Gastrotipp

Chez Emil: Wie ein junger Tesla-Fan in Moabit ein Bistro gründete

Ein Berliner Teenager hat ein Faible für Elektroautos der Marke Tesla. Und mehr noch fürs Kochen. Deshalb gibt es in Moabit nun das charmante Bistro Chez Emil. Im Angebot: Französische Haute Cuisine der jungen Generation. Wir erzählen Emil Senkels Geschichte – und verraten, wie gut sein Bistro ist.

Emil Senkel (Mitte) und seine Crew vor dem Bistro Chez Emil in Moabit. Foto: Chez Emil

Chez Emil: Von Elon und Emil

Emil Senkel, der 19-jährige (ja: 19-jährig!) Inhaber des Chez Emil in Moabit, ist einer von denen, die sich in ihre Leidenschaften richtig versteigen können. Tesla war so eine Leidenschaft. Emil Senkel pilgerte regelrecht zur Baustelle der Giga-Factory im brandenburgischen Grünheide und kaufte, hinter dem Rücken seiner Eltern, sogar Tesla-Aktien im Wert von gut 8.000 Euro. Als diese in der Pandemie zwischenzeitlich an Wert verloren, schritten die Eltern ein. Das Geschäft wurde erfolgreich angefochten, ist ihr Sohn doch beim Kauf der Aktien noch minderjährig gewesen.

Wohin aber nun mit diesen 8.000 Euro? Emil Senkel, der seine Kindheit in Lyon verbracht und bereits als Zwölfjähriger regelmäßig für die ganze Familie gekocht hat, investierte das Geld in eine winzige Bäckerei in einer Moabiter Seitenstraße. Und renovierte das Ladenlokal in den Folgewochen dann im Alleingang. Das ist eine tolle Geschichte und Senkel weiß das. Er hat sie auf die Speisekarte gedruckt. Und gleich noch jenen Artikel an die Wand gehängt, der im (wo sonst?) Tesla Magazin über ihn erschienen ist.

Das Essen im Chez Emil spricht für sich, auch optisch. Foto: Jane Silver

Haute Gastronomie der neuen Generation

Dennoch können auch die besten Geschichten einen Laden nicht auf ewig füllen. Glücklicherweise also spricht auch das Essen für sich. Senkel und sein Sous-Chef Antoine Dechenaud (mit 23 Jahren der älteste Mitarbeiter) positionieren dieses im doppelten Sinne junge Chez Emil durchaus selbstsicher in der sehr alten Tradition des französischen Bistros. So gibt es eine gemütliche Tarte mit Rahmspinat und Ziegenkäse und ein vertikal gestapeltes, knusprig kartoffeliges Gratin Dauphinois. Zu den größeren Gerichten gehören ein angenehm klassisches Boeuf Bourguignon oder ein sehr zartes Butterhühnchen, dem eine Marinade aus Zimt und Kardamom durchaus eine eigene, individuelle Handschrift verleiht. Das alles gibt es à la carte oder in Form wechselnder Drei-Gänge-Menüs, die nie mehr als 30 Euro kosten. Bereits am Nachmittag könnte man auf eine Tasse Kaffee und ein leckeres Zitronen-Tartelette vorbeikommen.

Dass Senkel vor allem Gastronom geworden sei, um das Geld seiner Gäste alsbald in einen Tesla, Modell 3, zu investieren, würde so gut zu dieser Geschichte passen, dass es vielleicht doch nicht unbedingt stimmt. Richtig aber ist, Elon Musk ist ganz unbedingt auf ein Boeuf Bourguignon eingeladen. Oder ein Tartlette au Citron.

  • Chez Emil Bochumer Str. 17, Moabit, Tel. 25 77 68 51, Di–Sa 11.30–21 Uhr, So 12.30–16 Uhr, online

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