Berliner Kieze

Die besten Restaurants im Schillerkiez: Eine kulinarische Reise

Zwischen Hermannstraße, Tempelhofer Feld und Columbiadamm erstreckt sich der Neuköllner Schillerkiez – ein Ort zum Schlemmen und Genießen. Denn trotz seiner überschaubaren Größe kann kaum eine Kiez in Berlin eine solch hohe gastronomische Vielfalt vorzeigen. Von äthiopischen Platten zum Teilen über vegane israelisch-levnatinische Köstlichkeiten bis zu einem Taco-Quesedilla-Burrito-Tempel ist alles mit dabei. Die besten Restaurants im Schillerkiez haben wir hier für euch zusammengetragen.


Restaurants im Schillerkiez: Essen teilen im Lalibela

Bei Lalibela gibt es dieses spezielle saure Fladenbrot. Foto: Sissi Chen

Unbeschwertes Essen mit einer großen Gruppe von Freunden, gemeinsam eine riesige Platte Injera genießen und das köstlich saure, schwammige Fladenbrot als Träger für die köstlichen Eintöpfe und Soßen zu benutzen. So speist man im Lalibela. Mit seinem freundlichen Restaurant im Schillerkiez hat Lalibela-Besitzer Alemayehu Selassie die äthiopische Küche von einem „exotischen“ Essensausflug zu einer alltäglichen Option gemacht. Am besten ist es im Sommer, wenn sich die weitläufige Terrasse mit Gruppen von Neuköllner:innen füllt, die vom Tag auf dem Tempelhofer Feld noch sonnengetränkt sind. Die meisten teilen sich die vegane Kombi, die mit geschmortem Grünkohl, gedünsteten Kichererbsen und dem Linsen-Bébere-Gericht Mesir Wat für zehn Euro pro Person ein Schnäppchen ist. Fleischfresser:innen entscheiden sich für das traditionelle Doro Wat, Hühnchen und ein hartgekochtes Ei in einer würzigen Buttersoße gekocht. Dazu eine oder zwei Flaschen Bedele-Bier – großartig.

  • Lalibela Herrfurthstraße 32, Neukölln, tgl. ab 14 Uhr, mehr Infos hier

Italien im Schillerkiez: La Pecora Nera

Überschaubare Karten versprechen umso besseres Essen: La Pecora Nera. Foto: Lena Ganssmann

Das La Pecora Nera wirkt wie ein richtiger Kiez-Italiener: ein bisschen vollgestellt, aber sehr gemütlich. In der Theke lagern italienische Köstlichkeiten wie Schinken oder Antipasti. Das Angebot ist überschaubar: Es gibt vier Sorten frische Pasta, drei verschiedene Polentas, Fisch und Steak. Das La Pecora Nera sieht sich in der Tradition einer venezianischen Osteria mit Hausmannskost aus Norditalien, Pizza sucht man hier vergebens. Unsere liebsten Ristoranti stellen wir hier vor.

  • La Pecora Nera Herrfurthplatz 6, Neukölln, Di–So 18–23 Uhr

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Eines der besten Restaurants im Schillerkiez: Das Barra

Im Barra gibt es zeitgenössische Kulinarik zu bewundern. Foto: C. Freeman Photography

Sellerie, Apfel und Young Buck, ein nordirischer Blauschimmelkäse. Oder Erbsen, Rettich und Seeteufel. Diese beiden Gerichte stehen exemplarisch für das, was es im Barra zu essen gibt. Auf der Karte gilt: keine Exzentrik nur um der bloßen Exzentrik willen. Aber die besten Grundprodukte kommen von Bauern und Produzenten ganz aus der Nähe. Daniel Remers und Neil Paterson in der Küche und Kerry Westhead an den Flaschen mit den Naturweinen haben einen Ort geschaffen, der die zeitgenössische Kulinarik, nicht nur in Berlin, derzeit vielleicht am besten auf den Punkt bringt. Unsere Kritik zum Barra hier.

  • Barra Okerstraße 2, Neukölln, Mo–Fr 18–21.45 Uhr, mehr Infos hier

Vegane israelisch-levantinische Küche im Café Pilz

Der nicht mehr so geheime Geheimtipp Neuköllns: das Café Pilz. Foto: Noam Rosenthal

Einst war hier die No. 58 Speiserei zu Hause, im Sommer 2020 zog das Café Pilz in die Räume des ehemaligen Brunchtempels. Benannt nach einem historischen Café in Tel Aviv, wird hier auf kleinem Raum israelisch-levantinische Küche in Miniaturen präsentiert. Was das heißt? Kleine Tellerchen für faire drei bis vier Euro, die sich zum Teilen eignen, aber auch alleine sehr gut schmecken, dazu selbstgebackenes Pitabrot mit Za’atar, einer Gewürzmischung mit Thymian und Sesam. Natürlich gibt es großartiges seidiges Hummus, Ehrensache, aber auch geröstete Aubergine, die tollsten gebackenen Kartoffeln der Stadt und vieles mehr. Dass alle Gerichte vegan sind, merkt man nicht einmal, wenn man es nicht vorher weiß. Guten Appetit und L’chaim: Mehr israelische Restaurants in Berlin findet ihr hier.

