Restaurants

Indische Restaurants in Berlin: Mehr als Curry

Indische Restaurants gibt es in Berlin viele. Aber einige sind ganz besonders empfehlenswert – und präsentieren verschiedenste Facetten aus der Küche des Landes zwischen Himalaya und indischem Ozean. Wie wäre es mit gehobener nordindischer Küche bei The India Club im Adlon? Oder doch lieber kantinenhafte Wuseligkeit und südindische Streetfoodklassikern im Saravanaa Bhavan? Vegetarische Punjabi-Küche oder indo-italienische Tex-Mex-Cali-Fusion?


Zeitgenössisch indisch bei Chutnify

Chutnify Indisch Dosa  Indische Küche in Berlin
Aus der Streetfoodszene zum eigenen indischen Restaurant in Berlin: Chutnify gibt es mittlerweile mit zwei Filialen in Berlin. Foto: Chutnify/Saskia Uppenkamp

Das Restaurant zeigt, dass indisch anders, vor allem zeitgenössischer geht. Kein in Rahmsauce ertränktes Hühnchen. Stattdessen: der Duft von Koriander. Und köstliche Snacks wie Medhu Vada, frittierte Linsenküchlein, Okra-Fries oder Gol Gappa, hohle Kugeln, gefüllt mit Kartoffeln, Kichererbsen, Zwiebeln und einer Marinade mit Minze und Tamarinde. Die toll gemachten Dosas (gefüllte Crêpes aus Reis-Linsen-Teig) und authentischen Chutneys sind wunderbare Street-Food-Gerichte, aber auch die Grillspezialitäten aus dem Tandoor sollte man nicht verpassen.

  • Chutnify Sredzkistraße 43, Prenzlauer Berg, Di–So 12–15 Uhr, 18–22 Uhr, www.chutnify.com
  • Chutnify Pflügerstraße 25, Neukölln, Di–Fr 18–22 Uhr, Sa&So 12–15 Uhr und 18–22 Uhr

Vegetarisch fantastisch: Saravanaa Bhavan

Ein Thali mit einer Dosa, Idli, Vada, Curries und Chutneys im Saravanaa Bhavan indische Küche in Berlin
Ein indischer Welthit: Saravanaa Bhavan. Foto: Saravanaa Bhavan

Das Saravanaa Bhavan ist eine internationale vegetarische Restaurant-Kette aus dem indischen Chennai, die inzwischen auf mehr als 100 Standorte auf fünf Kontinenten kommt. Ob in der hiesigen Filiale das authentischste indische Essen in Berlin auf den Tisch kommt? Am besten ersetzt man „indisch“ erst einmal durch „südindisch“ und behält im Hinterkopf, dass „authentisch“ nicht immer gleichbedeutend mit „am besten“ ist. Dann lautet die Antwort: Ja. Andere Restaurants können einfach nicht mit der schieren Tiefe und Breite der Speisekarte des Saravanaa Bhavan mithalten, von riesigen, knusprigen Dosas (Reis-Linsen-Crepes), die so perfekt zubereitet sind wie eine Schachtel McDonald’s Pommes Frites, bis hin zum „Special meal“, einer Drehplatte mit Suppen, Eintöpfen und Dips, das mit Reis und luftigem, frittiertem Fladenbrot serviert wird. Wer schon da war, wird zum Stammgast, wer noch nicht, der sollte es unbedingt ausprobieren.


Gehobene Küche im India Club

Feine Atmosphäre im Adlon: der India Club ist so vornehm wie seine Adresse indische Küche in Berlin
Indische Restaurants in Berlin können so fein sein: Der India Club ist so vornehm wie seine Adresse im Adlon. Foto: India Club Restaurant

Auf der Rückseite des noblen Hotel Adlon gibt es mit dem India Club ein authentisch nordindisch ausgerichtetes Restaurant. Unter der Regie von Chefkoch Manish Bahukhandi aus Neu-Delhi werden Gerichte und Spezialitäten aus dem Tandoori-Ofen angeboten. Da Liebhaber der indischen Küche gerne auch auf Fleisch verzichten, gibt es eine große Auswahl an vegetarischen Gerichten, die mit Gewürzen wie Kurkuma, Ingwer, schwarzem Senf, Kardamom, Kreuzkümmel, Safran, Curry, Nelken, Zimt und Minze zubereitet werden.


Fusionküche: W – der Imbiss

Ein Lachs-Thali aus dem Hause W-Imbiss: kulinarische Grenzen interessieren hier nicht.
Ein Lachs-Thali aus dem Hause W-Imbiss: kulinarische Grenzen interessieren hier nicht. Foto: W – der Imbiss

Das W ist ein Kastanienallee-Klassiker: der Imbiss mit Tiki-Atmosphäre ist bekannt für seine Naan-Pizzen und reichen Thalis, aber auch die Wraps und Tacos sollte man nicht verpassen. Kulinarische Grenzen? Interessieren hier nicht. Indische Aromen treffen auf mexikanische Tortillas, jüdische Deli-Klassiker werden statt mit Bagel auf einem Naan serviert und italienische Pizzen bekommen ein südasiatisches Gesicht. Auf keinen Fall die Spezialitäten aus dem Tandur auslassen.

