• Stadtleben
  • Penisse in Berlin: Unsere Lieblingsglieder im Stadtbild

Skurrile Orte

Penisse in Berlin: Unsere Lieblingsglieder im Stadtbild

Penisse in Berlin gibt es echt an jeder Ecke. Wir sprechen jedoch nicht über die Geschlechtsteile der Passanten. Berlin hat da schon mehr zu bieten: traditionellen Weihnachtsschmuck aus dem Königreich Buthan zum Beispiel. Oder das meterlange Glied eines ehemaligen „Bild“-Chefredakteurs. Da wäre auch noch die größte Blume der Welt – mit ihrer 110-Kilo-Knolle… Wie ihr seht, gibt es einiges zu entdecken.


Penisse in Berlin: Ungewöhnlicher Weihnachtsschmuck im Lafayette

In Buthan ist der Phallus ein kulturelles Symbol. Foto: Imago/Cindy Miller Hopkins/Danita Delimont

An den sechs Nadelbäumen im Schaufenster der Galeries Lafayette baumeln keine Weihnachtskugeln, sondern… bunt bemalte Penisse. Dahinter steckt eine Tourismuskampagne für das buddhistische Königreich Buthan. In dem Land am Rande des Himalaya ist der Phallus ein kulturelles Symbol für Glück, Schutz und Fruchtbarkeit. Einer Legende aus dem 15. Jahrhundert nach soll der aus Tibet stammende Yogi Drugpa Künleg böse Dämonen bezwungen haben – nur mit Hilfe seines Glieds. Der Fensterschmuck ist noch bis Ende Januar 2024 zu sehen.

  • Galeries Lafayette Berlin Friedrichstraße 76-78, Mitte

Penis-Wandfries: „taz“ gegen Diekmann

Obskure Orte in Berlin: "Friede sei mit Dir" – Wandfries von Peter Lenk an der Fassade der taz. Foto: Imago/Schöning
„Friede sei mit Dir“ – Wandfries von Peter Lenk an der Fassade der taz. Foto: Imago/Schöning

Der Bildhauer Peter Lenk schuf 2009 ein kontroverses Werk, das für einen mittelgroßen Skandal sorgte. Das politisch-satirische Wandrelief „Friede sei mit dir“ zeigt Kai Diekmann, den ehemaligen Chefredakteur der „Bild“, dessen erigierter Penis meterhoch in den Himmel steigt. Die auch innerhalb der „taz“-Redaktion heftig umstrittene Arbeit wurde am damaligen Bürogebäude der linken Zeitung angebracht, unweit der Springer-Zentrale im Herzen des alten Berliner Zeitungsviertels. Diekmann wetterte, es hagelte Kritik, doch Diekmanns Penis blieb der Öffentlichkeit erhalten. Ob zu ihrem Segen, sei dahingestellt.

  • Friede sei mit Dir (Wandfries) Charlottenstraße 85, Kreuzberg

___STEADY_PAYWALL___

Pimmelgewimmel auf der Venus-Messe

Penisse aus allen Materialien und für alle Zwecke gibt es auf der Venus. Foto: Imago/SMID

Mit mehr als 400 Aussteller:innen aus 36 Ländern und Fachbesucher:innen aus mehr als 60 Ländern gilt die jährlich stattfindende Venus als weltweit größte internationale Fachmesse der Pornobranche. Hier gibt es wirklich alles, was mit Sex, Erotik – und auch Penissen zu tun hat. Virtuell, real, überdimensional, aus allen erdenklich Materialien, mit verschiedensten Funktionen, Stärken und Schwächen. Im Vergleich wirkt das Teeset doch sehr harmlos.

  • Messe Berlin Messedamm 22, Westend, 24.-27.10.24, weitere Infos hier

Penisse in Berlin: Der berühmte Titanwurz im Botanischen Garten

Der Titanwurz steht, äh stinkt im Botanischen Garten. Foto: Imago/Bildgehege

Der Titanwurz gehört zu den „anziehendsten“ Attraktionen im Botanischen Garten. Die krautige Pflanze trägt die weltweit größten Blumen und eine bis zu 110 Kilo schwere Knolle. Wer denkt da nicht zweideutig? Die oftmals mehr als drei Meter steif aufgestellte Blume riecht nach Aas, produziert Wärme und lockt damit Käfer zur Bestäubung an. Nun ja, auch eine Taktik. Weitere Infos zum Botanischen Garten gibt es hier.

