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Leuchtreklamen in Berlin: Die Stadt im Neonlicht

Leuchtreklamen prägen das Bild von Berlin bei Nacht. Nach Sonnenuntergang strahlt das Neonlicht, Logos von Konzernen, Werbung für Spätis und Sex-Kinos und die Signets von Clubs, Kinos und Theatern sind nicht zu übersehen. Der elektrische Strom illuminiert seit mehr als 100 Jahren die Großstädte, und die Leuchtreklamen waren von Anfang an die Symbole für Fortschritt und modernes Leben.

Der Mercedes-Stern am Europa Center, die Zierfische in Friedrichshain, das Logo vom SO36. Diese Lichter der Großstadt wurden zu Wahrzeichen und Orientierungspunkten. Sie sorgen für die einzigartige Atmosphäre einer Metropole. Hier sind 12 Leuchtreklamen in Berlin – legendäre und kaum bekannte, längst verschwundene und immer noch existierende. Mehr Licht!


Europa Center

Leuchtreklamen Berlin: Europa Center bei Nacht, 1966. Foto: Imago/Serienlicht
Europa Center bei Nacht, 1966. Foto: Imago/Serienlicht

Es ist der gute Stern von West-Berlin. Das berühmte Mercedes-Logo dreht sich seit einem halben Jahrhundert über dem Ku’damm. Leuchtreklame kommt vor allem in Stadtzentren zur Geltung. Dafür stand schon früh die City-West. Seit dem Wirtschaftswunder war sie das hell erleuchtete Herz West-Berlins.


Zierfische

"Zierfische" in Friedrichshain. Leuchtreklame in Form von Fischen im nächtlichen Berlin, 2005. Foto: Imago/Steinach
„Zierfische“ in Friedrichshain. Leuchtreklame in Form von Fischen im nächtlichen Berlin, 2005. Foto: Imago/Steinach

Bereits 2009 schloss das Fachgeschäft für Aquaristik- und Zoobedarf Zierfische Berlin. An der Fassade des Ladens am Frankfurter Tor in Friedrichshain leuchtete lange eine der beliebtesten und schönsten Leuchtreklamen der Stadt. Die bunten Fische und der Schriftzug wurden behutsam abmontiert und befinden sich heute in der Sammlung des Buchstabenmuseums Berlin, das Typografie aus dem öffentlichen Raum sammelt und als Teil der Stadtgeschichte präsentiert.


Cascade Sex-Kino

Leuchtreklamen Berlin: Charlottenburger Sex-Kino Cascade in der Kantstraße, 2008. Foto: Imago/Müller-Stauffenberg
Charlottenburger Sex-Kino Cascade in der Kantstraße, 2008. Foto: Imago/Müller-Stauffenberg

Orte in der Stadt, in denen erotische Dienstleistungen angeboten, werden heißen nicht ohne Grund Rotlichtviertel. Licht und Sex gehören zusammen. Auch in der Charlottenburger Kantstraße wirbt ein Neonlicht für ein Sex-Kino. Wir blicken auf schmuddelige Zeiten zurück und zeigen euch mehr Erotik-Kinos in Berlin, damals und heute.


Lido

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Der Kreuzberger Club Lido, Schlesisches Straße. Foto: Imago/Brigani Art/Bartill
Der Kreuzberger Club Lido, Schlesisches Straße. Foto: Imago/Brigani Art/Bartill

Seit Anfang der Nullerjahre spielen in dem alten Kinogebäude Bands und DJs legen hier Platten auf. Das Lido gehört zum Kreuzberger Nachtleben dazu. Der blaue Schriftzeug leuchtet an der Ecke Schlesische und Cuvrystraße, die roten Anker sorgen für etwas hanseatische Stimmung.


Zoo Palast

Leuchtreklamen Berlin: Zoo Palast, 1962. Foto: Imago/Serienlicht
Zoo Palast, 1962. Foto: Imago/Serienlicht

Die Berlinale fand lange in den Kinos rund um den Kurfürstendamm statt. Der Zoo Palast gehört noch heute zu den ersten Adressen in der Filmwelt. in den frühen 1960er-Jahren war es das Berliner Kino schlechthin. Hell erleuchtet thront es heute immer noch unweit vom Bahnhof Zoo in Charlottenburg. Das Kinoprogramm im Zoo Palast findet ihr hier.


Berliner Ensemble

Logo des Berliner Ensembles, 2017. Foto: Imago/Rolf Zöllner
Logo des Berliner Ensembles, 2017. Foto: Imago/Rolf Zöllner

Auch ein Theater muss auf sich aufmerksam machen. Das ehrwürdige Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm in Mitte, an dem einst Bertolt Brecht und Helene Weigel wirkten, hat ein klassisches Logo, das sich über dem Haus in rot und weiß dreht. Ein erleuchtetes Zeichen für die Berliner Kultur.


