Der Berlinale-Wettbewerb bietet Filmen eine besondere Plattform. Wir haben jeden Beitrag im Wettbewerb der Berlinale 2024 gesehen, geben euch hier einen Überblick – und die Rezension findet ihr auch direkt.
- Another End
- Architecton
- Black Tea
- La Cocina
- Dahomey
- A Different Man
- L' Empire
- Gloria!
- Hors du temps (Suspended Time)
- In Liebe, Eure Hilde
- Keyke mahboobe man (My Favourite Cake)
- Langue Étrangère
- Mé el Aïn (Who Do I Belong To)
- Pepe
- Shambhala
- Small Things Like These
- Sterben
- Des Teufels Bad
- Vogter (Sons)
- Yeohaengjaui pilyo (A Traveler's Needs)
Another End
Nominell aus Italien, de facto eine internationale Produktion, mit einer schönen Starriege (Renate Reinsve aus „Der schlimmste Mensch der Welt“, Gael Garcia Bernal, Olivia Williams) in einer Science-Fiction-Geschichte über Körper/Seele/Geist-Probleme. Piero Messina gilt als Schüler von Paolo Sorrentino.
- Ein Genrefilm im Wettbewerb der Berlinale hat es nicht leicht: Wie „Another End“ in unserer Filmkritik abschneidet, lest ihr hier
Architecton
Victor Kossakowsky aus Russland, einer der originellsten Dokumentaristen der Welt, lebt in Berlin, unternimmt aber meistens Expeditionen ins Weltpanoramatische. In diesem Fall sieht er sich Bauwerke mit Ewigkeitsanspruch an. Etwas für sehr große Leinwände.
- Ein Kuriosum im Wettbewerb der 74. Berlinale: Wir besprechen „Architecton“ hier und erklären, warum uns der Film nicht ganz überzeugt
Black Tea
Seit „Bamako“ ist Sissako einer der Giganten des Weltkinos. In „Black Tea“ wirft er aus seiner westafrikanischen Perspektive einen überraschenden Blick auf die globale Migration: Eine Frau aus der Elfenbeinküste verliebt sich in einen chinesischen Mann.
- Hat das Zeug zum Publikumsliebling – und zählt ohnehin zu den schönsten Kinofilmen in letzter Zeit: Hier ist unsere Rezension zu „Black Tea“
La Cocina
Der mexikanische Regisseur Alonso Ruispalacios war schon zweimal im Berlinale-Wettbewerb vertreten. Das dritte Mal hat er mit dieser Geschichte aus einem Restaurant in New York geschafft: Es ist Lunchtime, viele Menschen sind hungrig, ein kulinarischer und weltgesellschaftlicher Kosmos tut sich auf.
- Rasant, berauschend, aber ganz überzeugt ist unsere Kritikerin nicht: „La Cocina“ besprechen wir hier
Dahomey
Das historische afrikanische Königreich wurde zuletzt durch den Hollywood-Film „The Woman King“ bekannt. Mati Diop, bekannt durch ihre Regie bei „Atlantique“, kommt mit einem Dokumentarfilm zur Berlinale: Es geht um Restitution von Kulturgütern und die Überwindung des Kolonialismus.
A Different Man
Wer neulich bei „Dumb Money“ genau aufgepasst hat, kennt ihn vielleicht schon: Sebastian Stan probiert hier etwas aus, in einer Rolle, in der ein Schauspieler sich einer gravierenden
kosmetischen Operation unterzieht. Spannendes Thema. In einer Nebenrolle noch einmal Renate Reinsve.
L' Empire
Für Bruno Dumont ist der Norden Frankreichs, eine eher nicht so gut angesehene Gegend, die Welt. Und nun sogar zwei Welten, denn in dieser absehbar schrägen Fantasy-Geschichte öffnet sich ein Paralleluniversum mit einem dunklen Fürsten. Der abgefahrenste Film dieser Berlinale?
- Löst der Wettbewerbsbeitrag das ein? Unsere Rezension zum wilden, unkonventionellen Sci-Fi-Film „L’Empire“ lest ihr hier
Gloria!
Multitalent Margherita Vicario, bisher vor allem als Musikerin hervorgetreten, mit ihrer ersten Regie-Arbeit, in der es auch um Musik geht. Und zwar in einem Mädcheninternat in Venedig Ende des 18. Jahrhunderts, in dem mit Hilfe von Zeitreisen vorzeitig die Popmusik erfunden wird.
- Unsere Kritik zu „Gloria!“ fällt doch eher zwiespältig aus: beschwingt, charmant, aber seicht und voller Klischees
Hors du temps (Suspended Time)
Zwei Brüder und ihre Partnerinnen in einem französischen Landhaus während der Pandemie. Olivier Assayas, einer der großen Intellektuellen des Kinos, kehrt mit diesem spannenden Kammerspiel aus der Serienwelt („Irma Vep“) zurück.
In Liebe, Eure Hilde
Klassisches Berlinale-Wettbewerbs-Package: Andreas Dresen Regie, Laila Stieler Drehbuch, dazu ein wichtiges Thema (Widerstand im Nazi-Berlin). Liv Lisa Fries spielt Hilde Coppi, eine Frau, die mit kleinen subversiven Handlungen das Mitmenschliche verteidigte.
