E-Scooter sind ziemlich umstritten – und das liegt natürlich an den Menschen, die sie benutzen. In Berlin trifft man auf die unterschiedlichsten E-Scooter-Charaktere, die mit ihren Gefährten die Stadt unsicher machen. Manche sind gefährlich, andere bringen sich eher selber in Gefahr. Wir kennen sie alle: die Verpeilten, die an der Technik scheitern, die halsbrecherischen Teenager, die Touris und die Pärchen in Titanic-Pose.
E-Scooter-Charaktere: Die E-Scooter-Gang
Die Scooter-Gang besteht aus Teenies, die vor der Erfindung des E-Scooters mit BMX-Rädern um den Block gefahren sind. Sie führen nichts Gutes im Schilde, treten gerne Mülleimer oder andere Teenie-Gangs kaputt, spucken auf den Boden und erschrecken Rentner:innen. Der E-Scooter hat ihr Leben verändert. Nun liefern sich diese E-Scooter-Charaktere waghalsige Rennen, fahren zu dritt (mindestens) auf einem Roller, driften über rote Ampeln und haben immer Vorfahrt. Auf dem Bürgersteig. Wer die Scooter-Gang kommen sieht, weicht lieber aus.
Die Technik-Verpeilten
E-Scooter lassen sich ganz einfach mit einer App entsperren. Ganz einfach ist nur leider für bestimmte Menschen ganz, ganz unmöglich. Die falsche App, der falsche Scooter, das Leben ist ein großes Rätsel. Die Technik-Verpeilten kommen nicht klar, stehen eine Ewigkeit am Straßenrand, drücken jeden Knopf und versuchen dann, den E-Scooter durch Körperkraft zum Start zu bringen. Anschieben wie bei einem alten Trecker. Läuft leider gar nicht bei dir. Irgendwann geben sie beschämt auf. Besser so. Man will sich nicht vorstellen, wie diese Profis fahren, geschweige denn ihr Fahrzeug in der richtigen Zone parken und die Fahrt beenden.
Die Business-Cruiser
Die Business-Cruiser sind früher Cityroller gefahren. Die Colleagues aus dem IT-Startup finden das voll trendy. In Lederslippern oder Pumps, mit Aktentasche, legerem Sommersakko, Business-Kleid oder im schlimmsten Fall verspielten Manschettenknöpfen und freaky Socken gleiten sie über die Friedrichstraße. Viele von ihnen schaffen sich sogar einen eigenen E-Scooter an. Genug Geld haben diese E-Scooter-Charaktere ja eh.
E-Scooter-Charaktere: Die Lebensgefährdeten
Die Lebensgefährdeten sollten lieber gar nicht erst ihr Haus verlassen. Ständig stolpern sie, bleiben an irgendwas hängen, schauen verloren in den Himmel, fallen irgendwo rein, rauf, runter, rüber. Für die Lebensgefährdeten ist alles ein Risiko. Jederzeit. Was passiert, wenn Leute, die schon beim Spazieren nur knapp dem Tod entkommen, auf den E-Scooter steigen, will man sich lieber nicht ausmalen. Passt bitte auf euch auf.
Die E-Scooter-Besitzer:innen
Ein eigener E-Scooter. Der Traum der Zukunft? Die Freiheit der kleinen Leute? Das Mobilitätsversprechen einer neuen Generation? E-Scooter sind nicht mal so teuer. Für 300 Euro gibt es schon was Ordentliches. Zuschlagen. Die Besitzer:innen sind bereit, nur die Welt vielleicht noch nicht. Das Anschließen sollte man aber nicht vergessen, wegen all der Neider:innen. Oder der lauernden Scooter-Gang natürlich.
E-Scooter-Charaktere: Die Titanic-Couples
Frische Liebe, frische Brise im Fahrtwind. Die Titanic-Couples brauchen nur zwei kleine Reifen und einen Akku, um sich wie Leo und Kate an der Spitze der Titanic zu fühlen. Die Haare wehen, die Hände berühren sich auf dem Lenker. Lachen, albern, lieben. Fühlt sich wie Fliegen an. Hauptsache, der Titanic-Scooter geht am Ende nicht unter.
Die flotten Seniors
Wer kennt sie nicht? Biker:innen in den besten Jahren, denen nach Jahrzehnten auf dem Gefährt immer noch niemand das Wasser reichen kann? Natürlich lockt auch der E-Scooter flotte Seniors an, die immer noch „born to be wild“ sind. Wenn der stylische Opa oder die slalomfahrende Oma freihändig vorbeicruisen, zeigt sogar die Scooter-Gang Respekt.