Spätis

Leuchtreklamen Berlin: Späti in Berlin. Foto: Imago/Winfried Rothermel
Späti in Berlin. Foto: Imago/Winfried Rothermel

Die ungezählten Berliner Spätis sind richtige Lichtoasen in dunklen Straßen, ob in den Kiezen von Wedding, Lichtenberg, Mitte oder Neukölln, wo ein Späti ist, fühlt man sich als Städter sofort wie zuhause. Hier gibt es Bier und Zigaretten, Snacks und H-Milch, und sie alle leuchten bunt in der Nacht. Besondere Spätis in Berlin stellen wir euch hier vor.


Kranzler

Kranzler, 1962. Foto: Imago/Serienlicht
Kranzler, 1962. Foto: Imago/Serienlicht

Mondän war einst das Kranzler beleuchtet. Das legendäre Kaffeehaus am Ku‘damm war ein Tempel des gutbürgerlichen Berlins, und die Neonlichter an der Fassade setzten die Kuchen-Institution schön in Szene. Heute gehört es zu den Orten in Berlin, die nicht mehr existieren, aber von vielen schmerzlich vermisst werden.


Palast der Republik

Installation "Zweifel" des norwegischen Künstlers Lars Ramberg auf dem Palast der Republik, Januar 2005. Foto: Imago/Steinach
Installation „Zweifel“ des norwegischen Künstlers Lars Ramberg auf dem Palast der Republik, Januar 2005. Foto: Imago/Steinach

Auch der Palast der Republik ist aus dem Stadtbild verschwunden, an seiner Stelle im Zentrum der historischen Stadtmitte befindet sich das rekonstruierte Stadtschloss mit dem Humboldt-Forum.

2005 nutzte der norwegische Künstler Lars Ramberg die technischen Mittel der Leuchtreklame, um das Wort „Zweifel“ auf das Gebäude zu setzen. Es war eine wichtige Intervention, die temporär den Himmel über Berlin erleuchtete.


SO36

Leuchtreklamen Berlin: Leuchtereklame des Clubs SO36, Oranienstraße, Kreuzberg. Foto: Imago/Travel-Stock-Image
Leuchtereklame des Clubs SO36, Oranienstraße, Kreuzberg. Foto: Imago/Travel-Stock-Image

Punk ist nicht tot. Seit den späten 1970er-Jahren ist das SO36 aus Kreuzberg nicht wegzudenken. Es war die Heimat der ersten Punkgeneration und begreift sich heute noch als politischer, linker Veranstaltungsort, der zum Mythos Kreuzberg dazugehört. Das blau-rote-Schild steht für den widerspenstigen Geist, der über dem Bezirk weht.


Leipziger Straße

Die helle Nacht und das Coca-Cola-Schild am Ende der Leipziger Straße, 2003. Foto: Imago/Schöning
Die helle Nacht und das Coca-Cola-Schild am Ende der Leipziger Straße, 2003. Foto: Imago/Schöning

Die Leipziger Straße erinnert architektonisch an Ost-Berlin und die DDR. Plattenbauten, breite Straßen, recht unwirtlich insgesamt. Nachts ist die Verkehrsader hell erleuchtet, vor allem das große Coca-Cola-Werbeschild in der Flucht, wenn man Richtung Alexanderplatz fährt, hat eine ganz spezielle Strahlkraft.


Rheinstraße

Leuchtreklamen Berlin
Rheinstraße in Steglitz, 1964. Foto: Imago/Serienlicht

Die Rheinstraße in Steglitz gehörte schon in den 1960er-Jahren zu den wichtigen Einkaufsstraßen in West-Berlin. Die Läden leuchten hell und signalisieren den wirtschaftlichen Aufschwung.


Architektur in Berlin

Das sind 12 Orte in Berlin, die wirklich jeder Architektur-Fan gesehen haben muss. Unseren großen Architekturguide von Bauhaus bis Baller findet ihr hier. In Berlin haben schon vor Jahrhunderten Stars gebaut: 12 berühmte Architekten des alten Berlin – klassizistisch, historistisch, preußisch. Die wichtigen Architekten der Moderne in Berlin stellen wir hier vor.

Wir erklären auch, welche Nazi-Architektur aus dem Dritten Reich in Berlin noch übrig ist. Und stellen Stararchitekten vor, die Berlin nach der Wende prägten. Weil’s nicht immer schön sein muss: Das sind 12 der schlimmsten Bausünden in Berlin.

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