  • Botanischer Garten Königin-Luise-Straße 6-8, Lichterfelde

Sitzbank auf dem U-Bahnhof Dahlem Dorf

Kunstvolles Design mit Penis-Ornament auf der Sitzbank am U-Bahnhof Dahlem Dorf. Foto: Imago/Steinach
Kunstvolles Design mit Penis-Ornament auf der Sitzbank am U-Bahnhof Dahlem Dorf. Foto: Imago/Steinach

In den 1980er-Jahren wurde der U-Bahnhof Dahlem Dorf in Japan zum schönsten U-Bahnhof in Europa gekürt. Ob das an den obskuren Sitzgelegenheiten lag, die der Berliner Künstler Wolf van Roy gestaltet hat? Die Bank besteht aus einer folkloristischen Holzfigurengruppe mit extravaganten Kopfbedeckungen und optisch in den Fokus gerückten Geschlechtsteilen. Wer sich also mal an Holzbrüste anlehnen oder neben einen Holzpenis setzen will, ist hier richtig! Weitere Obskure Orte in Berlin stellen wir hier vor.

  • U-Bahnhof Dahlem Dorf

Penisse, Plüsch und Kitsch bei Gorgeous

Überall Penisse, Plüsch und Kitsch bei Gorgeous. Foto: Gorgeous Berlin

Der Gorgeous Sexshop besticht durch ein gelungenes Nebeneinander von Kitsch, Witz und Sex. Die ornamentverzierte Wand und die roten Regale sind voll mit Sexartikeln oder Deko, sodass man sich zuweilen wie in einer Wunderkammer vorkommt. Hier findet ihr lustige Geschenke wie Plüschkissen mit Brüsten oder Sexspiele, aber auch erotische Literatur und allerlei Vibratoren für Mann und Frau. Insgesamt gibt es hier überall Geschlechtsteile. Besonderer Hingucker: die Plüschpenisse im Schaufenster. Weitere Sexshops in Berlin stellen wir hier vor.

  • Gorgeous Schönhauser Allee 130, Prenzlauer Berg, Mo-Sa 11-20 Uhr, online

Frivoler Weihnachtsspaß auf der Christmas Avenue

„Ihr kommt hier nicht rein.“ Die Christmas Avenue am Nollendorfplatz führt ein Mindestalter ein. Foto: Imago/Dirk Sattler

Seit wann ist Berlin so prüde? Die Christmas Avenue am Nollendorfplatz, ein Weihnachtsmarkt von und für die queere Community, ist nur noch für Besucher:innen ab 16 Jahren zugänglich. Vielfach hatte es Beschwerden wegen erotischer Kunst und unchristlicher Weihnachtsdeko gegeben. Zu den Ausstellern gehören die Erotikkerzen-Manufaktur „That Gay Creation“ und der Schmuckhersteller „Vulvaa Power“. Die Veranstalter nehmen es mit Humor: „Endlich haben wir seit heute auch die Anerkennung der Berliner Behörden, die wir verdient haben.“ Eine große Übersicht zu den Berliner Weihnachtsmärkten gibt es hier.

  • Christmas Avenue Nollendorfplatz, Schöneberg, bis 23.12., Mo-Do 16–22 Uhr, Fr–So 15–22 Uhr, Infos hier

Penisrelikte aus aller Welt in den Berliner Museen

Ein Peniskrug im Ethnologischen Museum. Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum / Peter Jacob CC BY-NC-SA 4.0

Berlin hat viele Museen und viele Penisse. Obszöne Vasen und Tonkrüge, griechische Halbgötter mit göttlichen Gliedern, Aktmalerei und Aktfotografie, tierische Delikatessen im Disgusting Food Museum. Ob Neues Museum, Ethnologisches Museum, Museum für Fotografie oder Schwules Museum: Berlins Museumswelt hat viele Glieder zu bieten. Die wichtigsten Museen von Berlin stellen wir hier vor.


Penisse in Berlin: Die Gastro probiert’s immer wieder

Immer wieder versuchen Berliner Gastro-Startups, kultige Produkte in Geschlechtsteilform auf den Markt zu bringen. Eis in Penisform, Waffeln in Vaginaform, Lutscher in beiden Formen und so weiter und so weiter. Doch och, Überraschung: So richtig geht das Konzept bisher nicht auf. Es gibt wirklich schon genug Penisse in Berlin. Was kommt als nächstes?


