Berlin erkunden

Schöne Waldspaziergänge in Berlin: Natur vor der Tür

Ein Waldspaziergang in Berlin ist an vielen Orten möglich. Die Großstadt hat unheimlich viel Natur zu bieten und viele grüne Oasen sind schnell und einfach zu erreichen oder sogar zentral gelegen. Im Wald vergisst man schnell den Stress und Trubel. Bäume statt Autos, Wildtiere statt Menschen: Zeit für Entspannung. Die schönsten Routen zwischen Holz und Wasser stellen wir euch hier vor.


Waldspaziergang in Berlin: Spazieren entlang der Kuhlake im Spandauer Forst

Manchmal sieht man bei einem Waldspaziergang durch den Spandauer Forst wilde Tiere. Foto: Imago/Metodi Popow

Ein echter Geheimtipp unter Berlins begeisterten Spaziergänger:innen ist das Gebiet entlang der Kuhlake im Spandauer Forst. Der Spandauer Forst zählt im Allgemeinen zu den eindrucksvollsten Mischwäldern Berlins. Der ganze Wald ist als Natur- und Vogelschutzgebiet unter Schutz gestellt.

Am besten, man startet seine Wanderung an der Schönwalder Allee, gegenüber der Diakonie Johannesstift. Hier entspringt die Kuhlake. Während man an dem kleinen Gewässer entlang spaziert, kann man wilde Natur und Ruhe genießen. Im Dickicht des Wildgeheges sieht man vielleicht ein Reh, Mufflon oder Wildschwein. Und mit der nötigen Geduld sind hier auch einige Wildvogelarten zu beobachten.

Am Ende der Kuhlake passiert man die Landesgrenze und gelangt in die Gemeinde Schönwalde in Brandenburg. Diese kleine Wanderung eignet sich gut, um ein gemütliches Picknick in der unberührten Natur einzulegen. Weitere schöne Spaziergänge in Spandau findet ihr hier. Auch ein toller Tipp: Die Mauerweg-Tour vom Spandauer Forst bis zum Waldkrankenhaus Spandau.

  • Start Haltestelle Johannesstift, Dauer ca. 1,15 Std.

Uralte Bäume und Skulpturen im Bucher Forst entdecken

Dieser Spaziergang führt euch durch Berliner Wälder zu den Karower Teichen. Schön da! Foto: Imago/Jürgen Ritter

Der Bucher Forst erstreckt sich vom Bezirk Pankow bis nach Brandenburg in den Landkreis Barnim. 250 von den gut 1000 Hektar des Forstes sind Hochwald. Hier lässt es sich gemütlich vorbei an schönen, bis zu 150 Jahre alten Eichen, Buchen und Erlen wandern. Feuchtwiesen und Karpfenteiche sind weitere charakteristische Bestandteile des Bucher Forsts.

Wir starten unseren Spaziergang am S-Bahnhof Buch und durchqueren den Hochwald. An ihn schließt sich das 1984 stillgelegte Gebiet der Rieselfelder an, das ehemals zur Reinigung von Abwässern genutzt wurde. Heute hat die Natur das Gebiet zurückerobert. Wiesen und halboffener Wald prägen das Bild.

Und aus noch einem Grund lohnt sich der Gang vorbei an den Rieselfeldern: Im Rahmen des Bildhauersymposiums „Steine ohne Grenzen“ entstanden seit der Jahrtausendwende 120 Skulpturen in der Region Buch, Barnim und darüber hinaus. Einige davon entdeckt man in den Rieselfeldern des Bucher Forsts.

Unser Spaziergang endet im Naturschutzgebiet Karower Teiche. Das knapp 130 Hektar große Gebiet ist Lebensraum für viele Amphibienarten und Wasservögel. Von einer der vier Aussichtsplattformen lassen sich die scheuen Tiere besonders gut beobachten. Weitere Orte, um Vögel zu beobachten, zeigen wir euch hier.

  • Start S-Bahnhof Buch, Dauer ca. 40 Min.