- Allen voran spielt Liv Lisa Fries sich hier die Seele aus dem Leib: „In Liebe, Eure Hilde“ in der tip-Filmkritik
Keyke mahboobe man (My Favourite Cake)
Eine intime Geschichte des heutigen Iran, von einem bedeutenden Regie-Duo („Ballad of a White Cow“): Gibt es im Gottesstaat eine erfüllte Sexualität? Der Berlinale Co-Production Market war eine Station in der Entstehungsgeschichte dieses Films.
Langue Étrangère
Zwei Schülerinnen, zwei Fremdsprachen, zwei Städte (Strasbourg und Leipzig), zwei Mütter (Nina Hoss und Chiara Mastroianni): Selten wurde das Phänomen Koproduktion so konzis auf einen strukturellen Punkt gebracht.
- Könnte was werden mit dem Goldenen Bären, findet unsere Kritikerin. „Langue Étrangère“ besprechen wir hier
Mé el Aïn (Who Do I Belong To)
In einem Dorf in Tunesien lebt eine Frau, die prophetisch träumt. Als einer der Söhne mit einer verschleierten Frau auftaucht, brechen viele Widersprüche der arabischen Welt auf. Die Regisseurin kehrte für den Film aus Kanada in ihr Herkunftsland zurück.
- Es passt alles zusammen, aber vielleicht etwas zu gut und zu glatt: „Mé el Aïn (Who Do I Belong To)“ in der Kritik
Pepe
2019 war der Regisseur Nelson Carlos De Los Santos Arias mit einem Stipendium des DAAD in Berlin. Nun kehrt er mit einem Projekt zurück, das Experimentelles in den Wettbewerb bringt: die heutige Welt aus der Sicht (und mit der Stimme) eines toten Nilpferds aus Kolumbien.
Shambhala
In einem Dorf in Nepal dürfen Frauen mehrere Männer haben. Min Bahadur Bham erzählt in diesem Berlinale-Wettbewerbsfilm von der schwangeren Pema, die mit ihrem Zweitmann, einem Mönch, in spektakulärer Landschaft ihren ersten Mann sucht.
Small Things Like These
Cillian Murphy, Ciarán Hinds und Emily Watson werden sich gut machen auf dem Roten Teppich zur Eröffnung, das Thema Missbrauch (in irischen Mädchenanstalten) wird die Berlinale-Markenbildung als politisches Festival befördern.
Sterben
Matthias Glasner ist ein mutiger Erzähler, der gern dort hin geht, wo es weh tut. In dieser Familiengeschichte ganz buchstäblich – es wird viel gelitten, aber auch aufbegehrt. Große deutsche Besetzung mit Corinna Harfouch, Lars Eidinger, Lilith Stangenberg, Saskia Rosendahl, Robert Gwisdek und Ronald Zehrfeld.
- Sehr ambitioniert, aber den eigenen Ansprüchen wird „Sterben“ nicht gerecht, wie ihr in unserer Filmkritik lesen könnt
Des Teufels Bad
Veronika Franz kommt aus dem Universum von Ulrich Seidl, hat sich aber gemeinsam mit Severin Fiala souverän emanzipiert und macht clevere Horrorfilme. In diesem Fall mit Anja Plaschg (als Soap & Skin schon ein Star) als Kindsmörderin im 18. Jahrhundert.
- Herausragende historische Tragödie: Hier ist unsere Filmkritik zu „Des Teufels Bad“
Vogter (Sons)
Hat das Zeug zum Geheimtipp: ein Psychothriller über eine Frau, die in einem dänischen Gefängnis arbeitet und sich wegen dem neuen Häftling Rami in eine besonders gefährliche Abteilung meldet.
Yeohaengjaui pilyo (A Traveler's Needs)
Über Hong Sangsoo (Regisseur von beispielsweise „Inteurodeoksyeon“ und „So-seol-ga-ui Yeong-hwa“ („The Novelist’s Film“)) heißt es manchmal, dass er immer denselben Film macht. Da ist was dran, aber natürlich ist jeder Film mit Isabelle Huppert ein spezielles Ereignis, und sie spielt hier die Hauptrolle einer Französin in der Fremde.
- Es sind Variationen des Immergleichen, schreibt unser Kritiker über den Film Yeohaengjaui pilyo (A Traveler’s Needs)“ – aber unterhaltsam ist das allemal
Auch jenseits vom Wettbewerb 2024 sind die Filmfestspiele spannend: Hier sind Berlinale-Filmtipps aus den anderen Sektionen. Das Wichtigste zum Berlinale-Programm auf einen Blick. Und damit ihr nicht leer ausgeht: Über alles Wichtige zum Berlinale-Ticketkauf – wo, wann, wie teuer – halten wir euch auf dem Laufenden. Lange her: So sah die Berlinale früher aus. Wer hat bei den Filmfestspielen gewonnen? Die Übersicht zu Preisen bei der Berlinale 2023. Letzter Auftritt fürs Führungsduo Rissenbeek/Chatrian – danach übernimmt Tricia Tuttle die Berlinale-Intendanz. Alle Texte zum internationalen Filmfestival in der Hauptstadt findet ihr auf unserer Themenseite zur Berlinale 2024. Starparade in Berlin: Das waren die VIPs der Berlinale 2023. Noch mehr Filmfestivals in Berlin: Hier findet ihr die wichtigsten Filmfestivals in Berlin. Keine Tickets für die Berlinale bekommen? Im Kino läuft auch sonst immer etwas Gutes. Hier ist das Programm. Mehr aus der Filmwelt lest ihr in unserer Kino-Rubrik.