fotos und Wandbänken ausgestatteten Lokals mit etwa 50 Plätzen. Das Pastis hat daneben auch eine eigene Pâtisserie mit einer tollen Auswahl an süßen Köstlichkeiten. 


Brasserie Le paris: Gehobene französische Hausmannskost

Cassoulet aus der Brasserie le paris, dazu natürlich Baguette und ein guter Wein. Foto: Brasserie Le Paris

Wer das Pastis kennt, wird auch das Le Paris verstehen. Alle anderen aber auch. Was schon damit beginnt, dass dieser schöne, unaufgeregt weltläufige Ort im Institut Francais, Ku’damm Ecke Uhlandstraße, untergebracht ist. Auch hier beginnt der Abend mit ein paar Austern oder Schnecken. Oder mit der sehr handwerklichen Terrine vom Ibericoschwein. Dem folgen Hauptgerichte, wie man sie aus der gehobenen französischen Hausmannskost kennt: die Blutwurst etwa mit Röstzwiebeln, Apfel und Pommery-Senfsauce nach einem Lyoner Rezept oder die Cassoulet, ein nur auf den ersten Blick derber Eintopf mit Entenconfit, grober Wurst und weißen Bohnen.

  • Brasserie le paris Kurfürstendamm 211, Charlottenburg, Di-Fr 12-23, Sa 12-23.30 Uhr, Tel: 030/8870 46 55, brasserie-leparis.com

Bricole: Einfach gute französische Küche in Berlin

Im Restaurant Bricole schmeckt man französische Gegenwartsküche. Foto: Hiroshi Toyoda

Küchenchef Steven Zeidler hat die kulinarische Gegenwart auf der Zunge, ohne die DNA seiner süddeutsch-frankophilen Küche zu verleugnen. Wenn dann schon im zweiten Gang die Wohlfühlkombination Kartoffel und Eigelb mit Lardo und Kalbsbries kombiniert wird, ist zudem klar, dass hier keinesfalls gastfreundliche Kalkulation (vier bis sechs Gänge ab 49 Euro) vom knappen Wareneinsatz subventioniert wird. Unsere Empfehlung für Fine-Dining-Einsteiger und alle, die einfach nur gut essen wollen.

  • Restaurant Bricole Senefelderstraße 30, Prenzlauer Berg, Mo-Fr 18.30-23 Uhr, Tel. 030/84 42 13 62, www.bricole.de

Café Komine: französisch-japanische Backfusion

Fast zu schön zum Essen: die Kuchen und Törtchen aus dem Café Komine. Foto: Café Komine

Japan hat der französischen Pâtisseriekultur seit Jahren seinen eigenen Stempel aufgedrückt, und nun hat der in Tokio ausgebildete Konditor Shin Komine diese Kunst nach Berlin gebracht. Als Inhaber des Café Komine in Schöneberg gibt er traditionellen französischen Leckereien einen Fusion-Touch, seine Eclairs sind mit Matcha-Creme gefüllt und seine Mousses mit Mango. Ein Kiez-Favorit sind die kunstvoll gespritzten Mont-Blanc-Torten mit Maronencreme und Baiserboden. Die 2016 eröffnete Pâtisserie hat sich überregional einen Namen gemacht und erfreut sich eines stetigen Stroms von Stammkunden, die für Komines Kreationen (2,50-7,80 €) oft Schlange stehen. Ob man in Schöneberg wohnt oder nicht, dieses Lokal ist ein Muss!

  • Café Komine Welserstraße 13-15, Schönefeld, Sa+So 12-18 Uhr, Tel. 030/22 47 79 55, www.cafekomine.de