Waldspaziergang in Berlin: Grunewaldturm, Kiesgrube und Teufelssee

Viel Wald und schöne Seen: Ein Abstecher in den Grunewald ist wie ein kleiner Urlaub. Foto: Imago/Schöning

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Ein schöner Waldspaziergang führt auch durch den in Berlin südlich gelegenen Grunewald. Das 3.000 Hektar große Waldgebiet wird von einer Gruppe von Seen durchzogen. Eine Wanderung durch diesen Wald ist sowohl mit Kindern als auch mit Hunden schön.

Unseren Spaziergang starten wir am Schmetterlingsplatz unweit des S-Bahnhofs Grunewald. Wir passieren die Kleingartenkolonie Grunewald und schöne Stadtvillen und gelangen als erstes zur Kiesgrube im Naturschutzgebiet Jagen 86. Die Sandgrube im Grunewald, von Berliner:innen einfach nur Kiesgrube genannt, ist der mit Abstand größte Sandkasten der Stadt.

Zwischen den 1960er und 1980er-Jahren wurde die Kiesgrube industriell genutzt, heute ist die riesige Sandfläche ein Naturschutzgebiet und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Kleinkindern macht das Tollen am Abhang und das Spielen im Sand hier großen Spaß. Der Ort ist auch beliebt zum Picknicken. Wenn der Hunger nicht zu groß ist, sollte man ihn sich jedoch noch aufsparen – für das Ende des Spaziergangs.

Unser Weg führt uns weiter zum Teufelssee. Der idyllische Waldsee ist von einem dichten Baumbestand umgeben und lädt zum Verweilen und Verschnaufen ein. Bei warmem Wetter ist der Teufelssee eine beliebte Badestelle.

Durch einen schönen Mischwald, vorbei an Kiefern, Eichen und Buchen, gelangen wir schließlich zum Karlsberg, mit gut 78 Metern Höhe ist der Hügel der zweithöchste im Grunewald. Auf ihm befindet sich auch unser Ziel, der Grunewaldturm. Der 1899 fertiggestellte Turm ist 55 Meter hoch. Nachdem man die 202 Stufen erklommen hat, hat man von hier aus eine beeindruckende Aussicht über Berlin. Weitere bedeutende Türme in Berlin stellen wir hier vor.

  • Start S-Bhf. Grunewald, Dauer gut 1 Std.

Waldspaziergang zum Ehrenpfortenberg

Dieser Waldspaziergang in Berlin führt euch an der Revierförsterei Hermsdorf vorbei. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Ein erfahrener Alpinist muss man nicht sein, wenn man den Ehrenpfortenberg besteigen möchte. Gerade einmal 69 Meter misst er und ist dennoch die höchste natürliche Erhebung Reinickendorfs. Seinen Namen verdankt er Friedrich III. (1657–1712), der das Gebiet 1694 in Besitz nahm. Nach seiner Krönung zum König in Preußen 1701 ließ Friedrich I., wie sich der Hohenzollern-Monarch fortan nannte, an verschiedenen Orten seines Territoriums Ehrenpforten errichten, so auch auf dem einst für die Jagd genutzten Areal.

Das Gipfelkreuz, das in den 1990er-Jahren aufgestellt wurde, ist mittlerweile leider entfernt worden. Aber auch ohne Gipfelkreuz ist es eine Wohltat, durch die Wälder von Berlin, insbesondere diesen zu streifen, den man am besten vom S-Bahnhof Hermsdorf erreicht. Über den Hermsdorfer Damm und die Schulzendorfer Straße kommt ihr zur Revierförsterei Hermsdorf, an der es allerlei Rot-, Dam- und Schwarzwild gibt, und von dort zum Ehrenpfortenberg.

  • Start S-Bhf. Hermsdorf, Dauer ca. 40 Min.

Idyllisches Reinickendorf: Spaziergang durchs Waldgelände Frohnau

Waldspaziergang in Berlin: Der kleine Hubertussee liegt am Waldgelände Frohnau. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Kopfsteinpflaster im Wald. Das ist zwar ungewöhnlich, aber in Frohnau keine Seltenheit. Reinickendorfs nördlichster Ortsteil wurde auf dem Reißbrett geplant. Es war kurz nach der Jahrhundertwende, als die von Guido Henckel von Donnersmarck initiierte „Berliner Terrain Centrale“ rechts und links der Nordbahn Waldgrundstücke erwarb und dort eine zu der Zeit angesagte Gartenstadt entwickelte.

