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Friedrichshain entdecken: 12 Orte, um den Stadtteil zu erleben

Ihr wollt Friedrichshain entdecken? Der Stadtteil bietet so viel, von schrillen Partynächten bis zu einzigartigen Flohmärkten, von ungezählten Bars und Kneipen (Die Simon-Dach-Straße wird nicht ohne Grund als der Berliner Ballermann bezeichnet) bis zu beeindruckender Architektur. Hier ist wirklich immer was los – und man kann hier stets einen schönen Tag verbringen. Wir haben 12 Tipps für historische Erkundungen, entspannte Momente und urbane Romantik in Friedrichshain.


Im Volkspark Friedrichshain spazieren

Berlin hat nicht viele Erhebungen, aber eine davon befindet sich im Volkspark Friedrichshain. Foto: Imago/Christian Mang

Der Volkspark Friedrichshain ist ein geschichtsträchtiger Ort – hier findet ihr Erinnerungen an Revolutionen, die Bunkerberge sind riesige Spuren des Krieges. Und dann sind da noch die Geschichten aus dem Reich der Fantasie und Märchen, an die Froschkönig, Rotkäppchen und Aschenputtel am Märchenbrunnen, wohl einem der märchenhaftesten Orte in Berlin, erinnern.

Richtig viel los ist hier an warmen Tagen: Der Volkspark Friedrichshain hat ein äußerst vielfältiges Sport-und Freizeitangebot, von Inline-Skating und Basketball bis hin zum Freilichtkino. Auf der großen Wiese am Eingang Paul-Heyse-Straße ist vor allem im Sommer immer etwas los. Hier treffen sich Menschen zum Volleyballspielen, andere grillen oder tanzen bis in die Nacht. Aber auch an kalten Tagen ist ein Spaziergang durch den Volkspark Friedrichshain malerisch.


Einen Hotdog am Boxhagener Platz essen

Sonntags ist Flohmarkt auf dem Boxhagener Platz. Foto: Imago/STPP

Am Boxhagener Platz lässt sich die demografische Zusammensetzung von Friedrichshain ablesen. Auf dem Spielplatz sitzen die jungen Familien herum, auf der Wiese trinken junge Menschen ihr Lieblingsbier in der Sonne und am Rande auf den Bänken hängen die zwielichtigen Figuren herum und sorgen für Lokalkolorit. Keine Gruppe nervt die andere und so ist der „Boxi“ ein Symbol des friedlichen Zusammenlebens im Kiez. Am besten man holt sich einen Hotdog oder eine Suppe im benachbarten Hot Dog Soup (Grünberger Straße 69) und lässt den Blick treiben. Am Samstag schlendern hier Jung und Alt über den Wochenmarkt, sonntags findet ihr hier einen der beliebtesten Flohmärkte Berlins. Von einzigartigen Vintage-Mode bis zu Holzstühlen aus dem 19. Jahrhundert gibt es hier alles.

  • Boxhagener Platz Friedrichshain

Auf der Modersohnbrücke den Sonnenuntergang anschauen

Urbane Idylle auf der Modersohnbrücke in Friedrichshain. Foto: imago/Rolf Zöllner
Urbane Idylle auf der Modersohnbrücke in Friedrichshain. Foto: Imago/Rolf Zöllner

Berlin hat viele schöne Brücken, aber die Modersohnbrücke zählt zu den Favoriten all jener, die beim Anblick der riesigen Gleisanlagen von der Ferne träumen. Ein wirklich einzigartiger Ausblick. 1913/14 wurde die Brücke als Hohenlohebrücke von der Königlichen Eisenbahndirektion Berlin erbaut. In den 1980er-Jahren gefährdete das gute Stück mehrmals den unter ihr rollenden S- und Fernbahnverkehr durch hinabfallende Beton- und Mauerteile, 1999 folgte der Abriss, 2002 die Einweihung der neuen Konstruktion. Holt eure analogen oder Polaroidkameras raus: hier findet ihr so einige gute Motive zum festhalten.

  • Modersohnbrücke Friedrichshain

Die DDR-Architektur der 1950er-Jahre erkunden

Friedrichshain im Lockdown: Arbeiterpaläste und DDR-Architektur - Karl Marx Allee am Frankfurter Tor. Foto: Imago/Imagebroker
Arbeiterpaläste und DDR-Architektur – Karl Marx Allee am Frankfurter Tor. Foto: Imago/Imagebroker

Die heutige Karl-Marx-Allee reicht vom Alexander- über den Straußberger Platz bis zum Frankfurter Tor. Der Prachtboulevard hat so viel gesehen wie kaum eine andere Straße in Berlin: Barrikadenkämpfe und die fast völlige Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, Wiederaufbau als Magistrale und Prestigeobjekt der DDR, Volksaufstand und Militärparaden zu Ehren sowjetischer Führer. Eine Zeit war sie als Stalinallee Inbegriff für die Glorifizierung des sowjetischen Regimechefs, dann stürzten Brigadisten die riesige Stalinstatue und die Magistrale bekam zum dritten Mal einen anderen Namen. Hier haben wir die Geschichte der Karl-Marx-Allee zusammengefasst. Wer nicht nur alte Werbeschilder aus den 1960ern bewundern will sondern sich weiter auf Zeitreise begeben möchte, findet in der Karl-Marx-Allee neben dem Kino International auch das Café Moskau, Prachtbau aus DDR-Zeiten.