  • W – der Imbiss Kastanienallee 49, Mitte, So–Do 12–22 Uhr, Fr&Sa 12–23 Uhr, www.w-derimbiss.de
  • W – der Imbiss Fuggerstr 20, Schöneberg, So–Do 12–22 Uhr, Fr&Sa 12–23 Uhr

Café Tschüsch: Lässige vegane Interpretationen asiatischer Gerichte

Café Tschüsch Future Food Neukölln indische Küche in Berlin
Hippietreffpunk mit ausgefallenen Kreationen: Café Tschüsch. Foto: Café Tschüsch

Wir haben ein Faible für diesen Neuköllner Hippie-Treffpunkt und seine nicht ganz authentische Auswahl an veganen und vegetarischen, indischen Gerichten, die wie eine bessere Version dessen schmecken, was man auf einer linken WG-Party serviert bekommt, wo alle Dreadlocks tragen. Lasst das Sojafleisch weg, aber bestellt das kultige Bananencurry mit Erbsen und Kartoffeln, oder das mit Tinda (Miniaturkürbis), Bockshornklee und Kichererbsen. Oder nehmt einfach das Dal aus fair gehandelten Bio-Linsen und spült es mit einem der vielen Soli-Drinks von der Getränkekarte herunter. Das Neuköllner Café Tschüsch ist ein lässiger Laden und eine unbedingte Empfehlung für alle, die vegane asiatische Restaurants in Berlin suchen.

  • Café Tschüsch Fuldastraße 12, Neukölln, Mi–Mo 18–23 Uhr, www.tschuesch.de

Tandurträume bei Tandoori Nächte

Tandoori Nächte indische Restaurants in Berlin
Würziges Biryani, traditionell bei Tandoori Nächte zubereitet. Foto: Tandoori Nächte

Leicht wäre es, das Lokal zu übersehen, das sich nach außen erst als Cocktailbar anpreist und erst danach als indisches Grillrestaurant. Doch das wäre zu schade, denn dann würde man das fantastische Biryani im traditionellen dum-Stil aus Hyderabad verpassen: in würzigem Joghurt mariniertes Fleisch, Reis und Gewürze wie Safran, Kurkuma oder Ingwer werden zusammen gekocht und gedämpft, dazu gibt es Raita, die indische Antwort auf Tzatziki, und eine reichhaltige Sauce namens Salan. Auch mit dem Linsengericht Dhal, die knusprigen, kartoffelgefüllten kleinen Puri-Bällchen oder das Samosa-Chaat, ein Samosa garniert mit Tamarindenjoghurt, Minzchutney und Tomaten, Gurken und Zwiebeln setzt sich das Lokal meilenweit von vielen Mitbewerbern in der Stadt ab.


Moderne trifft Tradition: Bahadur

Das Bahadur zählt zu den besten indischen Restaurants in Berlin. Foto: Rebecca Sampson

Ansprechend eingerichtetes nordindisches Restaurant, mit tatsächlich recht authentischer, frischer Küche. Im Mittelpunkt stehen die Tandoori- Spezialitäten mit Huhn und Lamm sowie verschiedene, immer gut gewürzte Currys. Eines der wohl besten indischen Restaurants in Berlins.


Punjabi-Spezialitäten bei Agni

Der Weg nach Moabit lohnt sich für dieses winzige Lokal für angemessen vegetarisch und vor allem angemessen scharfe Punjabi-Küche. Schon allein die Auswahl an Teigspezialitäten wäre Grund genug: Naan und Kartoffel-Parathas, aber auch die in Berlin selten zu findenden Kulcha, weiche Fladenbrote, gefüllt mit etwa Blumenkohl, verschiedenem anderen Gemüse oder Käse. Dazu alles mögliche aus dem Tandur-Ofen, allen voran Paneer oder eine Sojafleisch-Version des indischen Klassikers Chicken Tikka. Wer es ohne Fleisch ganz und gar nicht aushalten mag, dem sei die zweite Filiale im Prenzlauer Berg empfohlen.

  • Agni Kaiserin-Augusta-Allee 1, Moabit, www.restaurant-agni.de
  • Agni Prenzlauer Allee 154, Prenzlauer Berg, Mo, Di, Do, Fr 17–22 Uhr, Sa&So 12–15 Uhr, 17–22 Uhr,

Kleine Snacks mit großer Wirkung: Chaat Junction

Ein Chaat mit Sprossen, Joghurt und mehr: Chaat Junction bringt das indische Streetfood nach Friedrichshain.
Ein Chaat mit Sprossen, Joghurt und mehr: Chaat Junction bringt das indische Streetfood nach Friedrichshain. Foto: Aida Baghernejad