Die wurde schließlich zwischen 1908 und 1910 realisiert. Eigentlich sollte die Siedlung Frohnau größer ausfallen, doch durch die Wirren des Ersten Weltkriegs wurde aus dem Vorhaben nichts. Und so sind heute noch viele Waldwege gepflastert. Eine schöne Waldwanderung führt vom S-Bahnhof Frohnau zu jenem in Bergfelde in Brandenburg.

Entlang stattlicher Häuser und Villen läuft man von der Zeltinger Straße bis zum Pilzteich und hält sich dort nach Nordwesten, bis man in den Wald kommt. Dort folgt man den gepflasterten Pfaden bis zur Künstlerkolonie, rechter Hand geht es zum Hubertussee. Nachdem ihr die Landesgrenze passiert habt, führt euch der Weg durch das idyllische Dörfchen zum S-Bahnhof Bergfelde.

  • Start S-Bhf. Frohnau, Dauer gut 1 Std.

Von der Glienicker Brücke bis zur Pfaueninsel – entlang der Havel

Unterwegs im Schlosspark Glienicke: Diesen Waldspaziergang empfehlen wir zu jeder Jahreszeit. Foto: Imago/Zoonar/Ulf Nammert

„Hier endete 1989 die innerdeutsche Teilung“, steht auf einem der Glienicker Brücke vorgelagerten Schild. Einst trennte die stählerne Fachwerkbrücke, die heute wieder für den Auto- und Fußgängerverkehr freigegeben ist, die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam von Zehlendorf, und somit die DDR von West-Berlin. Die Glienicker Brücke gehört zu den wichtigsten Brücken der Stadt.

Berühmt wurde die grün getünchte Anlage durch den Austausch von Spionen. Insgesamt dreimal wurden hochrangige Agenten aus Ost und West dem jeweiligen Nachbarstaat übergeben. Heute erinnert eine Gedenktafel an diese Ereignisse. Eben an dieser Brücke beginnt auch unser Spaziergang, der entlang der Havel bis zur Pfaueninsel führt. 

Im Prinzip muss man nur dem Weg am Wasser folgen. Es geht vorbei am Casino des Schlosses Glienicke. Der Wald gibt immer wieder den Blick frei auf die Havel, die Heilandskirche am Port von Sacrow und sogar auf unser Ziel, die Pfaueninsel. Von dieser bringt euch ein Bus zum S-Bahnhof Wannsee. Weitere schöner Schlösser in Berlin haben wir hier gesammelt. Ihr wollt mehr Deutsch-deutsche Geschichte entdecken? Das geht gut auf den Mauerweg-Wanderungen in Berlin.

  • Start Glienicker Brücke, Dauer ca. 45 Min.

Waldspaziergang in Berlin: Spaziergang durch den Forst Jungfernheide

Besondere Stimmung: Der Forst Jungfernheide bietet Ruhe – und viel Natur für einen perfekten Waldspaziergang in Berlin. Foto: Imago/Frank Sorge

Einladende Sandstrände, sauberes Wasser und der Panoramablick auf die stillgelegten Start- und Landebahnen Tegels machen den Flughafensee zu einem der beliebtesten Badegewässer im Norden Berlins – einen Rückblick auf die Geschichte des Flughafens Tegel findet ihr hier.

Von U-Bahnhof Otisstraße startet unser Rundgang um den Flughafen „Otto Lilienthal“, der über weite Stücke durch den Forst Jungfernheide führt. Dabei macht man so manche skurrile Entdeckung: Leuchtfeuer zwischen Bäumen, ein Grab mitten im Wald, angelegt für verunglückte französische Piloten. Leider ist die lange Zeit auf dem Flughafengelände abgestellte Boeing 707, die einst mit Ehren empfangen wurde, inzwischen entfernt worden.

  • Start U-Bhf. Otisstraße, Dauer 1,5-2 Std.

