Berlin braucht mehr ungewöhnliche Impfaktionen – und die erste Drive-in-Impfstation in Lichtenberg ist ein guter Anfang. Auf dem Ikea-Parkplatz an der Landsberger Allee können sich ab 17.7. alle, ob mit dem Auto oder ohne, mit den Vakzinen von Johnson & Johnson oder Moderna impfen lassen. Sechs Wochen lang soll das Zentrum offen sein, von Montag bis Samstag zwischen 11 und 21 Uhr. Neukölln will nachziehen und die Impfbereitschaft mit einem Impfmobil am Hermannplatz erhöhen. Termine braucht es dafür nicht, es soll unkompliziert sein. Impfstationen und mobile Impfteams wären auch andernorts in der Hauptstadt attraktiv. Überall dort, wo ohnehin viele Menschen unterwegs sind. Hier sind 12 Orte in Berlin, wo wir Impfaktionen gut gebrauchen könnten.
Impfstation vor Clubs: Schlange stehen wie gehabt
Würde man vorm Berghain eine Impfstation errichten, könnte man im Anschluss frisch geimpft nach hause torkeln, als käme man gerade aus dem Club. Bei den einen kämen Erinnerungen an vergangene Zeiten hoch, andere könnten erstmals das Gefühl erleben, hier nach langem Anstehen auch tatsächlich zum Zuge zu kommen. Im Anschluss würde sich zudem ein Besuch im Berghain-Garten oder eine Führung durch die Ausstellung „Studio Berlin“ anbieten.
Impfen an der Admiralbrücke: Erst Spritze, dann Sonnenuntergang
Die Admiralbrücke ist meist gut besucht – und würde sich deshalb gut anbieten, um dort zu impfen. Viele Menschen steuern die Brücke nach dem Feierabend an und auch tagsüber ist immer was los. Wer sich hier gerade in den Arm piksen lassen hat, kann sich im Anschluss auf einem der steinernen Poller niederlassen und den Sonnenuntergang genießen. Zwar ist es jedem selbst überlassen, was man sich nach einer Dosis Impfstoff sonst noch einverleiben möchte, jedoch sollte man sich bei einem anschließenden Feierabendtrunk auf der Adimralbrücke besser ohne Alkohol zufrieden geben. „Mindful Drinking“ ist eh der Trend der Stunde, wir empfehlen Getränke auf Kombucha-Basis.
Berlins Freiluftkinos: So wird Impfen ganz großes Kino
Nach den gefühlt ewig langen Lockdown-Monaten der Vor-Sommerzeit fühlt es sich an wie ein Geschenk, sich auf einer unbequemen Holzbank mit einem zu dünnen Sitzkissen oder einer Liege, die vom Regen in den Stunden vor Beginn der Filmvorführung noch dezent klamm ist, niederzulassen. Noch schöner wäre es, sich einem fast nicht spürbaren Piksen zu unterziehen und sich danach in eine Liege, auf ein Sitzkissen oder sogar in einen trockenen, gut gepolsterten Kinosessel fallen zu lassen und einen Film unter freiem Himmel zu genießen. Das aktuelle Open-Air-Filmprogramm in Berlins Freiluftkinos findet ihr übrigens hier.
Impfen am Kottbusser Tor: Vakzine statt Rauschgift spritzen
Die lautesten Orte der Hauptstadt wären für Impfaktionen perrfekt. Am Kottbusser Tor kommen bei Tag und bei Nacht verschiedenste Menschen zusammen, die sich entweder vor den vielen Imbissen oder vor dem schmuddeligen Rewe versammeln, um dann allein oder gemeinsam weiter durch die Stadt zu ziehen. Warum also nicht gemeinsam vor einer Impfstation versammeln und von dort aus weiterziehen? Spritzen sind am Kottbusser Tor in Verbindung mit Drogenkonsum und Rausch schon längst bekannt. Durch eine Impfstation bekämen sie an diesem Ort wenigstens temporär eine neue Bedeutung: Ein Schritt zurück in die Normalität. Wer mehr über das Kottbusser Tor, seine Geschichte und das Kottbusser Tor heute erfahren möchte, kann hier weiterlesen.