E-Scooter-Charaktere: Die Touris
Wer Sightseeing in Berlin schon vorher unerträglich fand, sollte die Gegend rund ums Brandenburger Tor jetzt erst recht meiden. Neben Touri-Zombies, die orientierungslos nach dem nächsten Starbucks suchen, Leihfahrrad-Chaoten, die mitten auf der Straße gigantische Stadtpläne auseinanderfalten, und Fußgänger:innen, die panisch vor einem Typen im Mickey-Mouse-Kostüm flüchten, existiert jetzt auch die neuere Spezies des E-Scooter-Touris. Dieses interessante Exemplar verbindet alle anderen Charaktere. Oftmals bilden sich auch Gruppierungen. Nicht so gewalttätig wie die E-Scooter-Gang, aber mindestens genauso gefährlich.
Die heimlichen E-Scooter-Fans
Es soll ja Leute geben, die E-Scooter peinlich finden. What? Wer schämt sich denn für das Gefährt der Götter? Tatsächlich gibt es starke Meinungen, harte Fronten. E-Scooter-Ultras gegen E-Scooter-Feinde. Doch selbst bei den radikalsten Roller-Gegener:innen lockt der verbotene Ruf der Versuchung. Wenn es sich nicht gut anfühlen würde, würde es niemand machen, oder? Von einem Versuch wird man nicht gleich abhängig, oder? Ich kann ja erstmal nur auf halbem Tempo fahren, oder, oder, oder?
E-Scooter-Charaktere: Die Kamikaze-Fahrer:innen
Die Kamikaze-Fahrer:innen haben keine Angst vor Verlusten. Ohne Hemmungen stürzen sie sich in den Feierabendverkehr. Mit vollem Tempo wird der Porsche rechts auf dem Ku’damm überholt, bei rivalisierenden Motorradfahrer:innen hilft ein gezielter Ellbogenschlag. Über die Handylautsprecher erklingt Chamillionaire. „They see me rollin'“. Die Kamikaze-Fahrer:innen kennen keine Regeln, keine Rücksicht, kein Gewissen. Gerne versüßt man sich den wilden Ritt auch mit Alkohol, obwohl das ja bekanntlich verboten ist am Steuer. Doch wer traut sich, diese Pistenräuber:innen zu stoppen? Und vor allem: wie?
Die Multitasker
Die Multitasker sind die Profis im E-Scooter-Game. Problemlos drehen sie sich bei vollem Tempo eine Zigarette oder stopfen sich die Pfeife. Sie spielen mit einer Hand „Subway Surfers“ auf dem Smartphone, während sie mit der anderen selbst über dichtbefahrene Straßen surfen. Beeindruckend. Mitglieder der Scooter-Gangs sind auch oft multitaskingfähig. Fahren und Treten gleichzeitig. Die Lebensgefährdeten brechen sich Bein, Arm und Schlüsselbein gleichzeitig. Auch irgendwie Multitasking. Und wie die Titanic-Couples multitasken, behalten sie wohl lieber für sich.
E-Scooter-Charaktere: Die Falschparker
Ein großer Kritikpunkt an E-Scootern: Sie liegen, stehen, fliegen ständig in der Gegend rum. Das nervt schon. Nicht selten begegnet man auch mal einem Wasser-Scooter beim Baden im See oder einen wilden Scooter beim Spazieren im Wald. Sie sind überall und werden immer mehr. Also passt lieber gut auf, wo ihr euren E-Scooter abstellt.
Weitere Charaktere, die ihr immer trefft
Nicht nur auf dem E-Scooter gibt es interessante Charaktere, denen man andauernd über den Weg läuft. Klischees finden sich überall, und sicherlich habt ihr auch diese Figuren schon mal getroffen:
- Immer da: Berlins Kneipen-Charaktere von nervig bis liebenswert
- 12 Strandbad-Charaktere: Von Strandhengst bis Sonnenmilchgespenst
- 12 Festival-Charaktere: Von Super-Fans bis Drogenopfer
- Smartphone-Suchtis und andere Konzert-Charaktere, die ihr immer trefft
- Jede Menge Klischees: Die typischen Biergarten-Charaktere trefft ihr immer
- Diese Typen trifft man im Berghain: Von Sportsocke bis Lederelse
- Klischees unter Kastanien: Diese Biergarten-Charaktere trefft ihr immer
Zu Fuß oder mit dem E-Scooter? Alles zu schönen Ausflügen in Brandenburg findet ihr hier. Lieber in der Nähe bleiben? Hier sind Berlins schönste Parks. Ab in den Forst: Diese Waldspaziergänge in Berlin empfehlen wir besonders. Von Friedrichshain bis Köpenick empfehlen wir euch hier die schönsten Spaziergänge im Osten Berlins. Ihr wollt mehr Ziele für Trips durch die Stadt? Schaut in unserer Rubrik für Ausflüge vorbei.