Ruhe finden im Plänterwald, den schon Theodor Fontane liebte

Die Insel der Jugend dürft ihr bei diesem Waldspaziergang in Berlin nicht verpassen. Foto: Imago/Rolf Kremming

Bereits Theodor Fontane wusste den Plänterwald als Naherholungsgebiet zu schätzen. In seinem Roman „Der Stechlin“ beschrieb der Schriftsteller auch das Ausflugslokal „Eierhäuschen“. Unser Spaziergang durch den Plänterwald führt uns nicht nur zu dem historisch bekannten Ausflugslokal, sondern auch vorbei an weiteren Berliner Legenden, etwa dem Spreepark, dessen Geschichte wir hier erzählen, oder der Insel der Jugend. Ausgangspunkt ist der S-Bahnhof Baumschulenweg. 

An der Uferpromenade angekommen, folgen wir dem idyllischen Weg, bis wir auf die Insel Bullenbruch treffen. In Höhe des Baums mit der Plakette A539 biegen wir links in einen nicht weiter ausgeschilderten Trampelpfad, der uns ins Unterholz des Plänterwalds führt. Wir folgen dem Pfad bis zur Kiehnwerderallee, die wir überqueren, um weiter geradeaus zu gehen. So erreichen wir nach wenigen Augenblicken einen Waldspielplatz, der vor allem von örtlichen Kitagruppen besucht wird.

Neben dem Schutzpilz führt ein Weg zurück in einen der schönsten Wälder von Berlin. Wir folgen diesem bis zu einer Lichtung, dort halten wir uns links und treffen so nach einigen Gehminuten auf eine weitere Lichtung, auf der Bänke aufgestellt sind. Nun folgen wir dem Weg, der rechts abgeht, biegen anschließend nach links und begegnen so einer Plansche. Hierbei handelt es sich um Relikte aus DDR-Zeiten. Wir laufen weiter auf dem Weg. Vor uns liegt das legendäre „Eierhäuschen“, in dem mittlerweile das Restaurant Ei eingezogen ist. Wir umrunden das Ausflugslokal und landen so wieder auf dem Spreeweg landen, der uns zum Spreepark bringt. Weiter entlang des Wassers führt der Weg zum Treptower Park, an dessen Ende wir zum gleichnamigen S-Bahnhof kommen.

  • Start S-Bhf. Baumschulenweg, Dauer ca. 50 Min.

Waldspaziergang in Berlin: Den Tegeler Forst besuchen

Waldspaziergang in Berlin? Der Tegeler Forst ist immer einen Ausflug wert. Foto: Imago/Reto Klar/Funke Foto Services

Dichter Baumbestand mit sattgrünem Unterholz und nur wenige Meter weiter eine ausladende, wüstenartige Binnendüne: Der Tegeler Forst präsentiert sich erstaunlich facettenreich. Auf einer Wanderung von Alt-Tegel bis nach Heiligensee gibt es darüber hinaus reichlich Wasser, endlose Felder, pittoresk gestaltete Häuser sowie – als Highlight unserer Wanderung – sowohl den ältesten als auch höchsten Baum Berlins zu bewundern. 

Unser Spaziergang beginnt am S-Bahnhof Tegel, von dem aus wir über die Gorkistraße die Fußgängerzone Alt-Tegel erreichen. Wir folgen der Greenwichpromenade nach rechts, passieren die Anleger der Ausflugsdampfer, eine Minigolfanlage und gehen über die Sechserbrücke, die ihren Namen einem pfiffigen Fischer verdankt, der sich hier einst eine goldene Nase verdiente. 

Kaum zu glauben: Die Dicke Marie, der älteste Baum Berlins, stand schon Mitte des 13. Jahrhunderts an ihrem jetzigen Platz, ist also weit älter als die Stadt Berlin selbst. Foto: Imago/Jürgen Ritte

Im Wald treffen wir nun auf die Dicke Marie, einer von Berlins besonderen Bäumen, nämlich der älteste. Wir folgen weiterhin dem Uferweg bis zum Parkplatz an der Waldhütte. Nach dem Überqueren der Straße geht es auf direktem Weg in den Tegeler Forst. Nach einigen hundert Metern versteckt sich mitten im Wald ein weiteres Naturdenkmal: Berlins höchster Baum. Rund 42,5 Meter misst der Baum, bei einem Umfang von gerade einmal 2,90 Meter – lächerlich im Vergleich zur Dicken Marie mit ihren knapp sechs Metern. 