Berlins Freibäder: Frisch geimpft ins Wasser springen
Ein Sprung ins kalte Wasser? Dem kann man mit einer Impfung im besten Fall vorbeugen. Schnelltests hätten sich damit vor dem Besuch der Familie sowie vieler öffentlichen Einrichtungen erst mal erledigt. Stattdessen eine angenehme Abkühlung nach einem Piks in den Oberarm? Na immer her damit. Impfstationen in Berliner Freibädern würden sich, wie wir finden, absolut lohnen. Das sind die Sommerbäder in der Hauptstadt, die uns diesen Sommer Badespaß in der Stadt ermöglichen.
Eine Impfstation im Monbijoupark: Impferlebnis inmitten der Stadt
Der Monbijoupark ist eine schöne Grünfläche in Berlin Mitte mit reichlich Sport- und Freizeitangebot. Eine Impfstation würde das Bild perfekt abrunden. Nach der Impfung könnte man sich hier ins grüne Gras legen und entspannen oder am Wasser entlang spazieren. Am Abend bespielen oft Musiker die Monbijoubrücke, von der aus man einerseits auf die Spree in Richtung Friedrichstraße und andererseits auf den Hinterausgang des schönen Bodemuseums blicken kann. So könnte man sein Impferlebnis mit einem schönen Ausflug und entspannten Stunden rund um den Monbijoupark verbringen. Natürlich könnte man ein Impferlebnis dieser Art auch in vielen weiteren Parks, etwa der Wuhlheide oder dem Großen Tiergarten, genießen. Zu den schönsten Grünanlagen der Stadt gelangt ihr hier.
Impfstation vor Berliner Thermen und Spas: Erst impfen, dann Wellness
Ein kleiner Stich in den Arm und danach Wellness genießen? Warum denn eigentlich nicht. Auch wenn das Impfen nicht wehtut, machen sich einige Menschen Sorgen, was danach mit dem Körper passiert. Dem kann man vorbeugen, indem man das Impfprozedere mit einem Besuch in Berlins Spas und Thermen verbindet. Erst etwas Anspannung, danach Entspannung pur. Das sind 12 Day-Spas, Hamams, Thermen und Massage-Tempel in der Hauptstadt.
Warschauer Brücke und Oberbaumbrücke: Ohnehin ein Hotspot, warum hier nicht eine Impfaktion?
Entlang der Warschauer Straße führt eine Brücke, auf der Virtuosen und Bierliebende sowie RAW-Besucher und der übliche Umsteigeverkehr aufeinandertreffen. Die Brücke ist belebt, ganz ruhig ist es an diesem Ort nie. Wenige hundert Meter weiter befindet sich die Oberbaumbrücke. Eine Impfaktion würde hier schnell Anklang finden. Wer sich dem Piks der dezenten Spritze unterzogen hat, kann im Anschluss den Sängerinnen und Sängern zuhören, die hier ihre Lieder trällern. Wer plötzlich hungrig wird, hat zudem reichlich Auswahl. Entweder man schlendert danach in Richtung Schlesisches Tor, genießt den Blick aufs Wasser und schaut, worauf man Lust hat. Oder man läuft in Richtung Grünberger Straße und sucht sich dort ein schönes Plätzchen zum Dinieren.
Impfen auf dem Flohmarkt: Die Dosis zwischen Trödel und Tratsch
Neben all den Verkaufsständen und Kleiderstangen, den aufgestellten Cafétrucks und Imbissen würde sich doch auch eine Impfstation gut machen. Auf dem Flohmarkt am Boxhagener Platz könnte man beispielsweise ein Impfmobil zwischen Gözleme-Stand und Blumenverkauf platzieren. Wer sich bis dato unsicher ist, kommt spätestens hier in Versuchung, sich zwischen Trödel und Tratsch ganz einfach anzustellen – erst die Dosis in den Arm und dann Schnäppchen jagen. Das sind unsere Lieblings-Flohmärkte in Berlin, um sich in der Stadt auf Schatzsuche zu begeben.