Du Bonheur: Süße Leckereien mit einem Hauch von Luxus

Du Bonheur: Süße Köstlichkeiten mit einem Hauch von Luxus. Foto: Du Bonheur

Die gebürtige Hannoveranerin Anna Plagens hat vom Meister gelernt: Nach ihrer Ausbildung zur Pâtissière im Elsass arbeitete sie fünf Jahre lang bei dem berühmten Pariser Pâtissier Pierre Hermé, bevor sie nach Deutschland zurückkehrte und 2013 das Du Bonheur eröffnete. In der offenen Küche des Ladens in der Brunnenstraße kann man ihren Mitarbeiter:innen dabei zusehen, wie sie akribisch Miniaturtörtchen verzieren und Ganache zwischen zarte Baiserscheiben spritzen. Macarons sind zwar der Verkaufsschlager, aber auch die anderen französischen Leckereien, von fruchtigen Tartelettes und Millefeuilles bis hin zu buttrigen Croissants und Pain au Chocolat, sind nicht zu verachten. Die Preise liegen zwischen 1,80 Euro und 5,90 Euro ein geringer Preis für diesen Hauch von Luxus.

  • Du Bonheur Brunnenstraße 39, Mitte, Do+Fr 9-19, Sa+So 9-18 Uhr, Tel. 030/56 59 19 55, www.dubonheur.de

Galeries Lafayette: Kulinarik im berühmten Pariser Kaufhaus

Ein bisschen Luxus, den man schmecken kann: Austern aus der Normandie. Foto: Galeries Lafayette

Der wichtigste Grund für einen Besuch in der Berliner Filiale des berühmten Pariser Kaufhauses? Naturellement, das Essen! Neben der Patisserie, den Baguettes, der Foie Gras und den Terrinen sowie der schwindelerregenden Auswahl an Rohmilch-Schafs- und Ziegenkäse kommen die Menschen wegen der weniger offensichtlichen Grundnahrungsmittel hierher, die man in deutschen Geschäften nicht findet. Wer nicht weiß, was er kaufen soll, gönnt sich einfach ein Stück Quiche, eine Portion Entrecôte mit Fritten oder Crêpes Suzette im hauseigenen Bistro La Madeleine. Ein bisschen luxuriöser wird es in der Le Bar Blanc mit einem guten Champagner zu Sushi oder einem halben Dutzend Austern aus der Normandie mit einem knackigen Chablis von der Fischtheke.

Von allen französischen Konditoreien in Berlin hat die Pâtisserie in den Galeries Lafayette – die von einem fachkundigen Team unter der Leitung des in Frankreich ausgebildeten deutschen Pâtissiers Jörn Risch geführt wird – wahrscheinlich die größte Auswahl an Leckereien zu bieten. Fruchtige, süß-saure Zitronentörtchen und wunderschön geschichtete Mille Feuilles stehen neben Torten mit Beerenmousse und den Eclairs, gefüllt mit Karamell, Schokolade oder Kaffee. Alles gibt es ab 3,50 Euro. Wenn ihr noch Appetit hat, holt ihr euch ein Pain au Chocolat oder ein Croissant in der Boulangerie.

  • Galeries Lafayette Friedrichstraße 76-78, Mitte, Mo-Sa 11-19 Uhr, Tel. 030/20 94 80, galerieslafayette.de

Irma la Douce: Modern interpretierte Klassiker

Vom Broadway in die französische Genuss-Küche. Foto: White Kitchen

Das Musical „Irma la Douce“ schaffte es von Paris zum Broadway und nach Hollywood. Darauf bezieht sich Jonathan Kartenberg mit seinem gleichnamigen Restaurant: „Eine moderne französische Genusswelt, die wie Irma la Douce einen eigenen Stil hat“, so beschreibt er das Konzept. Küchenchef Michael Schulz, zuvor im „Golvet“, kocht unkonventionell und aromenreich. Er interpretiert Schnecken mit Rosenkohl, Ajoblanco und Speck neu. 

  • Irma la Douce Potsdamer Str. 102, Tiergarten, Di–Sa 18–23 Uhr, Tel: 030/23 00 05 55, www.irmaladouce.de

La Cocotte: Bœuf bourguignon aus dem Schmortopf 

Das La Cocotte serviert französische Klassiker und kulinarische Neuinterpretationen. Foto: La Cocotte/Victor Fernandez

Wenn es um Steak Tatar geht, führt kein Weg am La Cocotte vorbei. Der Klassiker, der mit Schalotten, Kapern, Sardellen, Cornichons, Petersilie, Meersalz und Eigelb gereicht wird, steht seit der Eröffnung im Jahr 2000 auf der Karte. Dazu Gerichte aus der Cocotte, dem Schmortopf, so eine Neuinterpretation des Bœuf bourguignon. 