Plötzlich lichtet sich der Wald: Die Landschaft, die sich vor uns ausbreitet, nennt sich Baumberge. Das rund 47 Hektar große Areal ist eine Binnendünenlandschaft am Nordrand des Berliner Urstromtals und ein beliebtes Ausflugs- und Erholungsgebiet. Von dort läuft man am besten zur zum S-Bahnhof Schulzendorf. Weitere schöne Tipps für Tegel haben wir hier für euch.

  • Start S-Bhf. Tegel, Dauer knapp 1 Std.

Auf Tuchfühlung mit wilden Mufflons im Düppeler Forst

Waldspaziergang Berlin Das wilde Berlin ist immer für eine Überraschung gut: Im Düppeler Forst treffen aufmerksame Spaziergänger*innen auf wilde Mufflons.
Das wilde Berlin ist immer für eine Überraschung gut: Im Düppeler Forst treffen aufmerksame Spaziergänger:innen auf wilde Mufflons. Foto: Imago/Popow

Ratten in den Gassen, Tauben auf den Dächern und Füchse, die selbst auf dem belebten Alexanderplatz umherstreifen: Wildtiere gehören zu Berlin. Im Großstadt­dschungel begegnen wir zumeist den üblichen Verdächtigen. Bei einem Ausflug in den Düppeler Forst dagegen können Wanderer Zeitgenossen kennenlernen, bei denen es sich nicht um Einheimische, sondern gewissermaßen um Einwanderer handelt: Mufflons.

Der Weg zu ihnen führt über die sogenannte Stammbahn. Und damit durch die deutsche Industriegeschichte. In Deutschland verkehrten die ersten Lokomotiven 1835 zwischen Nürnberg und Fürth. Drei Jahre später zog Preußen mit der Strecke Berlin-Potsdam nach. Heute fährt auf der Stammbahn kein Zug mehr, auch wenn eine Initiative sich für die Wiederaufnahme des Betriebs einsetzt. Die Schienen sind zumindest noch in Teilen erhalten und führen uns vom S-Bahnhof Zehlendorf vorbei an mondänen Villen und kauzigen Schrebergärten sowie dem Museumsdorf Düppel, wo das mittelalterliche Leben Berlins abgebildet wird, schließlich in den Düppeler Forst.

Wir bewegen uns entlang des Grenzverlaufs zwischen Berlin und Brandenburg in den Wäldern von Berlin. Die Grenze war auch schuld am endgültigen Niedergang der Stammbahn – die zuletzt noch genutzte Strecke zwischen Kleinmachnow und Zehlendorf wurde aufgrund mangelnder Nachfrage infolge des Mauerbaus in den 1960er-Jahren eingestellt. Der Düppeler Forst hingegen wurde während der Teilung Deutschlands von US-amerikanischen Soldaten genutzt, die auf einer Lichtung regelmäßig Barbecues veranstalteten. Eine mit Graffitis verzierte Mauer erinnert noch heute an die Besatzer. 

Ebendort stehen die Chancen hoch, Mufflons zu begegnen: Wildschafe, die eigentlich auf Korsika sowie in den Gebirgsketten von Sardinien und Zypern heimisch sind. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Tiere in den Berliner Forsten ausgesetzt, vor allem zu Jagdzwecken. In den 1950er-Jahren wilderte man weitere Tiere aus. Heute haben sich die Mufflons mit dem fremden Habitat arrangiert. Scheu sind sie dennoch geblieben.

Wer sie sehen möchte, braucht Geduld. Kinder schließen sich am besten einer Wanderung der Waldschule Zehlendorf an, die unweit des Wannsees steht. Dort endet zugleich auch der Spaziergang entlang der Stammbahn. Nach dem Fußmarsch können sich sich die Kleinen als Tierbeobachter in eine meditative Stimmung versetzen. Übrigens: Es gibt noch weitaus mehr Orte in Berlin, an denen man Tiere beobachten kann – teils ganz schön ausgefallene Arten.

  • Start S-Bhf. Zehlendorf, Dauer ca. 1,45 Std.

