Berlinale

Berlinale-Wettbewerb 2024: Alle Filme, alle Rezensionen

Der Berlinale-Wettbewerb bietet Filmen eine besondere Plattform. Wir haben jeden Beitrag im Wettbewerb der Berlinale 2024 gesehen, geben euch hier einen Überblick – und die Rezension findet ihr auch direkt.


Another End

Italienisches Dystopie-Drama: „Another End“. Foto: Matteo Casilli/Indigo Film

Nominell aus Italien, de facto eine internationale Produktion, mit einer schönen Starriege (Renate Reinsve aus „Der schlimmste Mensch der Welt“, Gael Garcia Bernal, Olivia Williams) in einer Science-Fiction-Geschichte über Körper/Seele/Geist-Probleme. Piero Messina gilt als Schüler von Paolo Sorrentino.


Architecton

„Architecton“ ist ein Film für große Leinwände. Foto: Ma.ja.de. Filmproduktions GmbH/Point du Jour/Les Films du Balibari

Victor Kossakowsky aus Russland, einer der originellsten Dokumentaristen der Welt, lebt in Berlin, unternimmt aber meistens Expeditionen ins Weltpanoramatische. In diesem Fall sieht er sich Bauwerke mit Ewigkeitsanspruch an. Etwas für sehr große Leinwände.


Black Tea

Liebe in Zeiten der Globalisierung: „Black Tea“. Foto: Olivier Marceny

Seit „Bamako“ ist Sissako einer der Giganten des Weltkinos. In „Black Tea“ wirft er aus seiner westafrikanischen Perspektive einen überraschenden Blick auf die globale Migration: Eine Frau aus der Elfenbeinküste verliebt sich in einen chinesischen Mann.


La Cocina

Der Regisseur von „La Cocina“ ist mit diesem Beitrag zum dritten Mal im Berlinale-Wettbewerb. Foto: Juan Pablo Ramírez/Filmadora

Der mexikanische Regisseur Alonso Ruispalacios war schon zweimal im Berlinale-Wettbewerb vertreten. Das dritte Mal hat er mit dieser Geschichte aus einem Restaurant in New York geschafft: Es ist Lunchtime, viele Menschen sind hungrig, ein kulinarischer und weltgesellschaftlicher Kosmos tut sich auf.


Dahomey

Mit „Dahomey“ ist ein Dokumentarfilm über Kulturgut-Restitution und Kolonialismus im Berlinale-Wettbewerb vertreten. Foto: Les Films du Bal/Fanta Sy

Das historische afrikanische Königreich wurde zuletzt durch den Hollywood-Film „The Woman King“ bekannt. Mati Diop, bekannt durch ihre Regie bei „Atlantique“, kommt mit einem Dokumentarfilm zur Berlinale: Es geht um Restitution von Kulturgütern und die Überwindung des Kolonialismus.


A Different Man

Ein Mann verändert sich optisch sehr in „A Different Man“. Foto: Faces Off LLC

Wer neulich bei „Dumb Money“ genau aufgepasst hat, kennt ihn vielleicht schon: Sebastian Stan probiert hier etwas aus, in einer Rolle, in der ein Schauspieler sich einer gravierenden
kosmetischen Operation unterzieht. Spannendes Thema. In einer Nebenrolle noch einmal Renate Reinsve.


L' Empire

Die Vorfreude für den französischen Sci-Fi-Film „L' Empire“ war groß in der tip-Redaktion. Foto: Tessalit Productions

Für Bruno Dumont ist der Norden Frankreichs, eine eher nicht so gut angesehene Gegend, die Welt. Und nun sogar zwei Welten, denn in dieser absehbar schrägen Fantasy-Geschichte öffnet sich ein Paralleluniversum mit einem dunklen Fürsten. Der abgefahrenste Film dieser Berlinale?


Gloria!

In „Gloria!“ kommt die Popmusik per Zeitreise ins 18. Jahrhundert. Foto: tempesta srl

Multitalent Margherita Vicario, bisher vor allem als Musikerin hervorgetreten, mit ihrer ersten Regie-Arbeit, in der es auch um Musik geht. Und zwar in einem Mädcheninternat in Venedig Ende des 18. Jahrhunderts, in dem mit Hilfe von Zeitreisen vorzeitig die Popmusik erfunden wird.


Hors du temps (Suspended Time)

„Hors du temps“ spielt größtenteils in einem Landhaus mit dazugehörigem Garten. Foto: Carole Bethuel

Zwei Brüder und ihre Partnerinnen in einem französischen Landhaus während der Pandemie. Olivier Assayas, einer der großen Intellektuellen des Kinos, kehrt mit diesem spannenden Kammerspiel aus der Serienwelt („Irma Vep“) zurück.


In Liebe, Eure Hilde

Große deutsche Namen in dem historischen Drama „In Liebe, Eure Hilde“. Foto: Frederic Batier/Pandora Film

Klassisches Berlinale-Wettbewerbs-Package: Andreas Dresen Regie, Laila Stieler Drehbuch, dazu ein wichtiges Thema (Widerstand im Nazi-Berlin). Liv Lisa Fries spielt Hilde Coppi, eine Frau, die mit kleinen subversiven Handlungen das Mitmenschliche verteidigte.