  • Karl-Marx-Allee und Frankfurter Allee Friedrichshain

Leckeres Eis bei Chipi Chipi Bombón holen

Die leckersten Eiskreationen von ganz Friedrichshain gibt es im Chipi Chipi Bombón. Foto: Chipi Chipi Bombón
Die leckersten Eiskreationen von ganz Friedrichshain gibt es im Chipi Chipi Bombón. Foto: Chipi Chipi Bombón

Der Betreiber, ein Argentinier, legt Wert darauf, dass sich in Argentinien das klassische italienische Eishandwerk bewahrt habe. Wer im Chipi Chipi Bombón das Fruchteis kostet, Erdbeere etwa oder Banane, versteht, was damit gemeint sein könnte: der Geschmack von purer Frucht. Und falls man nicht über die Warschauer zur Eisdiele spazieren möchte, kann sich auch beliefern lassen. Im Winter gibt es auch eine herrlich dicke heiße Schokolade. Noch mehr Berliner Eisdielen findet ihr hier.


Die Weberwiese entdecken

Die Weberwiese ist einer der Orte an die man nie kommt, wo man aber doch viel öfter sein sollte. Foto: Imago/Rolf Zöllner

Die Weberwiese ist eine versteckte Großstadtoase. Grün, ruhig, umgeben von klassischer DDR-Architektur, mit kleinem Wasserbecken und Wasserspiel. Hier sind nur die Anwohner zu finden, man sollte sich Getränke und Eis mitbringen, denn der benachbarte Späti wurde vor einiger Zeit abgerissen. Ansonsten fehlt es hier an nichts.

  • Weberwiese Friedrichshain

Rigaer Straße anschauen

Besetztes Haus in der Rigaer Straße. Foto: Imago/Jannis Große
Besetztes Haus in der Rigaer Straße. Foto: Imago/Jannis Große

Das Haus in der Rigaer Straße 94 im Friedrichshainer Nordkiez wurde 1990 besetzt, es gehört zu den letzten noch besetzten Häusern in Berlin. In den Gewerberäumen im Parterre befindet sich die linke Kneipe Kadterschmiede. Nur dafür existieren keine Mietverträge, der Rest des Hauses, das nach der Wende der Jewish Claims Conference übertragen und später an Investoren verkauft wurde, ist ein legales Wohnprojekt. Dennoch sorgte die Rigaer 94 immer wieder für Schlagzeilen und wird heute als Trutzburg der autonomen Szene angesehen. Auch vom Verfassungsschutz. Eine Straße, die man kennen und sehen muss.

  • Rigaer Straße 94 Friedrichshain

Ostkreuz und alles drum herum

Der Bahnhof Ostkreuz ist der höchstfrequentierte Bahnhof Berlins. Auch drumherum ist allerhand los. Ob Kiezkneipe, Parkanlage oder Club: hier gibt es alles. Foto: Imago/Marius Schwarz

Der Bahnhof Ostkreuz ist einer dieser Knotenpunkte, die eigentlich kaum Beachtung finden. Lange konnte man der Bahnhofsanlage beim Verfall zusehen – sie galt als richtiger Schandfleck. Ganz nebenbei hat sich die Station klammheimlich zum geschäftigstem Bahnhof in Berlins S-Bahn-Netz gemausert: Nirgendwo steigen täglich mehr Menschen ein, aus und um. Rund um den Bahnhof gibt es kleine Grünanlagen, lebendige Kieze, sowie viele Bars und Imbisse. Auch die Clubszene hat sich in Nähe des Ostkreuzes einen Namen gemacht. In wenigen Gehminuten erreicht man das ://about blank, die Wilde Renate sowie den Club Ost. Unser Club-Update findet ihr wöchentlich hier.