Chaats sind kleine, herzhafte Streetfoodsnacks der indischen Küche, etwa die hohlen gefüllten Panipuri, Bhelpuri, ein Puffreis-Mix mit Chutneys, Kartoffeln und Zwiebeln, oder etwa die bekannte Teigtasche Samosa, garniert mit Saucen und Gurken-Tomaten-Zwiebel-Salat. Chaat Junction in Friedrichshain hat sich genau auf diese leckeren Kleinigkeiten spezialisiert. Wer etwas größeren Hunger hat, bestellt entweder mehrere Chaats oder entscheidet sich für eines der drei vegetarischen Hauptgerichte, etwa Palak Paneer, indischer Rahmkäse in Spinatsauce mit Reis. Dazu noch ein (veganer!) Masala Chai oder Mango-Kokos-Shake und die Rigaer Straße fühlt sich ein bisschen weniger nach Berlin und ein bisschen mehr nach Delhi an.


Streetfood für die Partycrowd: Singh

Singh Chaat Kreuzberg indische Küche in Berlin
Papdi Chaat, Pani Puri und weitere Streetfood-Spezialitäten verspricht das Singh – und bietet eine Alternative zu den wohlbekannten Snackklassikern am Schlesischen Tor. Foto: Aida Baghernejad

Indisches Streetfood verspricht das Singh in Kreuzberg. Und tatsächlich: Auf einer „Street Spezial“-Karte finden sich Klassiker der indischen Straßenküche, wie Pani Puri. Auf der Tageskarte stehen Currys, die für einen schmalen Taler mit Reis, Salat, Papadam und Naan serviert werden. Frisch aus dem Tandoor-Ofen kommen Hähnchenspieße und hausgemachtes Naan. Ein wunderbarer Snack sind die verschiedenen gefüllten Kulcha und das Punjabi Puri Chole, beides Sandwich-nahe Leckereien, die eine köstliche Alternative zu Burger, Döner und Co. bieten.


Geheimtipp: Zora Supermarkt

Kein Restaurant, aber trotzdem mehr als nur einen Besuch wert: Der Zora Supermarkt gilt unter Freund:innen südasiatischer und vor allem indischer Küche als Geheimtipp. Neben tiefgefrorenen Paratha-Fladen, Gewürzmischungen, Saucen und frischem Gemüse gibt es auch frisches indisches Gebäck und Süßigkeiten, Einrichtungsgegenstände und auch wunderbare Samosas, Chai und frisch gepressten Zuckerrohrsaft. Eine zweite Filiale befindet sich in Friedrichshain.

  • Zora Kottbusser Damm 93, Kreuzberg, Mo–Sa 9–21 Uhr, www.zorastore.de
  • Zora 2 Boxhagener Straße 80, Friedrichshain, Mo–Sa 9–21 Uhr

Einzigartig: The Indique

The Indique Pani Puri
Streetfood, aber modern im The Indique. Foto: The Indique

Der Name soll ein Kofferwort aus „indisch“ und „unique“ sein und ja, das in einem Untergeschoss in der Nähe des Friedrichstadtpalasts gelegene Restaurant zeigt in seinem Menü eine Vielfalt an Gerichten, die außerhalb Indiens (oder vielleicht noch Londons) kaum zu bekommen sind und vielmehr dem ähneln, was in Mumbai und Kerala heute serviert wird. Etwa eine modernisierte Version von Panipoori (auch bekannt als Gol Guppe), in der die mit Kartoffeln und Kichererbsen gefüllten Teigkugeln auf einem Shotglas sitzend serviert werden, dessen Inhalt in das Teigbällchen gekippt und in einem Zug verdrückt wird. Oder indo-chinesische Fusiongerichte, eine kulinarische Kategorie, die in Indien selbst extrem beliebt, aber hierzulande kaum bekannt ist. Das frittierte Hühnchen oder die Gemüsebratlinge in einer scharfen, sämigen Sauce geben da Nachhilfe. Wenn es traditioneller sein soll, dann empfiehlt sich das fantastische Gemüse- oder Hähnchenbiryani mit einer wunderbar knusprigen Reiskruste am Topfboden. Wer sich einmal durchprobieren möchte, sollte das „Grand Menu“ zu 70 Euro für zwei bestellen, inklusive einiger Gläser aus dem breiten Weinmenü.

  • The Indique Ziegelstraße 29, Mitte, Mi–Fr 12–15, 17–23 Uhr, Sa&So 17–23 Uhr, www.theindique.com

Mehr Berliner Esskultur

Euch steht der Sinn nach thailändischer Küche? Wir kennen die besten thailändischen Restaurants in Berlin: Von Pad Thai bis Som Tam. Oder doch lieber südamerikanische Restaurants? Wir essen uns in Berlin durch von Arepa bis Tapioka. Einmal quer über den Globus in Teigtaschen – mit Dumplings, Ravioli und Empanadas in Berlin.

Alle News und Empfehlungen aus der Berliner Gastro-Welt findet ihr in der Rubrik Food. Wer sich bei dieser Auswahl kaum entscheiden kann, findet mit der Berlin Food App von tipBerlin garantiert das passende Restaurant.

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