Der Savignyplatz in Charlottenburg: ein schmucker Stadtplatz, geteilt durch die Kantstraße und eingefasst von zahlreichen Gastronomien und Geschäften. Hier weht noch altes West-Berliner Flair, das macht die Gegend rund um Erwin Barths Grünanlage zu einem gemütlichen Ausgeh-Kiez. Entsprechend die Lokale, bodenständig, alteingesessen. Dennoch tut sich auch hier einiges, färbt doch die Kantstraße mit ihren vielen asiatischen Restaurants ab. Im Umkreis des Platzes kann man modern ägyptisch essen im Koshary Lux, griechische Urlaubsküche oberhalb des Standards in der Kouzina genießen und großartiges Casual-Fine-Dining in der Kitchen Library erleben. Eine Auswahl der besten Restaurants am Savignyplatz gibt es hier.
Kouzina: So geht griechische Küche
Im Kouzina geht es mittags mit Gyros und Bifteki los. Dazu Tzatziki und Pommes Frites. Frisch, sorgfältig, mit fettem, sauren Jogurt und so gutem Fleisch, dass die Bifteki ruhig etwas grober gewolft und kürzer gebraten serviert werden. Es gibt auch Calamari und Oktopus vom Grill, bei denen von der festen, doch feinen Struktur bis zu den Röstaromen wirklich alles passt. Kurzum: Das herzlich geführte Kouzina ist nicht mehr und nicht weniger als ein moderner Grieche für alle möglichen Anlässe und Situationen. Die besten griechischen Restaurants in Berlin stellen wir hier vor.
- Kouzina Else-Ury-Bogen 597, Charlotttenburg, tgl. 12–23 Uhr, Tel. 030/59 98 43 15, online
Restaurants am Savignyplatz: Ägyptisch-arabische Alltagsküche im Koshary Lux
Koshary, das ist das ägyptische Nationalgericht: Reis, Makkaroni, Linsen, Kichererbsen, dazu eine Zitronen-Knoblauchsauce (Daa’a) oder eine würzige Chilisauce (Shatta). Dazu unglaublich aromatische karamellisierte Zwiebeln. Das, und ägyptisch arabische Alltagsküche überhaupt, serviert der gleichnamige Laden. Zum Nachtisch sollte man unbedingt die Mehalabya, einen mit Rosenwasser und Pistazien aromatisierten Milchpudding, probieren. Weitere Restaurants für muslimische Genusskultur stellen wir hier vor.
- Koshary Lux Grolmanstraße 27, Charlottenburg, Mo–Do 12–15 + 18–22.30 Uhr, Fr+Sa 18–22.30 Uhr, Tel. 030/81 40 61 90, online
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Herausragende Koch-(Buch)-Kunst in der Kitchen Library
Udo Knörlein kann einfach nicht anders. Er muss fermentieren und experimentieren, Aromen kombinieren und jeden Teller minutiös anrichten. Was dabei herauskommt? Wie für Instagram komponierte Menüs mit sehr eigenständigen Gängen. Etwa die nach Japan zu verortende Karotte mit Amazake, Melonenschale und Tagetes oder Pulpo mit Chimchurri, Harissa und Mango. Dass er und Ehefrau Daniela, die sympathische Kompetenz in Sachen korrespondierender (Natur- )Weine mitbringt, im wunderbarsten Sinne des Wortes Food-verrückt sind, zeigen auch die vielen Kochbücher im Gastraum – sozusagen eine ess- und trinkbare Bibliothek für herausragende Casual-Fine-Dining-Momente, inszeniert einzig von dem kreativen Paar ohne weitere Mitarbeitende.
- Kitchen Library Bleibtreustraße 55, Charlottenburg, Mi–Sa 17.30–0 Uhr, Tel 030/312 54 49, online
Restaurants am Savignyplatz: Bodenständige Küche im Zwiebelfisch
Der Zwiebelfisch ist ein einzelner Buchstabe aus einer anderen Schrift, der sich in einen im Bleisatz gesetzten Text verirrt hat. Ähnlich geht es dem Lokal, das für anscheinend überholte Werte steht: Gastfreundschaft, zumeist intelligente Kommunikation und faire Preise für bodenständige Küche, gute Biere und Weine. Hier treffen sich bekannte und unbekannte Schriftsteller, Kieztypen und alle, die dankbar dafür sind, dass an diesem Ort auch zu späterer Stunde noch andere freundliche Menschen am Tresen sitzen. Die besten Gastro-Pubs in Berlin stellen wir hier vor.
- Zwiebelfisch Savignyplatz 7–8, Charlottenburg,tgl. ab 12 Uhr, Tel. 030/312 73 63, online
Apostel-Großpizzen im 12 Apostoli
Die bunt bemalte Pizzeria in der S-Bahn-Passage am Savignyplatz benennt ihre Pizzen nach den biblischen Aposteln. Zwischen Decken- und Wandgemälden behauptet sich das 12 Apostoli seit Jahren. Anfangs mit dem Konzept der extragroßen, extradünn-knusprigen Pizzen, machten sie einst die Steinofenpizza in Berlin salonfähig. Die hat sich inzwischen zwar weit verbreitet, aber die große, dennoch gemütliche Location ist immer noch für eben diesen Italo-Klassiker gut.
- 12 Apostoli Bleibtreustraße 49/Else-Ury-Bogen, Charlottenburg, Tel. 030/818 19 60, online
Restaurants am Savignyplatz: Hausmannskost in altem Künstlertreff Diener Tattersall
Benannt wurde das mehr als 100 Jahre alte, bodenständige Lokal nach dem Boxer Franz Diener, ein Konkurrent Max Schmelings, der den Ort zum Nachkriegstreffpunkt für Künstler:innen, Sportler:innen und Journalist:innen machte. Davon zeugen unzählige signierte Fotos an den Wänden. Mit etwas Glück trifft man immer noch Prominenz, die sich an deutscher, pfälzischer und österreichischer Hausmannskost erfreut. Weitere Alt-Berliner Kneipen, in denen seit mehr als 100 Jahren gezapft wird, findet ihr hier.
- Diener Tattersall Grolmannstr. 47, Charlottenburg, Mo–Sa ab 18 Uhr, Tel. 030/881 53 29, online
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