Wild essen geht auch in Berliner Restaurants. Reh, Hirsch, Wildschwein, Hase aus Brandenburg oder auch ein Stück weiter, aus Mecklenburg-Vorpommern, finden dann Einzug in die Küchen. Hier und da steht ein Gericht, klassisch wie zeitgemäß interpretiert etwa als Wild-Hamburger, auf der Karte. Ein Favorit, nicht nur im Sommer vom Grill, sondern ganzjährig zu finden, sind Wildbratwürstchen. Eine kleine wilde Auswahl.
Wild essen im Jäger & Lustig
An die Jägerklause haben wir schöne Erinnerungen. Bis heute, inzwischen als Jäger & Lustig, steht die Gaststätte für eine bodenständige, regionale Feld-und-Wiesen-Küche. Wild geht es mit Jägergulasch, Hirsch- und Wildschweinbratwurst sowie Hasenschlegeln zu, Heimatküchen-verbunden mit Köngsberger Klopsen, Hackepeter und Senfeiern. Das befördert die lustige Stimmung in dem großen, aber gemütlichen Wirtshaus, das zudem eine Bierstube ist. Im Sommer dazu der Biergarten, ein rundum gelungener Mix, den der Michelin Guide mit einem Bib Gourmand geehrt hat. Die Berliner Bib-Gourmand-Restaurants stellen wir hier vor.
- Jäger & Lustig Grünberger Straße 1, Friedrichshain, Mo–Sa 12–0 Uhr, So 12–23 Uhr, Tel. 030/29 00 99 12, online
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Reh- und Hirschburger im Hirsch & Eber
Bei Hirsch & Eber bekommt man Burger der etwas anderen Art, denn die Köch:innen setzten hier auf Wild. Es gibt Pattys aus Reh-, Schwarz- und Rotwildfleisch. Alles kommt von frei lebenden Tieren aus der Region, die nachhaltigen bewussten Fleischgenuss bieten. Auf der Karte stehen aber auch vegetarische Burger, die dem Handwerk des Restaurants mit offener Grillküche gerecht werden und super lecker schmecken. Unser Tipp: Den Burger des Monats ausprobieren. Weitere tolle Restaurants im Kollwitzkiez stellen wir hier vor.
- Hirsch & Eber Kollwitzstraße 87, Prenzlauer Berg, Di–So 17–22 Uhr, Tel. 030/23 91 49 64, online
Rutz Zollhaus: Wildsalami am Landwehrkanal
Was aussieht wie das Wirtshaus im Spessart, war mal ein Wasserwerk, entworfen in der historisierenden Ästhetik des späten 19. Jahrhunderts. Später wurde aus diesem „Zollhaus“ ein Restaurant unter der Ägide von Dreisternekoch Marco Müller aus dem Rutz. Das Weinhändlerpaar Anja und Carsten Schmidt führt das Rutz Zollhaus als zeitgenössisches wie gutbürgerliches Lokal weiter und so gesellt sich zur handwerklichen deutschen Küche eine umfang- und kenntnisreiche Weinauswahl. Am Landwehrkanal gelegen, wird aber auch in den Wäldern gefischt: Schorfheider HIrschschinken, Wildsalami und Wildknacker sollte man sich hier nicht entgehen lassen. Berlins Sternerestaurants stellen wir hier vor.
- Rutz Zollhaus Carl-Herz-Ufer 30, Kreuzberg, Di–Sa 18–22 Uhr, Tel. 030/233 27 66 70, online
Brandenburger Hirschgoulasch im Restaurant Lorbeer
Deutsche, saisonale Küche mit feinem Fleisch oder Fisch. Für das kreative Kochhandwerk werden möglichst regionale Produkte aus ökologischer Erzeugung verwendet. Weil auch Wiener Schnitzel, Entrecôte und Rote-Bete-Gnocchi auf der Karte stehen, kein Lokal mit Wild-Fokus. Aber es gibt ihn, den Hirsch, als Goulasch zubereitet, aus Brandenburgs Wäldern. Mit Ofen-Hokkaidokürbis und gebratenen Spätzle ein wohliges Leibgericht.
- Restaurant Lorbeer Pappelallee 77, Prenzlauer Berg, tgl. ab 17 Uhr, Tel. 030/26 34 93 39, online
Wild essen in Berlin: Crackers setzt auf Hirschrücken
Heinz „Cookie“ Gundillis hat aus dem Keks einen Cracker gemacht. Das legendäre Cookies in der Friedrichstraße, vielleicht der wichtigste Berliner Club der Nachwendejahre, ist seit einigen Jahren ein Restaurant. Die Karte ist herrlich intuitiv. Hauptgerichte mit Fisch, Fleisch und Gemüse und in Sachen wilder Küche der Hirschrücken (aus Mecklenburg-Vorpommern). Selbstredend nicht von klassischen Beilagen begleitet, sondern kreativ und zeitgeistig von Esskastanien und Kräuterseitlingen. Ein cooler und sehr guter Laden, dem es gelingt, einen intimen Abend auf einer gleichzeitig großen Bühne zu inszenieren.
- Crackers Friedrichstraße 158/Unter den Linden, Mitte, tgl. 18–23 Uhr, Tel. 030/680 73 04 88, online
Kooperation mit Jägern im Michelberger Restaurant
Dem Michelberger Hotel eilt der fulminante Ruf voraus, dass dort immer irgendwas los ist. Auch gastronomisch. So bietet das Restaurant des Hauses gemeinsam mit Landwirten, Jägern und Produzenten aus der Region eine gerade abends abwechslungsreiche Speisekarte an. Viele Produkte stammen inzwischen auch von den regenerativen Feldern der Michelberger Farm stammt. Wenn die Jäger Hirsch im Angebot haben, dann serviert die Michelberger-Küchen diesen etwa mit Pilzen und Weißer Bete. Wärmt einem auch das Herz: Das Michelberger und die Preußische Spirituosenmanufaktur brennen als MXPSM Berlins feinsten Alkohol.
- Michelberger Restaurant Warschauer Straße 39–40, Friedrichshain, Abendessen Di–Sa 18–23 Uhr, Tel. 030/29 77 85 90, online
Wild essen im Kultlokal: Wildschweinknacker in der Dicken Wirtin
Die Dicke Wirtin am Savignyplatz ist eine der letzten Bastionen der Berliner Kneipenkultur mit guter Bierauswahl und klassischer Kneipenküche zu günstigen Preisen: Schmalzstullen zum Selberschmieren, Buletten, Eintöpfe und, gut aus der Hand zu essen, Wildschweinknacker. Kiezurgesteine sitzen hier ebenso wie Touristen oder Geschäftsleute. Berlins Traditionsrestaurants stellen wir hier vor.
Dicke Wirtin Carmerstraße 9, Charlottenburg, Mi–Mo ab 11 Uhr, Tel. 030/312 49 52, online
Nach dem Wildgenuss fühlt man sich wohl. Danach empfehlen wir einen Besuch der gemütlichen Gastronomien in Berlin. Wir kennen die besten Weinbars in Berlin für gemütliche Stunden mit guten Freunden. Wenn es länger gehen soll, empfehlen wir euch urige Kneipen in Berlin, denn hier gibt’s süffiges Bier und gutes Essen. Wir lieben dieses Gebäck: Hier sind Berlins beste Orte, um Zimtschnecken zu kaufen. Immer auf dem neuesten Stand bleiben: Alle aktuellen News und Empfehlungen aus der Berliner Gastro-Welt gibt es in der Rubrik Essen und Trinken.