Nichts für Untrainierte: Der Havelhöhenweg im Grunewald

Waldspaziergang in Berlin: Unser Spaziergang führt an der Lieper Bucht vorbei, die zu jeder Jahreszeit schön anzusehen ist. Foto: Imago/Imagebroker/Joko

Wir starten diesen schönen Spaziergangs, der entlang der Havel durch den Grunewald führt, auf der Halbinsel Schildhorn. Auf halber Strecke führt uns unser Weg am Wasser entlang bis zum Grunewaldturm. Hier können wir uns für ein kühles Getränk niederlassen, denn der Rest der Wanderroute wird anstrengend. Bergab geht es Richtung Havelchaussee auf dem Havelhöhenweg, einem beliebten Berliner Wanderweg.

Wir passieren die lauschige Lieper Bucht, im Sommer eine beliebte Badestelle mit einem schönem Sandstrand. Unweit davon können wir die Insel Lindwerder sehen, eine gut zwei Hektar große, ovale Insel, auf der sich der Yachtclub Müggelsee Lindwerder befindet.

Unser Marsch endet am Strandbad Wannsee. Sowohl die S1 als auch die S7 sind zentrale Linien, die vom nahgelegenen Bahnhof Nikolassee wieder ins Stadtzentrum fahren.

  • Start Hochzeitslocation/Wirtshaus Schildhorn, Dauer ca. 1,5-2 Std.

Auf dem Baumkronenpfad in Beelitz über Baumwipfeln spazieren

Waldspaziergang Berlin 22 Meter über dem Boden: Ein Spaziergang auf dem Bumkronenpfad in Beelitz ist ein echtes Erlebnis, sowohl für Naturfreunde als auch für Geschichtsbegeisterte.
22 Meter über dem Boden: Ein Spaziergang auf dem Bumkronenpfad in Beelitz ist ein echtes Erlebnis, sowohl für Naturfreunde als auch für Geschichtsbegeisterte. Foto: Imago/Contini

Zwar nicht mehr in Berlin gelegen – wegen der spektakulären Aussicht aber unbedingt zu erwähnen: Der Baumkronenpfad in Beelitz in Brandenburg. Von Berlin aus ist es nicht weit, mit der Regionalbahn ist Beelitz gut zu erreichen. Dort angekommen, lässt es sich auf dem hölzernen Baumkronenpfad dann etwas gemütlicher spazieren als auf einem holprigen Waldweg.

Der 800 Meter lange und 22 Meter hohe Pfad bietet einen faszinierenden Ausblick auf die Beelitz-Heilstätten, einen Krankenhauskomplex, der auf eine belebte Geschichte zurückblickt und Gruselfans und Geschichts-Fanatiker gleichermaßen begeistert. Die Heilstätten gehören zu den spannendsten Lost Places.

Wer verfallenen Ruinen weniger abgewinnen kann, lässt den Blick am besten über die Waldanlagen schweifen, die vor mehr als 100 Jahren zusammen mit den Heilstätten angelegt wurden. Fast 70 verschiedene Laub- und Gehölzarten charakterisieren den Wald, darunter alte Laubbaum- und exotische Nadelbaumarten. Alle Infos für den Besuch des Baumkronenpfades in Beelitz findet ihr hier.


Mehr Ausflüge in und um Berlin

Berlin zu erkunden ist immer wieder ein Vergnügen, denn es gibt viel zu entdecken: Unser Berlin-Guide sammelt schöne Ausflugstipps für jeden Geschmack. Wir haben noch mehr Ideen für schöne Spaziergänge in Berlin. Von Friedrichshain bis Köpenick empfehlen wir euch hier die schönsten Spaziergänge im Osten Berlins. Abseits ausgetretener Pfade zeigen wir euch die Stadt von neuen Seiten und nehmen euch mit auf besondere Spaziergänge in Berlin. Wer lieber auf dem Rad als zu Fuß unterwegs ist und die Stadt mal hinter sich lassen will, sollte diese schönen Radtouren in Brandenburg ausprobieren oder sich auf eine dieser Radtouren durch Berlin begeben. Auch schön und direkt vor der Haustür: Berlins Parks und Grünanlagen. In der entsprechenden Jahreszeit könnt ihr Pilze sammeln – hier gibt es Tipps für die Suche. Immer neue Tipps findet ihr in unserer Ausflüge-Rubrik.

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