  • Ostkreuz Friedrichshain

Das neue Berlin entlang der Spree entdecken

Der Mercedes-Benz-Platz ist der Inbegriff des neuen, für viele verhassten Berlins. Die größten Sportveranstaltungen, Konzerte und Shows finden hier statt. Foto: Imago/Schöning

Kaum irgendwo verändert sich Berlin so rasant wie auf dem Areal des ehemaligen Ostgüterbahnhofs in Friedrichshain. Wo Ende der 90er-/Anfang der 2000er-Jahre der legendäre Technoclub und Berghain-Vorläufer Ostgut seinen Sitz hatte, ist in den vergangenen Jahren ein komplett neues Viertel um den Mercedes-Platz herangewachsen und weiter im Entstehen: mit viel Entertainment, vielen Bürobauten, neuen Türmen. Gerade erst ist der Amazon-Tower fertig gestellt worden. Es ist das Gegenteil einer gewachsenen Stadtarchitektur. Vielmehr gilt hier das Credo: Klotzen, nicht Kleckern. Aber ist das noch Berlin? Ein Viertel, das die Gemüter erhitzt. Die Subkultur des Szenestadtteils rebelliert.

  • Mercedes-Platz Friedrichshain

Stralauer Halbinsel besuchen

Die Habinsel Stralau ist ein ruhiger Ort in Mitten des sonst so lauten Friedrichshain, hier kommt man gerne zur Entspannung her. Foto: Imago/Christian Thiel

Vermutlich haben auf der Halbinsel zwischen Spree und Rummelsburger Bucht schon in der Steinzeit Menschen gelebt. Ist ja auch wirklich schön dort. Heute beeindruckt der Friedrichshainer Ortsteil durch seine Ruhe. Und hier steht sie auch, die liebliche Dorfkirche Stralau mit ihrem berühmten, leicht schiefen Kirchturm. Ein echter Dorfkern in der großen Stadt Berlin, von denen es mehr gibt, als man glaubt. Gegenüber der Halbinsel befindet sich der Stadtteil Alt-Treptow und der Treptower Park. Hier lässt sich immer ein schöner Tag verbringen.

  • Alt-Stralau Friedrichshain

Bänschstraße und Forckenbeckplatz entdecken

Die Bänschstraße gehört zu den schönsten Straßen in Friedrichshain. Schöne Hausfassaden, sattes Stadtgrün und die bildschöne Samariterkirche bilden Mittelpunkt des so genannten Samariterviertels im nördlichen Teil von Friedrichshain. Ein Spaziergang durch diesen Kiez sollte auch zum benachbarten Forckenbeckplatz führen. Hier ertönt jeden Nachmittag eine Menge Kinderlachen, das auf dem schönen Spielplatz zu hören ist. Im Sommer erfreuen Wasserspiele dazu auch noch Groß und Klein.

  • Bänschstraße und Forckenbeckplatz Friedrichshain

RAW-Gelände: Nachtleben, Markt und Boulderhalle

Das RAW-Gelände in Friedrichshain spiegelt den Stadtteil besonders gut wieder. Laut, bunt und vielseitig – hier ist alles möglich. Foto: Imago/F. Anthea Schaap

Das RAW-Gelände ist ein wichtiger und beliebter Ort in Friedrichshain. Hier findet man die unterschiedlichsten interkulturellen Projekte, Ausstellungen und Märkte – außerdem ist das Gelände Heimat von vielen Clubs und Bars. Das Areal gehörte ehemals der Deutschen Bahn, woraus auch die Bedeutung der Abkürzung ergibt: RAW steht für Reichsbahnausbesserungswerk. Es ist ein alternatives Kulturprojekt, dessen Ziel es ist, eine „hochwertige Kultur niedrigschwellig bereitzustellen“. Vor allem am Wochenende ist hier allerhand los. Wenn die lange Clubnacht am Sonntagmorgen zu Ende geht, dann bauen schon die ersten ihre Flohmarktstände auf.

Wen es nicht dahin zieht, möchte vielleicht in die sich auf dem Gelände befindene Kletter- oder Skatehalle. In direkter Nachbarschaft des Geländes wächst der Amazon-Tower in die Höhe. Doch auch die Tage des RAW-Geländes sind gezählt. Dort sollen nach einem aktuellen, aber noch nicht vollends zementierten Bebauungsplan Bürotürme und Gewerbeflächen entstehen. Warum die Party-Meile aber auch so wie ist umstritten ist, erfahrt ihr hier. Wir wissen außerdem über das gesamte Friedrichshainer Nachtleben bescheid.


Noch mehr erleben? Die besten Tipps für andere Stadtteile


Mehr Friedrichshain erleben

Alle Geschichten zu und über Friedrichshain sammeln wir hier. Auch kulinarisch hat Friedrichshain viel zu bieten. Wir kennen die besten Restaurants. Friedrichshain ist spannend, doch steht vor großen Veränderungen: Riesenbauprojekte wirken sich auch auf den Stadtteil aus. Wir wissen auch, welche Typen man vor dem Berghain trifft. Und so kommt ihr vielleicht ins Berghain.

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