  • Café Pilz Weisestraße 58, Neukölln, Di, Mi 17–22 Uhr, Do–So 12–22 Uhr, Instagram

Restaurants im Schillerkiez entdecken: Das Terz darf nicht fehlen

Im ehemaligen Gemeindehaus der Genezarethkirche liegt das Terz. Foto: Terz Berlin

Der Schillerkiez am Tempelhofer Feld hat in den vergangenen Jahren ja eine ziemliche Karriere zum Szenekiez hingelegt. Weil aber die beiden Gastronomen Daniel Kalthoff und Jeremias Stüer um die Wachstumsschmerzen und Reibungsverluste wissen, die solche Transformationsprozesse mit sich bringen, interpertieren sie das Terz als angemessen niedrigschwelligen und offenen Ort. Dass das Essen dennoch spektakulär gut ist, liegt an Max Hühnergarth, Wirtssohn aus Thüringen, und dessen Faible für alles Handwerkliche und Selbstgemachte. Das Brot, die Saucen, die dehydrierte, rehydrierte und geknusperte Hühnerhaut.

Mittags gibt es reich belegte Stullen, aber auch mal ein Ragout vom Maibock. Abends viele große und kleine Teller, einige davon auch vegan. Und zwischendurch selbst gebackenden Blechkuchen, der jede Torte verzichtbar werden lässt. Nicht minder spektakulär ist bereits die Location: Das ehemalige Gemeindehaus der Genezarethkirche samt angeschlossenem Gastgarten direkt an der Kirchenmauer. Ein Ort für den Trubel und für die Kontemplation. Das Terz ist ein Spektakel.

  • Terz Herrfurthplatz 14, Neukölln, Mi–So 10–16.30 Uhr, mehr Infos hier

Tacos und Burritos im Club del Burro

Restaurants im Schillerkiez: Mexikanisch oder persisch? Das Essen im Club del Burro ist von Neuköllns Vielfalt inspiriert. Foto: Luka Godec

Inspiriert von der Küche Mexikos, aber gefiltert durch die vielfältigen Einflüsse Neuköllns und auch die eigenen Biografie, so das Konzept von Philipp Entekhabis Taco-Quesedilla-Burrito-Tempel. So erinnert den Tempelhofer und Halbiraner die mexikanische Küche an persisches Essen. Die frischen Kräuter etwa, der Einsatz von Säure und vor allem die Liebe zum Detail. Auf der Karte finden sich neben lange gekochtem Rindfleisch-Barbacoa eben auch Pulled Pork oder rote Beete oder Seitan mit Kimchi, den eine Frau aus dem Kiez zubereitet. Hauptsache, es schmeckt. Weitere tolle Adressen für mexikanisches Essen in Berlin findet ihr hier.

  • Club del Burro Herrfurthstraße 30, Neukölln, tgl. 12–22.30 Uhr

Restaurants im Schillerkiez: Die Käserei Chamidi

In der Käserei Camidi riecht und schmeckt es gut. Foto: Marianne Rennella

Es riecht nach Käse, wenn man das Lokal betritt. Der Käse fängt jeden Blick, stilvoll und ansprechend ist er angerichtet. Vom allerbesten Käselieferanten in Paris, der schickt, was er selbst gut findet. Genau das wollen die Leute. Und weil sie auch nach Sandwiches oder einer Käseauswahl zum französischen Wein, stellten die Betreiber, Niusha und François, ein paar Tische raus und eine kleine Speisekarte zusammen, sodass ihr kleiner Käseladen immer bistroiger wurde.

Auch im Innenbereich sind nun Tische dazugekommen, liebevoll eingedeckt mit Blumen und Kerzen. Das milde Sauerteigbrot von der Nachbarschaftsbäckerei Taktil ist eine hervorragende Begleitung für die kräftigen Käsesorten, die gesalzene Butter und den blumigen Weißwein. Die Platte ist üppig belegt, doch erschlägt sie nicht. Zu zweit geteilt, empfiehlt es sich unbedingt, noch den Caprese mit Büffelmozzarella – undogmatisch aus Apulien – zu bestellen. Weil der, wie Gorgonzola im Camidi, überraschend kräftig, doch ausbalancierter als Mozzarella ist und ein cremige Herz und eine stabile Hülle hat, die ihn vom Fior di Latte unterscheidet. Mit den meisten Büffelmozzarellas in Berlin hat er wenig zu tun. Und das Camidi hat wenig zu tun mit den meisten Käseläden. Hier trifft Mensch auf Käse und zwar auf eine glanzvolle Art. Die besten Käseläden in Berlin stellen wir hier vor.

  • Käserei Chamidi Leinestraße 54, Neukölln, Mi–Sa 12–21 Uhr, So 12–18 Uhr, Instagram

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