Ceramic Dick Workshops mit Daniela Torres

A dick of one’s own gibt es bei den Workshops von Daniela Torres. Foto: Daniela Torres

Es gibt einfach zu viele Dickheads auf der Welt. Manchmal hilft gegen all den Patriarchatsfrust etwas Humor, findet die ecuadorianische Künstlerin Daniela Torres. In ihren Ceramic Dick Workshops können Teilnehmer:innen aller Altersstufen, Sexualitäten und Gender teilnehmen. Hierbei geht es darum, einen ganz persönlichen Penis zu formen. Als ein Ventil für Wut, Hoffnung – oder beides.

  • Ceramic Dick Workshops mit Daniela Torres, weitere Infos und Anmeldung hier

Ikonische Skulptur „The Boxers“ von Keith Haring

Keith Harings „The Boxers“ lässt Raum für Interpretationen. Foto: Imago/Joko

Am Potsdamer Platz steht die berühmte Skulptur „The Boxers“ der Pop-Art-Ikone Keith Haring. Die gesichts- und geschlechtslosen Protagonisten seiner Werke liefern Raum für Interpretationen und Assoziationen. Ob die beiden Figuren am Potsdamer Platz wirklich in einen Boxkampf verwickelt sind, oder nicht doch eine Art erotische oder emotionale Verschlungenheit verkörpern, bleibt der eigenen Fantasie überlassen. Sicher ist: Bis zu seinem Tod engagierte sich Haring mit seiner Kunst bei verschiedenen Benefiz-Aktionen für AIDS-Patienten und gründete eine eigene Stiftung. Haring starb 1990 an den Folgen seiner Erkrankung.

  • „The Boxers“ von Keith Haring, Potsdamer Platz

Großer und kleiner Phallus in Gatow

Auf dem ehemaligen Flugplatz Gatow stehen zwei interessante Türme. Foto: Imago/Olaf Wagner

Auf dem Flugplatz Gatow landeten Rosinenbomber – und die Queen bei ihren Berlinbesuchen. Keine Frage, ein durchaus britischer Ort. Wer sich nicht so sehr für die Royal Air Force Interessiert, dürfte sich vor allem über die zwei steinernen Türme aus dem Kalten Krieg amüsieren. Hier waren Antennen zur Überwachung des Ostens untergebracht. Aber diese Form: In Spandau nennt man sie daher den großen und den kleinen Phallus. 1994 zogen die Briten ab und die Bundeswehr quartierte sich in der General-Steinhoff-Kaserne ein. Das Verrückte: Tatsächlich fanden die Soldaten im Hangar 4 hinter den Penistürmen eine illegale Bar, in der ziemlich zwielichtige Dinge abgelaufen sein sollen. Im antiken Pompeji wiesen steinerne Penisse den Weg ins Bordell. In Gatow vielleicht auch.

  • Militärhistorisches Museum der Bundeswehr – Flugplatz Berlin-Gatow Am Flugplatz Gatow 33, Spandau, weitere Infos hier

Überall Penisse in Berlin

Was wäre Berlin ohne Peniszeichnungen an jeder Ecke? Foto: Imago/Steinach

Nicht nur auf runtergerockten Schulklos findet man unzählige Penisskizzen. An jeder Wand, auf jeder Toilette, in Graffitis, Fensterscheiben: Der Penis ist und bleibt ein Lieblingsmotiv. Probiert es mal aus: Wie viele Penisse findet ihr an einem Tag in Berlin. Ihr werdet erstaunt sein.


Noch mehr Berlin

Die fröhliche Liste des Grauens: Hier sind die Peinlichsten Berliner 2023. Verstopfungen, zu wenig Toiletten, keine Snackautomaten und andere First-World-Problems – hier sind 12 Berliner Sehenswürdigkeiten und ihre nicht ganz so ernst zu nehmenden Google-Kritiken. Es gibt Dinge, an die sich Zugezogene in Berlin erstmal gewöhnen müssen. Für die bessere Eingewöhnung gibt es hier schon mal Berlinerisch to go: 12 Berliner Sprüche, die ihr kennen solltet. Und danach direkt 12 Dinge, die Zugezogene an Berlin sofort lieben. Manches kommt nicht mehr zurück: Diese Berlin-Erfahrungen werden Zugezogene heute nicht mehr machen. Wir stellen euch immer neue Ausflüge und Ausflugsziele in und um Berlin vor. Wie geht’s jetzt weiter? Mehr zu Liebe und Lust in Berlin gibt es hier.

Berlin am besten erleben
Dein wöchentlicher Newsletter für Kultur, Genuss und Stadtleben
Newsletter preview on iPad