Keyke mahboobe man (My Favourite Cake)

„Keyke mahboobe man“ kam unter anderem durch den Berlinale Co-Production Market in den Wettbewerb. Foto: Hamid Janipour

Eine intime Geschichte des heutigen Iran, von einem bedeutenden Regie-Duo („Ballad of a White Cow“): Gibt es im Gottesstaat eine erfüllte Sexualität? Der Berlinale Co-Production Market war eine Station in der Entstehungsgeschichte dieses Films.


Langue Étrangère

„Langue Étrangère“ ist eine deutsch-französische Koproduktion. Foto: Les Films de Pierre

Zwei Schülerinnen, zwei Fremdsprachen, zwei Städte (Strasbourg und Leipzig), zwei Mütter (Nina Hoss und Chiara Mastroianni): Selten wurde das Phänomen Koproduktion so konzis auf einen strukturellen Punkt gebracht.


Mé el Aïn (Who Do I Belong To)

„Mé el Aïn“ hat Widersprüche in der arabischen Welt zum Thema. Foto: Tanit Films/Midi La Nuit/Instinct Bleu

In einem Dorf in Tunesien lebt eine Frau, die prophetisch träumt. Als einer der Söhne mit einer verschleierten Frau auftaucht, brechen viele Widersprüche der arabischen Welt auf. Die Regisseurin kehrte für den Film aus Kanada in ihr Herkunftsland zurück.


Pepe

Ein (totes) Nilpferd ist der Star des Films „Pepe“. Foto: Monte & Culebra

2019 war der Regisseur Nelson Carlos De Los Santos Arias mit einem Stipendium des DAAD in Berlin. Nun kehrt er mit einem Projekt zurück, das Experimentelles in den Wettbewerb bringt: die heutige Welt aus der Sicht (und mit der Stimme) eines toten Nilpferds aus Kolumbien.


Shambhala

Buddhistische Themen werden in „Shambhala“ vor atemberaubenden Kulissen verhandelt. Foto: Aditya Basnet/Shooney Films

In einem Dorf in Nepal dürfen Frauen mehrere Männer haben. Min Bahadur Bham erzählt in diesem Berlinale-Wettbewerbsfilm von der schwangeren Pema, die mit ihrem Zweitmann, einem Mönch, in spektakulärer Landschaft ihren ersten Mann sucht.


Small Things Like These

„Small Things Like These“ mit „Oppenheimer“-Star Cillian Murphy wird den Berlinale-Wettbewerb eröffnen. Foto: Shane O’Connor

Cillian Murphy, Ciarán Hinds und Emily Watson werden sich gut machen auf dem Roten Teppich zur Eröffnung, das Thema Missbrauch (in irischen Mädchenanstalten) wird die Berlinale-Markenbildung als politisches Festival befördern.


Sterben

In dem deutschen Drama „Sterben“ gibt es so einige bekannte deutsche Foto Schauspieler zu sehen. Foto: Jakub Bejnarowicz/Port au Prince/Schwarzweiss/Senator

Matthias Glasner ist ein mutiger Erzähler, der gern dort hin geht, wo es weh tut. In dieser Familiengeschichte ganz buchstäblich – es wird viel gelitten, aber auch aufbegehrt. Große deutsche Besetzung mit Corinna Harfouch, Lars Eidinger, Lilith Stangenberg, Saskia Rosendahl, Robert Gwisdek und Ronald Zehrfeld.


Des Teufels Bad

„Des Teufels Bad“ dreht sich um eine Kindsmörderin im 18. Jahrhundert. Foto: Ulrich Seidl Filmproduktion/Heimatfilm

Veronika Franz kommt aus dem Universum von Ulrich Seidl, hat sich aber gemeinsam mit Severin Fiala souverän emanzipiert und macht clevere Horrorfilme. In diesem Fall mit Anja Plaschg (als Soap & Skin schon ein Star) als Kindsmörderin im 18. Jahrhundert.


Vogter (Sons)

„Vogter“ verspricht, ein besonders spannender Psychothriller zu werden. Foto: Nikolaj Moeller

Hat das Zeug zum Geheimtipp: ein Psychothriller über eine Frau, die in einem dänischen Gefängnis arbeitet und sich wegen dem neuen Häftling Rami in eine besonders gefährliche Abteilung meldet.


Yeohaengjaui pilyo (A Traveler's Needs)

Isabelle Huppert kehrt als Protagonistin in „Yeohaengjaui pilyo“ wieder auf die Berlinale-Leinwand zurück. Foto: Jeonwonsa Film Co.

Über Hong Sangsoo (Regisseur von beispielsweise „Inteurodeoksyeon“ und „So-seol-ga-ui Yeong-hwa“ („The Novelist’s Film“)) heißt es manchmal, dass er immer denselben Film macht. Da ist was dran, aber natürlich ist jeder Film mit Isabelle Huppert ein spezielles Ereignis, und sie spielt hier die Hauptrolle einer Französin in der Fremde.


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