Impfen in Fitnessstudios: Ins Schwitzen kommt man eh
In den Fitnessstudios ist es ja ohnehin hygienisch und recht entspannt zur Zeit. Impfaktionen hier würden sich doch anbieten. Statt dem Post-Impf-Workout solltet ihr euch natürlich lieber Ruhe gönnen. Aber alle Scherzkekse, die als erstes nach dem Impfen eine Instagram-Story veröffentlichen möchten, können in diesem Fall vor einem Spiegel posieren, die Arme samt Muskeln anspannen und einmal schön auf das kleine Pflaster zoomen. Wer mehr über Fitnessstudios erfahren möchte, gelangt hier zu unserer Liste mit 12 guten Studios in der Hauptstadt.
Impfstation statt U-Bahn-Station: Französische Straße
Zwei Ein- und Ausgänge sowie der Bahnhof im Untergrund selbst sind seit der Schließung des U-Bahnhofs Französische Straße im Dezember 2020 nicht mehr in Benutzung. Das wäre doch die perfekte Gelegenheit, um an der einen Treppe bis dato Nicht- oder Einfach-Geimpfte anstehen zu lassen, sie auf dem Bahnhof selbst mit genügend Personal und aufgezeichneten Markierungen zu kleinen Impfkabinen zu geleiten, und sie dann auf der anderen Seite und ein paar Minuten Ruhezeit wieder aus dem U-Bahn-Schacht zu entlassen. Für die Wartezeit nach der Spritze sind die Wartesitze wie gemacht.
Blöd wäre hier allerdings, dass der U-Bahnhof nicht barrierefrei ist. Das war allerdings auch die 97 Jahre in seiner Zeit als tatsächlicher U-Bahnhof der Fall. Für alle, die eine Impfstation im Untergrund des U-Bahnhof Friedrichstraße nicht nutzen könnten, folgt eine Alternative ganz in der Nähe, die von hier aus per Fußmarsch oder Rollstuhl-Fahrt bequem zu erreichen ist.
Auch an großen Bahnhöfen würden sich Impfstation richtig lohnen
2018 war die Friedrichstraße mit 220.000 Passagieren täglich auf dem zweiten Platz der Bahnhöfe mit den meisten Ein-, Aus-, und Umsteige-Gästen. Hier tummeln sich Shopping-wütige Berlinerinnen und Berliner sowie Tourist:innen und solche Leute, die geschäftlich unterwegs sind und von der U-Bahn-Station hastig zum Hochbahnhof der S-Bahn hecheln. Schulklassen, die von weit her kommen, nur um nach der enttäuschenden Besichtigung des Fernsehturms am historischen Bahnhof Friedrichstraße eine Bratwurst von einem Grill auf zwei Beinen im Bratwurst-Kostüm zu schnabulieren, könnten mit einer hier errichteten Impfstation doch noch den Berlin-Urlaub erleben, den sie sich gewünscht haben: Ganz spontan, ohne Termin und ohne Voranmeldung geimpft werden. Wer da nicht sagt: „Hier komme ich wieder her“, ist selbst Schuld.
Lust auf mehr Berlin?
Spaß beiseite: Was ihr wirklich zu Impfungen in Berlin wissen müsst, lest ihr hier. Ihr seid bereits geimpft und seid deshalb wieder etwas abenteuerlustiger in der Stadt unterwegs? Tipps für eure Freizeit und besondere Termine in Berlin bekommt ihr von uns. Euch ist mehr nach zuhause bleiben und ihr wisst noch nicht, womit ihr euren Abend verbringen sollt? Hört doch Musik. Von unserem Musik-Blog könnt ihr euch inspirieren lassen und neue Klänge aus Berlin und aller Welt entdecken. Wer Lust auf schöne Erlebnisse mit der ganzen Familie hat, kann sich hier über schöne Veranstaltungen für Kinder schlau machen.