„Auf dem Weg“, so heißt die Verfilmung eines Buches von Sylvain Tesson. In der Hauptrolle ist Jean Dujardin zu sehen, der sich nach einem Unfall zu Fuß auf eine lange Reise begibt. tipBerlin-Redakteur Martin Schwarz hat den nachdenklichen Film gesehen.
„Auf dem Weg“ basiert auf Sylvain Tessons Buch „Auf versunkenen Wegen“
Vor nicht allzu langer Zeit sind wir Sylvain Tesson schon einmal im Kino begegnet: Er war jener Reiseschriftsteller, der den Fotografen Vincent Munier in dem preisgekrönten Dokumentarfilm „Der Schneeleopard“ auf der Suche nach dem seltenen Tier begleitet hat. Und auf den in dem Buch „Auf versunkenen Wegen“ festgehaltenen Erlebnissen genau dieses Sylvain Tesson basiert nun „Auf dem Weg“ von Koautor und Regisseur Denis Imbert. Tesson stürzte 2012 aus acht Metern Höhe und verletzte sich schwer.
Im Film heißt Sylvain nun Pierre, gespielt von Jean Dujardin (Oscar-Preisträger für „The Artist“). Der macht genau das Gegenteil von der Ruhe, die die Ärzte empfehlen, nämlich das, was ihm immer schon geholfen hat: unterwegs sein. Pierre beschließt, 1.300 Kilometer von Süd- nach Nordfrankreich zu wandern, abseits von Straßen und allzu belebten Wanderwegen, teils über Geröll und durch Wälder – und das trotz anfänglich großer Schmerzen.
Der Film ist keine chronologische Abhandlung einer Katharsis, sondern eine zwischen Zeitebenen pendelnde Charakterstudie. Wir sind dabei, wenn Pierre unterwegs Leuten begegnet und mit einem Freund oder seiner kleinen Schwester zusammen unterwegs ist. Aus dem Off hören wir Nachdenkliches über das Leben und all den Rest. Das alles entwickelt einen allmählichen Sog und lässt uns reflektieren über das eigene Sein. Neben Jean Dujardin, eigentlich gelernter Komiker, der durch zurückhaltende Präsenz überzeugt, gibt es noch einen Hauptdarsteller: die grandiose Landschaft
- Auf dem Weg (Originaltitel: Sur les chemins noirs) F 2023; 95 Min.; R: Denis Imbert; D: Jean Dujardin, Josephine Japy, Izïa Higelin; Kinostart: 30.11.
Wie gut ist der Film des Altmeisters? Ridley Scotts „Napoleon“ in der Kritik. Kein Historien-Drama, sondern ein Film über eine dystopische Zukunft: Unsere Autorin findet, das neue „Tribute von Panem“-Spinoff ist beste Kino-Unterhaltung. In „The Ballad of Songbirds and Snakes“ wurde viel in Berlin gedreht: Das sind die Drehorte des neuen „Tribute von Panem“-Spinoffs. Nicht nur Film-, sondern auch Architektur-Kunst: Das legendäre Kino International wird 60. Im Kino Geschichte geschrieben: Die Premiere des ersten queeren DDR-Films fiel auf ein historisches Datum. Was läuft sonst gerade? Hier ist das aktuelle Kinoprogramm für Berlin. Mehr aus der Filmwelt lest ihr in unserer Kino-Rubrik. Euch fehlt der Überblick über die Berliner Filmfestivals? Die besten Festivals übers Jahr verteilt haben wir hier zusammengetragen. Und wenn die Filmfestspiele laufen, erfahrt ihr in unserer Berlinale-Rubrik alles darüber.