  • La Cocotte Vorbergstraße 10, Schöneberg, Di–Sa 18-23 Uhr, Tel: 030/7895 76 58, www.lacocotte.de

Melt Bistro: Klassisch französische Küche

Alltagsküche und Gastlichkeit auf französisch gibt es im Melt Bistro. Foto: Clemens Niedenthal

Mitten in der Krise ist Catherine Le Corre zwei Häuser weitergezogen und hat neben ihrer florierenden Crêperie Melt zusätzlich ein klassisches französisches Bistro eröffnet. Somit sind es nun von Crêpes und Galettes bis zum Boeuf Bourguignon nur 20 Meter. Womit wir beim Wesentlichen sind: Teller, die uns mit dem ersten Bissen auf einen französischen Marktplatz holen, in der Provence zum Beispiel oder an der Loire. Besagtes Boeuf Bourguignon ist so lange geschmort, dass es keines Messers mehr bedarf . Und die kross gebratene Dorade am intensiven Muschelsud verdeutlicht ziemlich gut, dass wir Frankreich vielleicht nicht mehr um seine Hochküche beneiden müssen – wohl aber um solch eine alltägliche, von Muse und Handwerk geprägte Gastlichkeit. Nonchalant et trés bien.

  • Melt Bistro Grünberger Str. 40, Friedrichshain, Mi+Do 18-22, Fr-So 12-15, 18-23 Uhr, Tel: 030/81 72 37 73

Volk: Meeresfrüchte vom Feinsten

Eine Platte voller Meeresfrüchte aus dem französischen Atlantik. Foto: Volk

Das Plateau de fruits de mer: diese Platte mit gekühlten rohen und gekochten Meeresfrüchten, die an den französischen Küsten erfunden wurde – und sich bei Gästen auf der ganzen Welt großer Beliebtheit erfreut – ist ein so reines, einfaches Gericht, dass die Qualität der verwendeten Produkte auf den ersten Biss erkennbar ist. Im Fall vom Volk, dem kleinen Fischrestaurant der Gastgeberin Margeaux Arabian (Tochter des Pariser Starkochs Ghislaine), ist diese Qualität ausgezeichnet. Austern, Garnelen, Langusten, Krabben, Hummer, Wellhornschnecken… einfach alles, was eine Schale hat und aus dem französischen Atlantik stammt, kann man hier mit Zitrone, Mignonette, hausgemachter Mayonnaise, Brot und gesalzener Butter essen. Die Preise beginnen bei 79 Euro, und zwar noch bevor man zu den Hauptgerichten wie gebratenen Jakobsmuscheln mit Endivien oder Entenconfit kommt.

  • Volk Brunnenstraße 182, Mitte, Mi-So 17.30-23.30 Uhr, Tel. 0173/686 38 83, volkmitte.de

Mehr Berliner Genusskultur

Beste Empfehlungen für den guten Geschmack bekommt ihr in diesen Weinläden in Berlin. Oder soll es doch lieber ein Gläschen in lockerer Gesellschaft sein? In diesen Weinbars in Berlin kann man gemeinsam aufs Leben anstoßen. Zu gutem Wein passt immer auch ein guter Käse. Den bekommt ihr bei diesen Käse-Spezialist:innen in Berlin. Passend dazu: Unsere Lieblingsorte zum dahinschmelzen – Käsefondue und Raclette in Berlin. Wer Lust hat auf kulinarische Entdeckungen wird in unseren Lieblingsläden für Feinkost und Delikatessen in Berlin garantiert fündig.

Noch mehr Tipps und News aus der Berliner Gastro-Welt gibt es in der Rubrik Food. Keine Ahnung, wie ihr euch bei dem riesigen Angebot an Essen und Trinken in Berlin entscheiden sollt? Holt euch die Berlin Food App von tipBerlin und findet immer das passende Restaurant.

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